SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST
SXEU31 DWAV 311800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 31.08.2014 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
An den Alpen Dauerregen, sonst nachts nachlassende Schauer und Gewitter.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ... verlagert sich das Höhentief vom Nordwesten Deutschlands nach
Südosten. Dabei spaltet es sich auf. Ein Teil zieht nach Norditalien, ein
weiterer verbleibt über dem Nordosten Deutschlands, verbunden bleiben sie durch
einen langgestreckten schmalen Trog. Damit verlässt uns nachts auch die
höhenkalte Luft und zieht über die Alpen nach Süden ab.
Auf der Rückseite der nachts ebenfalls über die Alpen nach Süden abziehenden
Kaltfront steigt durch bodennahe Kaltluftadvektion der Druck am Boden noch, was
dazu führt, dass das Tief im Bodendruckfeld an Kontur verliert und nur noch als
Rest am Montag über Westpolen zu finden sein dürfte. Erhalten bleibt aber eine
schwache Rinne mit konvergenter Strömung am Boden, die in den Nordosten
Deutschlands hineinreicht.
Die Strömung dreht dabei auf nördliche Richtungen.
Die teils kräftigen Regenfälle im Süden (hervorgerufen durch divergente Strömung
vor dem Höhentief und über der Bodenfrontalzone) ziehen sich im Laufe der Nacht
zum Alpenrand zurück. Wobei später der Anstau an den Alpen den Hauptpart der
Hebung übernimmt.
Dort dürften weitere 10 bis 20 mm Regen hinzukommen, so dass die
Dauerregenwarnungen gerechtfertigt sind, die dort bis Montagvormittag laufen. In
den anderen Gebieten stabilisiert die Schichtung mit Abzug der höhenkalten Luft
wieder und die Schauer und Gewitter lassen nach. Vor allem anfangs sind bei den
Schauern noch Graupel und Starkregen möglich.
Über dem Nordosten ist noch die Konvergenz der Bodenrinne wirksam; mit etwas
gutem Willen kann über der nahen Ostsee auch eine vom Tief nach Nordwesten
zurückhängende Okklusion gefunden werden. Dort kommt es zu weiteren
Hebungsvorgängen und zu schauerartigen Regenfällen. Im Laufe der Nacht dreht
dort die Höhenströmung auf östliche Richtungen, was wieder zu einer
Westverlagerung der Niederschläge führt. Warnschwellen werden dort aber nicht
tangiert.
In den anderen Gebieten bildet sich bei größeren Auflockerungen oder Aufklaren
gebietsweise dichter Nebel.
Montag ... wird der Trog über Ostdeutschland durch einen von Nordwesten
hereinschwenkenden Kurzwellentrog aufgenommen. Das Höhentief über Norditalien
entfernt sich nach Süden, während der Rücken über Westeuropa und der Nordsee
eine Hochdruckzone am Boden über Westeuropa stützt, die an Einfluss für die
Westhälfte gewinnt.
Durch Absinken bildet sich dort eine Absinkinversion in rund 800 hPa. Darunter
bleibt es leicht instabil, so dass sich flache Quellwolken bilden, die sich an
der Inversion ausbreiten.
Der Nordosten und Osten bleibt unter dem Einfluss der schwachen Tiefdruckrinne.
Die leicht instabile Luftmasse unterliegt dort weiterer Hebung. Regenfälle,
teils schauerartig durchsetzt sind die Folge, für Gewitter dürfte es höchstens
vereinzelt reichen. Was die Niederschlagsmengen angeht, offenbaren sich noch
große Unterschiede zwischen den Modellen. Allen voran die deutschen Modelle
simulieren teilweise sehr viel Regen, mit Schwerpunkt aber über Polen, GME
teilweise an der Neiße. Ob Warnungen vor Starkregen oder Dauerregen nötig
werden, ist dementsprechend unsicher.
In der Nacht zum Dienstag kommt es über dem Osten zu einem Abtropfvorgang (300
hPa). Um das neue Höhentief kann von Osten her kräftige positive
Vorticityadvektion übergreifen. Aus dem Zusammenspiel mit Warmluftadvektion
resultieren kräftige Hebungsvorgänge, die von Polen den äußersten Osten erfassen
können. Die zugehörigen Regenfälle werden aber noch sehr unterschiedlich
simuliert. In den Westen kann die Bewölkung in Auflösung befindlicher
Tiefausläufer eindringen, ob dabei noch Regen fällt, ist fraglich. Dazwischen
gibt es einige Auflockerungen und lokal Nebel.
Dienstag ... meridionalisiert sich die Strömung über Europa noch etwas und der
Rücken vom westlichen Europa kräftigt sich noch und weitet sich über die Nordsee
nach Südskandinavien aus. Durch steigenden druck im Bodenniveau schließt sich
die Lücke zwischen dem Hoch über Westeuropa und dem Hoch über Skandinavien und
es bildet sich eine langgestreckte Hochdruckzone, die vom Nordatlantik bis
Nordwestrussland reicht.
Unterbrochen wird sie nur Resten der Tiefausläufer über Südskandinavien und
kleinen Tiefs über Russland.
Wir liegen an ihrer Südflanke in einer östlichen bis nördlichen Strömung,
antizyklonal ist das Geschehen bei uns aber nicht geprägt.
Für uns ist weiter der Trog von Bedeutung, welcher über die Ostsee und die
Osthälfte Deutschlands zur Adria reicht und unserem Südosten ein Höhentief
aufweist. Auch am Boden verläuft die Strömung eher leicht zyklonal formiert um
eine schwache Rinne, die in den Südosten reicht.
Damit kommt es vor allem in der Südosthälfte von zu leichter Hebung und
gelegentlichen Regenfällen oder Schauern, während nach Westen und Norden zu dann
doch eher Hochdruckeinfluss mit Absinken dominiert und größere Auflockerungen
oder Aufheiterungen möglich sind.
Die Modelle divergieren in ihren Aussagen für diesen Tag noch deutlich, so dass
genauere Aussagen keinen Sinn machen.
In der Nacht bildet sich vor allem nach Norden und Westen hin gebietsweise
Nebel.
Mittwoch ... verschiebt sich der Schwerpunkt der Hochdruckzone im Bodendruckfeld
zum Baltikum, wovon aber weiter ein Keil zu den Britischen Inseln gerichtet ist.
An der Südflanke liegen wir in einer östlichen bis nordöstlichen Strömung.
Dabei wirkt sich besonders über dem Süden noch ein Trog aus, der von
Süddeutschland zum Balkan weist und unter dessen Einfluss in der Südhälfte
starke Bewölkung überwiegt mit einzelnen Schauern oder Regenfällen, nach Norden
zu herrscht eher Absinken mit Aufheiterungen und es bleibt trocken.
Die Labilität über dem Süden hält sich aber in Grenzen, so dass mit den Schauern
kaum intensivere Regenfälle oder Gewitter auftreten sollten, so dass trotz der
genannten "Abstriche" beim Wetterverlauf nach Auflösung der morgendlichen
Nebelfelder von warnfreien Verhältnissen ausgegangen werden kann.
Deutlich instabilere Luft über Österreich und Tschechien bleibt außen vor und
erreicht uns nicht.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren teilweise zwar mit Unterschieden im Detail, die
großräumige Entwicklung wird aber ähnlich simuliert. Was die Niederschläge ganz
im Osten angeht, so können weitere Modellläufe abgewartet werden.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 31.08.2014 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
An den Alpen Dauerregen, sonst nachts nachlassende Schauer und Gewitter.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ... verlagert sich das Höhentief vom Nordwesten Deutschlands nach
Südosten. Dabei spaltet es sich auf. Ein Teil zieht nach Norditalien, ein
weiterer verbleibt über dem Nordosten Deutschlands, verbunden bleiben sie durch
einen langgestreckten schmalen Trog. Damit verlässt uns nachts auch die
höhenkalte Luft und zieht über die Alpen nach Süden ab.
Auf der Rückseite der nachts ebenfalls über die Alpen nach Süden abziehenden
Kaltfront steigt durch bodennahe Kaltluftadvektion der Druck am Boden noch, was
dazu führt, dass das Tief im Bodendruckfeld an Kontur verliert und nur noch als
Rest am Montag über Westpolen zu finden sein dürfte. Erhalten bleibt aber eine
schwache Rinne mit konvergenter Strömung am Boden, die in den Nordosten
Deutschlands hineinreicht.
Die Strömung dreht dabei auf nördliche Richtungen.
Die teils kräftigen Regenfälle im Süden (hervorgerufen durch divergente Strömung
vor dem Höhentief und über der Bodenfrontalzone) ziehen sich im Laufe der Nacht
zum Alpenrand zurück. Wobei später der Anstau an den Alpen den Hauptpart der
Hebung übernimmt.
Dort dürften weitere 10 bis 20 mm Regen hinzukommen, so dass die
Dauerregenwarnungen gerechtfertigt sind, die dort bis Montagvormittag laufen. In
den anderen Gebieten stabilisiert die Schichtung mit Abzug der höhenkalten Luft
wieder und die Schauer und Gewitter lassen nach. Vor allem anfangs sind bei den
Schauern noch Graupel und Starkregen möglich.
Über dem Nordosten ist noch die Konvergenz der Bodenrinne wirksam; mit etwas
gutem Willen kann über der nahen Ostsee auch eine vom Tief nach Nordwesten
zurückhängende Okklusion gefunden werden. Dort kommt es zu weiteren
Hebungsvorgängen und zu schauerartigen Regenfällen. Im Laufe der Nacht dreht
dort die Höhenströmung auf östliche Richtungen, was wieder zu einer
Westverlagerung der Niederschläge führt. Warnschwellen werden dort aber nicht
tangiert.
In den anderen Gebieten bildet sich bei größeren Auflockerungen oder Aufklaren
gebietsweise dichter Nebel.
Montag ... wird der Trog über Ostdeutschland durch einen von Nordwesten
hereinschwenkenden Kurzwellentrog aufgenommen. Das Höhentief über Norditalien
entfernt sich nach Süden, während der Rücken über Westeuropa und der Nordsee
eine Hochdruckzone am Boden über Westeuropa stützt, die an Einfluss für die
Westhälfte gewinnt.
Durch Absinken bildet sich dort eine Absinkinversion in rund 800 hPa. Darunter
bleibt es leicht instabil, so dass sich flache Quellwolken bilden, die sich an
der Inversion ausbreiten.
Der Nordosten und Osten bleibt unter dem Einfluss der schwachen Tiefdruckrinne.
Die leicht instabile Luftmasse unterliegt dort weiterer Hebung. Regenfälle,
teils schauerartig durchsetzt sind die Folge, für Gewitter dürfte es höchstens
vereinzelt reichen. Was die Niederschlagsmengen angeht, offenbaren sich noch
große Unterschiede zwischen den Modellen. Allen voran die deutschen Modelle
simulieren teilweise sehr viel Regen, mit Schwerpunkt aber über Polen, GME
teilweise an der Neiße. Ob Warnungen vor Starkregen oder Dauerregen nötig
werden, ist dementsprechend unsicher.
In der Nacht zum Dienstag kommt es über dem Osten zu einem Abtropfvorgang (300
hPa). Um das neue Höhentief kann von Osten her kräftige positive
Vorticityadvektion übergreifen. Aus dem Zusammenspiel mit Warmluftadvektion
resultieren kräftige Hebungsvorgänge, die von Polen den äußersten Osten erfassen
können. Die zugehörigen Regenfälle werden aber noch sehr unterschiedlich
simuliert. In den Westen kann die Bewölkung in Auflösung befindlicher
Tiefausläufer eindringen, ob dabei noch Regen fällt, ist fraglich. Dazwischen
gibt es einige Auflockerungen und lokal Nebel.
Dienstag ... meridionalisiert sich die Strömung über Europa noch etwas und der
Rücken vom westlichen Europa kräftigt sich noch und weitet sich über die Nordsee
nach Südskandinavien aus. Durch steigenden druck im Bodenniveau schließt sich
die Lücke zwischen dem Hoch über Westeuropa und dem Hoch über Skandinavien und
es bildet sich eine langgestreckte Hochdruckzone, die vom Nordatlantik bis
Nordwestrussland reicht.
Unterbrochen wird sie nur Resten der Tiefausläufer über Südskandinavien und
kleinen Tiefs über Russland.
Wir liegen an ihrer Südflanke in einer östlichen bis nördlichen Strömung,
antizyklonal ist das Geschehen bei uns aber nicht geprägt.
Für uns ist weiter der Trog von Bedeutung, welcher über die Ostsee und die
Osthälfte Deutschlands zur Adria reicht und unserem Südosten ein Höhentief
aufweist. Auch am Boden verläuft die Strömung eher leicht zyklonal formiert um
eine schwache Rinne, die in den Südosten reicht.
Damit kommt es vor allem in der Südosthälfte von zu leichter Hebung und
gelegentlichen Regenfällen oder Schauern, während nach Westen und Norden zu dann
doch eher Hochdruckeinfluss mit Absinken dominiert und größere Auflockerungen
oder Aufheiterungen möglich sind.
Die Modelle divergieren in ihren Aussagen für diesen Tag noch deutlich, so dass
genauere Aussagen keinen Sinn machen.
In der Nacht bildet sich vor allem nach Norden und Westen hin gebietsweise
Nebel.
Mittwoch ... verschiebt sich der Schwerpunkt der Hochdruckzone im Bodendruckfeld
zum Baltikum, wovon aber weiter ein Keil zu den Britischen Inseln gerichtet ist.
An der Südflanke liegen wir in einer östlichen bis nordöstlichen Strömung.
Dabei wirkt sich besonders über dem Süden noch ein Trog aus, der von
Süddeutschland zum Balkan weist und unter dessen Einfluss in der Südhälfte
starke Bewölkung überwiegt mit einzelnen Schauern oder Regenfällen, nach Norden
zu herrscht eher Absinken mit Aufheiterungen und es bleibt trocken.
Die Labilität über dem Süden hält sich aber in Grenzen, so dass mit den Schauern
kaum intensivere Regenfälle oder Gewitter auftreten sollten, so dass trotz der
genannten "Abstriche" beim Wetterverlauf nach Auflösung der morgendlichen
Nebelfelder von warnfreien Verhältnissen ausgegangen werden kann.
Deutlich instabilere Luft über Österreich und Tschechien bleibt außen vor und
erreicht uns nicht.
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren teilweise zwar mit Unterschieden im Detail, die
großräumige Entwicklung wird aber ähnlich simuliert. Was die Niederschläge ganz
im Osten angeht, so können weitere Modellläufe abgewartet werden.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner