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Thema des Tages

Der Februar...

... (lat. februare = reinigen) wurde nach dem antiken Reinigungsfest
benannt und war ursprünglich der letzte Monat des altrömischen
Kalenders. Aus diesem Grunde erhielt er die zum Abgleich des
Kalendariums mit dem Sonnenstand notwendigen Schalttage angehängt.
Seit 153 v. Chr. ist Februar der zweite Monat des Jahres, infolge der
Augustinischen Kalenderreform im Jahre 8 n. Chr. verlor er einen Tag
an den August und besitzt seitdem in Gemeinjahren 28 und in
Schaltjahren 29 Tage. Finanztechnisch hat der Februar übrigens, wie
jeder andere Rechnungsmonat auch, 30 Zinstage, so dass
Zinsabrechnungen zum 30. Februar nicht unbedingt eine Narretei sind.


Ein altdeutscher Name für den Februar ist Hornung, weil die reifen
Rothirsche beginnen, ihre Geweihe ("Gehörne") abzuwerfen. Weitere
gebräuchliche Namen waren Schmelzmond, Taumond (schließlich geht der
Winter zu Ende) oder Narrenmond. Letztere Bezeichnung ergibt sich
daraus, dass, um die Dämonen des Winters zu vertreiben, in alter Zeit
Vorfrühlings- und Fruchtbarkeitsrituale abgehalten wurden, die als
Karneval, Fastnacht oder Fasching in die Moderne überliefert wurden.


Im Laufe des Februars wird die unaufhaltsame Ankunft des Frühlings
deutlich wahrnehmbar: in 50° nördlicher Breite beispielsweise
verlängert sich der lichte Tag um gut anderthalb Stunden, von 9 h 17
min zu Monatsbeginn auf 10 h 55 min am Monatsende. Im
klimatologischen Mittel ist der Februar milder, aber auch
schneereicher als der Januar, dessen weiße Pracht sich in Deutschland
in diesem Winter bislang meist auf das Bergland beschränkte und die
nun dank der aktuellen Tauwetterlage auch dort bis in höhere Lagen
buchstäblich zerfließt.

Der 2. Februar (Mariä Lichtmess - endgültiges Ende des
Weihnachtskreises und Beginn der Fastenzeit) hat eine für
Mitteleuropa statistisch gut belegte, wetterprognostische Kraft.
Diese lautet "Ist's zu Lichtmess mild und rein, wird's ein langer
Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht
mehr weit." Unser diesjähriger Februar startet mild, regnerisch und
windig bis stürmisch. Mild ist es also, aber der Himmel ist nicht
klar und rein, den Sturm haben wir auch, allerdings fehlt der Schnee.
Das klingt irgendwie nach "fifty-fifty" - lassen wir uns doch einfach
überraschen was der Februar insgesamt noch in petto hat,
Frühlingserwachen oder ein spätwinterliches Intermezzo?


Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.01.2016

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst


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