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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 30.10.2017 um 10.30 UTC



Insgesamt wechselhaft, nur im Süden vorübergehend freundlich. Temperaturen der
Jahreszeit entsprechend.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 06.11.2017


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Donnerstag liegt
Deutschland im Einflussbereich eines Höhentroges, der im Tagesverlauf von
Südskandinavien, über die Ostsee hinweg Richtung Baltikum schwenkt. Die
Ausläufer des korrespondierenden Bodentiefs sorgen vor allem im Norden und in
der Mitte für Regen. Im Süden lässt die Niederschlagstätigkeit an der Front
deutlich nach und es gibt auch freundliche Abschnitte, da dort bereits schwacher
Hochdruckeinfluss wirksam ist. Im Norden und Osten nimmt der Druckgradient zu,
sodass vor allem an den Küsten und in Gipfellagen der Mittelgebirge kräftiger
Wind weht.

Am Freitag ziehen der Höhentrog und das Bodentief Richtung Osteuropa ab.
Nachfolgend kann sich ausgehend vom westlichen bzw. zentralen Mittelmeerraum ein
Höhenrücken über Mitteleuropa aufwölben, der am Boden ein Hochdruckgebiet
stützt. Entsprechend fächert der Druckgradient auf und der Wind lässt
vorübergehend nach.

In der Nacht zum Samstag kommt der Höhenrücken weiter ostwärts voran und wir
gelangen zunehmend auf die Vorderseite eines Höhentroges, der sich vom Nordmeer
bis zur Iberischen Halbinsel erstreckt. Damit verbunden ist ein Zentraltief mit
Kern über dem Europäischen Nordmeer, von dem aus eine Tiefdruckrinne etwa bis in
die Biskaya reicht. Sie kommt im Laufe des Samstags weiter ostwärts voran mit
ersten Niederschlägen im Westen und Nordwesten Deutschlands und greift
schließlich in der Nacht zum Sonntag auf uns über. Mit Annäherung der Rinne
nimmt der Wind an den Küsten wieder etwas zu, wobei mit der südwestlichen
Strömung nochmal recht milde Luft herangeführt wird.

Am Sonntag verbleiben wir auf der Vorderseite des weit nach Süden reichenden
Höhentroges, wobei sich der südliche Teil am Montag über Westeuropa abschnürt.
Im Bodendruckniveau liegen wir nach EZMW weiterhin in der von Nord nach Süd über
Mitteleuropa hinwegverlaufenden Tiefdruckrinne, wobei sich über Deutschland ein
abgeschlossenes Tief ausbildet. Entsprechend kommt es gebietsweise zu
Niederschlägen. Dabei verbleiben wir überwiegend auf der warmen Seite der
Frontalzone.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis Sonntag kann die Konsistenz des EZMW als gut bezeichnet werden. Kleinere
Unterschiede im Strömungsmuster haben keine grundsätzliche Änderung der
Wetterentwicklung zur Folge.

Ab Sonntag lässt die Konsistenz in Verbindung mit der von Westen übergreifenden
Tiefdruckrinne nach. Unsicher ist noch, wie rasch die Tiefdruckrinne und somit
die Kaltfront ostwärts vorankommen. Nach dem heutigen 00 UTC Lauf des EZMW
verbleibt die Rinne über uns. Entsprechend unsicher ist noch die Temperatur- und
Niederschlagsentwicklung.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Der Modellvergleich weist bis einschließlich Samstag ebenfalls keine
signifikanten Modellunterschiede auf. Nachfolgend soll die Tiefdruckrinne nach
GFS und ICON deutlich schneller ostwärts abziehen, sodass sich ab der Nacht zum
Montag von Westen zunehmend Hochdruckeinfluss durchsetzen kann. Bereits im Laufe
des Sonntags passiert uns eine Kaltfront, wobei die 0-Grad-Isotherme in der
Nacht zum Montag auch die Alpen erreicht. Nach ICON gibt es im Allgäu punktuell
Hinweise auf markanten Dauerregen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahne für Offenbach zeigt bis einschließlich Samstag einen relativ
engen Verlauf. Dabei zeigt sich am Donnerstag ein vorübergehendes Minimum im
Verlauf des Geopotentials. Es steigt am Freitag wieder leicht an, bevor es bis
zum Ende der Mittelfrist kontinuierlich absinkt. Ein ähnliches "Auf- und Ab" ist
auch im Temperaturverlauf zu erkennen.
Ab Sonntag nimmt der Spread deutlich zu. Dabei zeigt die Mehrheit der Ensemble
Member einen rascheren Anstieg des Geopotentials als nach Haupt- und
Kontrolllauf, was wiederum die Prognose von GFS und ICON stützt.

Die Clusterung des EZMW besitzt für den Zeitraum von 72 bis 96 Stunden drei
Cluster. Für Mitteleuropa ergeben sich dabei nur Unterschiede bezüglich des
abziehenden Höhentroges, der unterschiedlich ausgeprägt ist.
Für den Zeitraum von Samstag bis Montag gibt es zwei Cluster. Haupt- und
Kontrolllauf befinden sich in Cluster zwei, das eine etwas geringere
Memberanzahl aufweist. In Cluster 1 finden sich die Prognosen von GFS und ICON
wieder, denn der sich von Westen annähernde Höhentrog liegt am Montag bereits
weiter östlich als in Cluster 1. Zudem schiebt sich ein Keil des Azorenhochs von
Westen Richtung Deutschland.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Donnerstag sind an den Küsten und in den Gipfellagen der Mittelgebirge Böen
Bft 8 bis 9, auf dem Brocken Böen Bft 10 aus West bis Nordwest wahrscheinlich.

Ab Freitag sind voraussichtlich keine signifikanten Wettererscheinungen mehr zu
erwarten.

Unsicher ist noch die Niederschlagsentwicklung am Wochenende. Nach EZMW-EPS gibt
es insbesondere im Süden gebietsweise geringe Wahrscheinlichkeiten (bis 4 %) für
markanten Dauerregen. Diesbezüglich müssen also weitere Modellläufe abgewartet
werden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger

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