DWD -> Regionenwetter - Baden-Württemberg -

VHDL16 DWSG 281000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 28.10.2017, 11:30 Uhr

Heute zunehmend windig, in der Nacht zu Sonntag stürmisch, auf hohen
Schwarzwaldgipfeln schwere Sturmböen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf zeigt sich durch hohe
Schleierwolken und neben Quellwolken in der Südhälfte öfter die
Sonne. Im Norden bleiben die Wolken dichter, aber auch dort bleibt es
bis zum Abend meist trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 Grad
im Bergland und 15 Grad im Breisgau. Der oft mäßige Südwest- bis
Westwind lebt zunehmend auf, ab den Mittagsstunden muss mit starken,
im höheren Bergland auch mit stürmischen Böen gerechnet werden.

In der Nacht zum Sonntag werden die Wolken von Nordwesten her dichter
und es kommt gebietsweise schauerartiger, in Staulagen teils
anhaltender Regen auf. Die Tiefstwerte liegen zwischen 10 Grad im
nördlichen Rheintal und örtlich 4 Grad an der Donau und im
Südschwarzwald. Der Wind nimmt weiter zu. Es kommt verbreitet zu
starken bis stürmischen Böen, im Laufe der zweiten Nachthälfte im
Norden und Osten bis in tiefe Lagen zu Sturmböen aus westlichen
Richtungen. Im Bergland werden Sturmböen, in den Kammlagen von Alb
und Schwarzwald schwere Sturmböen erwartet.

Am Sonntag ist es stark bewölkt und es fällt häufig, vor allem in
Staulagen des Berglandes schauerartig verstärkter Regen. Im
Tagesverlauf erfolgt von Norden her der Übergang zu wechselnder bis
starker Bewölkung mit einzelnen Schauern. Zum Abend hin kann in den
höchsten Schwarzwaldlagen etwas Schnee fallen. Die Temperatur
erreicht Höchstwerte von 8 Grad im Bergland und 14 Grad am Oberrhein.
Der mäßige bis frische Wind aus westlichen Richtungen sorgt bis ins
Flachland für stürmische Böen, vor allem im Norden und Osten auch für
Sturmböen. Im höheren Bergland kommt es teils zu schweren Sturmböen.
Ab den Mittagsstunden schwächt sich der Wind ab.

In der Nacht zum Montag klingen letzte Schauer rasch ab und die
Wolken lockern zunehmend auf. Die Schneefallgrenze liegt eingangs der
Nacht um 1200 m. Streckenweise kann sich Nebel bilden. Die Luft kühlt
auf 5 bis 0 Grad ab, gebietsweise muss mit leichtem Bodenfrost
gerechnet werden. In den Kammlagen des Berglandes treten anfangs noch
starke Böen aus westlichen Richtungen auf.

Am Montag gibt es oft lockere, ab und an auch mal stärkere Bewölkung.
Dabei bleibt es meist trocken. Die Temperatur erreicht Höchstwerte um
7 Grad im Bergland und bis zu 12 Grad am Oberrhein. Der Wind weht
meist schwach, in Böen mäßig bis frisch aus westlichen Richtungen.

In der Nacht zum Dienstag ist es bei gering bewölktem, teils auch
klarem Himmel trocken. Die Temperatur geht auf Werte zwischen +3 Grad
an Rhein und Bodensee und bis -2 Grad im Bergland zurück. Örtlich
kann sich Nebel bilden und stellenweise Reifglätte einstellen.

Am Dienstag zeigt sich nach Auflösung lokaler Nebelfelder zeitweise
die Sonne. Ab Mittag verdichtet sich die Bewölkung von Norden her,
Regen fällt aber kaum. Die Luft erwärmt sich auf 7 Grad im Bergland
und bis zu 12 Grad entlang des Rheins. Der schwache Wind aus Südwest
frischt in Böen mäßig auf.

In der Nacht zu Mittwoch bleibt es trotz vieler Wolken meist
niederschlagsfrei. Die Temperatur geht auf 6 bis 1 Grad zurück.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 28.10.2017, 11:30 Uhr -
"Aktuell stellt sich eine stramme nordwestliche Strömung zwischen
Tief "GRISCHA", dessen Kern um die Mittagszeit über dem Bottnischen
Meerbusen zu finden ist und Hoch "VERA" mit Schwerpunkt südwestlich
von Irland ein. Entsprechend muss bereits tagsüber verbreitet mit
starken bis stürmischen Böen gerechnet werden, an den Küsten sowie im
Bergland kommt es bereits zu Sturmböen oder schweren Sturmböen.
Damit aber nicht genug: Im heutigen Tagesverlauf verstärkt sich eine
im Lee des südnorwegischen Gebirges über dem Skagerrak und es
entwickelt sich ein kleines, aber kräftiges Sturmtief mit dem Namen
"HERWART" Dieses zieht in der Nacht zum Sonntag über Südschweden
hinweg nach Polen. Sein Sturmfeld mit den stärksten Entwicklungen
greift Sonntagfrüh und am Vormittag auf Deutschland über. Dann muss
verbreitet mit stürmischen Böen oder Sturmböen gerechnet werden. Im
Norden und Osten, später auch im Alpenvorland treten durchaus auch
schwere Sturmböen auf, bei kräftigen Schauern oder Gewittern sind
dort selbst orkanartige Böen möglich. An der Nordseeküste sind
Orkanböen von 120 km/h wahrscheinlich, auf den höchsten Gipfeln
werden sogar noch höhere Windgeschwindigkeiten erwartet. Im Südwesten
fällt der Wind in tiefen Lagen hingegen mit starken bis stürmischen
Böen nicht ganz so stark aus. Am Sonntagnachmittag lässt der Wind
dann von Nordwesten her allmählich nach. Allerdings kommt es auch
weiterhin an den Küsten sowie im höheren Bergland zu schweren
Sturmböen, nachts sind Sturmböen möglich.

Aber nicht nur der Wind tritt als warnwürdige Wettererscheinung auf.
In der sich einstellenden nördlichen Strömung besteht zum einen an
der Nordseeküste die Gefahr einer Sturmflut. Zum anderen muss
landeinwärts in einem 24-stündigen Zeitraum ab Samstagabend besonders
in Nordweststaulagen der zentralen Mittelgebirge sowie an den Alpen,
also überall dort, wo die Luftmassen von Nordwesten her gegen die
Gebirge gedrückt werden, mit länger anhaltenden und teils kräftigen
Regenfällen gerechnet werden.

Und schließlich wird mit der nördlichen Strömung auch polare Kaltluft
zu uns geführt, womit die Schneefallgrenze in der Nacht zum Montag
gebietsweise sogar auf etwa 600 Meter absinkt. Entsprechend muss in
den östlichen Mittelgebirgen sowie in den Alpen in höheren Lagen mit
Schnee gerechnet werden, wobei dort lediglich die höheren Berglagen
angezuckert werden.

Auch der Frost wird zunehmend wieder ein Thema. In der Nacht zum
Montag sinkt die Temperatur im Süden aber auch im höheren Bergland
vereinzelt in den leichten Frostbereich.

Die neue Woche gestaltet sich bei Tageshöchstwerten zwischen 7 und 14
Grad besonders in der Nordhälfte häufig wechselhaft mit etwas Regen,
in der Südhälfte zeigt sich öfter mal die Sonne. Dort wird es jedoch
in den Nächten bei klaren Verhältnissen in ungünstigen Lagen
vorübergehend frostig. "

Das erklärt MSc.-Met. Sebastian Schappert von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


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