DWD -> WARNLAGEBERICHT für Deutschland -

VHDL30 DWOG 281800
Warnlagebericht für Deutschland
ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst
am Samstag, 28.10.2017, 21:00 Uhr

In der Nacht zum Sonntag allgemeine Wind- und Sturmverschärfung, im
Küstenbereich und im höheren Bergland aufkommend Orkanböen. Dazu
einzelne Gewitter. Im Laufe des Sonntags allmählich wieder
nachlassender Sturm.

Entwicklung der Wetter- und Warnlage für die nächsten 24 Stunden
bis Sonntag, 29.10.2017, 21:00 Uhr:

Ein kleines, von Südnorwegen nach Polen ziehendes Sturmtief sorgt in
der Nacht zum Sonntag und am Vormittag besonders in der Nord- und
Osthälfte für eine vorübergehende Wind- und Sturmverschärfung.
Darüber hinaus lenkt das Tief im Laufe des Sonntags von Norden her
einen Schwall polarer Meeresluft bis zu den Alpen.

In der Nacht zum Sonntag frischt der westliche, später mehr auf
Nordwest drehende Wind deutlich auf und es droht eine Sturmlage. An
der Nordsee kommen Böen bis Orkanstärke 12 Bft (um 120 km/h) auf, bis
weit ins Binnenland hinein sind dann schwere Sturmböen 10 Bft (bis
100 km/h) zu erwarten. An der Ostsee und in Gipfellagen der
nördlichen und östlichen Mittelgebirge muss mit orkanartigen Böen 11
Bft, exponiert mit Böen von Orkanstärke 12 Bft (mehr als 115 km/h)
gerechnet werden.
Zudem können in der Nordost- und Osthälfte, gegen Morgen auch in den
mittleren Landesteilen kurze Gewitter auftreten, die nach Osten zu
lokal eng begrenzt mit orkanartigen Böen, im Extremfall auch mit
Orkanböen einhergehen können.
In den frühen Morgenstunden nimmt auch im Südosten der Wind deutlich
zu und es gibt vor allem im Osten und Süden Bayerns Sturm- bzw.
schwere Sturmböen 9-10 Bft, im Alpenvorland nach Osten zu vereinzelt
auch orkanartige Böen 11 Bft.
Es laufen entsprechende Unwetterwarnungen bzw. für die Gebiete, wo
noch eine größere Unsicherheit besteht, sogenannte
Vorabinformationen. Im Südwesten ist der Wind allgemein schwächer,
trotzdem können auch dort stürmische Böen 8 Bft oder Sturmböen 9 Bft
auftreten.
Abgesehen vom Wind weitet sich schauerartiger Regen von Nordwesten
rasch bis nach Süddeutschland aus. In den Staulagen insbesondere der
nördlichen und östlichen Mittelgebirge kann es bis Sonntagvormittag
Dauerregen mit Mengen über 25 Liter pro Quadratmeter (l/qm) in 12
Stunden geben. An den Alpen setzt der Regen in der zweiten
Nachthälfte ein, auch dort fallen in Staulagen bis in die Nacht zum
Montag stellenweise Mengen über 25 l/qm.

Am Sonntagvormittag nimmt der Wind allmählich ab, am Mittag und
Nachmittag gibt es auch im Norden und Osten nur noch stürmische Böen,
vereinzelt Sturmböen aus Nordwesten. An den Küsten muss auch am
Nachmittag noch mit Sturm-, vereinzelt schweren Sturmböen gerechnet
werden, auf exponierten Gipfeln der östlichen und nördlichen
Mittelgebirge auch mit orkanartigen Böen.
Bevorzugt in der Osthälfte, mit Kaltfrontpassage auch im Süden kann
es noch einzelne kurze Gewitter geben.
In den Mittelgebirgen sinkt die Schneefallgrenze auf rund 800 m, an
den Alpen bis zum Abend gegen 1200 m.

In der Nacht zum Montag lassen Wind und auch Niederschläge weiter
nach. Im Bergland sowie bei Aufklaren in windgeschützten Lagen muss
mit leichtem Luftfrost oder zumindest Frost in Bodennähe gerechnet
werden.


Aktuell sind folgende Warnungen in Kraft:

VORABINFORMATION UNWETTER ORKANARTIGE BÖEN:
Teile Nord- und Ostdeutschlands, Gefahr orkanartiger Böen 11 Bft,
insbesondere in Verbindung mit kräftigen Schauern oder Gewittern.

WIND-, STURM- und ORKANBÖEN:
Verbreitet Windstärke 8 bis 10 Bft, stellenweise 11 Bft. An der Küste
und in einigen Hochlagen Orkanböen bis 12 Bft. Im Südwesten z.T.
"nur" Windstärke 7 Bft.

DAUERREGEN:
Im östlichen und südöstlichen Bergland, im Harz und an den Alpen in
Staulagen Dauerregen mit Mengen zwischen 25 und 40 Liter pro
Quadratmeter in etwa 12 Stunden.

Aktuelle Informationen zur Unwetterlage und zu den herausgegebenen
Unwetterwarnungen präsentiert MSc.-Met. Sebastian Schappert in
einem Video aus dem DWD TV-Studio (Stand: 28.10.2017 12:00 Uhr)
https://youtu.be/XTtVrXt8j2A
Nächste Aktualisierung: spätestens Sonntag, 29.10.2017, 05:00 Uhr

Deutscher Wetterdienst, VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Jens Hoffmann

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