SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 31.08.2014 um 10.30 UTC



Unter Hochdruckeinfluss zunächst meist ruhiges Wetter. Ab Freitag vorübergehend
wechselhaft mit Schauern und einzelnen Gewittern. Insgesamt spätsommerlich warm.

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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 07.09.2014


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Mittwoch verläuft
ein Höhenrücken von der Iberischen Halbinsel über Frankreich und Großbritannien
hinweg bis in den Süden Skandinaviens. Korrespondierend dazu befindet sich am
Boden ein Hochdruckgebiet, dessen Schwerpunkt sich etwa von der südlichen
Nordsee über Dänemark und Südschweden bis in den Nordwesten Russlands erstreckt.
Somit überwiegt in weiten Teilen Deutschlands ruhiges und trockenes Wetter.
Lediglich der Südosten Deutschlands wird noch von einem Tief mit Zentrum über
dem Süden Italiens und dem Balkan beeinflusst.
Zwischen beiden Druckgebilden dreht der schwache Wind auf östliche Richtungen,
wodurch die über Osteuropa liegende etwas wärmere Luft zu uns strömt
(Temperaturen in 850 hPa über 10 Grad).

An dieser Strömungskonstellation ändert sich am Donnerstag wenig. Der
Schwerpunkt des Hochs kommt zwar etwas weiter nach Osten voran. Allerdings
bildet sich mit einem weiteren Hoch über dem östlichen Nordatlantik eine
Hochdruckbrücke aus, so dass der Hochdruckeinfluss auch bei uns erhalten bleibt.
Gleichzeitig schwächt sich das hochreichende Tief über der südlichen Adria etwas
ab, so dass auch im Südosten Deutschlands mit einer Wetterberuhigung zu rechnen
ist. Nur in Alpennähe sind noch Schauer möglich.

Am Freitag weitet sich ein vom Nordmeer kommender Trog in Richtung
Großbritannien aus und verbindet sich schließlich mit dem über der südlichen
Adria liegenden Höhentief. Dadurch wird die Hochdruckbrücke unterbunden. Das
mittlerweile osteuropäische Hoch hat nur noch auf den Norden und Nordosten
Deutschlands Einfluss, während sich in den weiteren Regionen das Wetter deutlich
zyklonaler gestaltet.

Am Samstag und Sonntag schiebt sich der Nordteil eines kräftig ausgeprägten
Rückens über dem Ostatlantik Richtung Westeuropa. Dadurch tropft der Trog in
seinem westlichen Teil nach Süden ab und es entsteht ein abgeschlossenes
Höhentief südwestlich von Großbritannien. Dadurch kann sich ein Keil eines Hochs
mit Schwerpunkt südlich von Island Richtung Deutschland ausweiten, so dass im
Laufe des Sonntages von Nordwesten ausgehend mit einer erneuten Wetterberuhigung
zu rechnen ist. Dabei gelangt mit einer auf nördliche Richtung drehenden
Strömung mit Temperaturen in 850 hPa von etwas unter 10 Grad wieder etwas
kältere Luft zu uns.

In der erweiterten Mittelfrist kommt der bereits erwähnte ostatlantische
Höhenrücken auch in seinem Südteil weiter Richtung Westeuropa voran. Er stützt
das Hochdruckgebiet zwischen Island und den Britischen Inseln, so dass
Deutschland weiterhin in dessen Einflussbereich verbleibt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis einschließlich Donnerstag weist der aktuelle 00 UTC Lauf gegenüber den
beiden Vorläufen im mittelfristigen Vorhersagezeitraum eine hohe Übereinstimmung
auf.
Der ab Freitag auf Westeuropa übergreifende Trog und das anschließende Abtropfen
werden ebenfalls konsistent prognostiziert. Allerdings ist der vom Ostatlantik
nachfolgende Rücken bei dem neuesten Lauf deutlich stärker ausgeprägt. Während
also nach den beiden Vorläufen über Mittel- und Westeuropa weitgehend
Tiefdruckeinfluss herrscht, dominiert nach dem aktuellen Lauf über Westeuropa
bereits hoher Luftdruck, der sich im weiteren Verlauf Richtung Mitteleuropa
ausweitet. Für Deutschland würde dies deutlich schwächere und kleinräumigere
Niederschläge bedeuten, als gestern noch prognostiziert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis einschließlich Donnerstag sehen die Globalmodelle EZMW, GME und GFS die
Entwicklung sehr ähnlich. Im weiteren Verlauf verfolgen EZMW und GFS weiterhin
einen ähnlichen Ablauf. Allerdings sind der westeuropäische Trog und das
nachfolgend abgetropfte Höhentief bei GFS deutlich schwächer ausgeprägt.
Entsprechend rascher können sich auch der nachfolgende Rücken und das
korrespondierende Bodenhoch von Westen durchsetzen, so dass sich der Samstag
nach GFS im Norden und der Mitte Deutschlands schon deutlich trockener gestaltet
als nach EZMW.
Die erneute Wetterberuhigung am kommenden Wochenende wird von GME hingegen nicht
prognostiziert. Demnach verbleiben wir unter zyklonalem Einfluss mit
entsprechend großflächigen Niederschlagssignalen. Allerdings kann die Konsistenz
der jüngsten GME-Läufe nicht als gut bezeichnet werden, so dass diese Version
mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet ist.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Im Zeitraum von 72 bis 96 h sind sechs Cluster vorhanden. Dabei ist in allen
Clustern das wetterbestimmende Hoch mit Schwerpunkt im Bereich südliche
Nordsee/Baltikum/Nordwestrussland vorhanden. Der 120 bis 168-stündige
Vorhersagezeitraum ist in 4 Cluster aufgeteilt. Dabei deutet Cluster 4 am
kommenden Wochenende auf eine Fortdauer des zyklonalen Einflusses hin, ähnlich
zu GME. Die weiteren Cluster stützen die Version der erneuten Wetterberuhigung,
die auch zu Beginn der kommenden Woche noch anhalten könnte. Dies wird
allerdings im Zeitraum von 192 bis 240 h nicht von allen 4 vorhandenen Clustern
gestützt.

Dies äußert sich auch im Verlauf des Spreads in der Rauchfahne von Offenbach,
der ab dem kommenden Wochenende deutlich größer wird. Geringe
Niederschlagssignale deuten ebenfalls darauf hin, dass die Unsicherheit für
diesen Zeitraum entsprechend hoch ist.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI zeigt im mittelfristigen Vorhersagezeitraum keine Hinweise auf signifikante
Wettererscheinungen. Gleiches gilt für die Ensemble-Verfahren.
Dennoch sind gegen Ende des mittelfristigen Vorhersagezeitraums vor allem im
Süden und der Mitte Deutschlands einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-EPS, MOS-MIX, operationelle Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger

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