SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 30.08.2014 um 10.30 UTC
Heiter bis wolkig vor allem nach Osten und Süden zeitweise Schauer oder
Gewitter. Recht warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 06.09.2014
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am Dienstag, kommt es von der
Iberischen Halbinsel über die Biskaya und die Britischen Inseln bis hin nach
Skandinavien zur Ausbildung eines Höhenrückens, im Bodendruckfeld reicht eine
Hochdruckbrücke vom östlichen Nordatlantik über die Britischen Inseln die
Nordsee und Skandinavien bis nach Russland. Über Italien und dem Balkan liegen
dagegen Höhentiefs, deren Randtröge bis in den Osten Deutschlands reichen. Damit
überwiegt im Norden und Westen Hochdruckeinfluss und es bleibt bei einer
Mischung aus Sonne und Wolken dort überwiegend trocken, während im Südosten und
Osten es doch hin und wieder zur Ausbildung von Schauern kommt. Die Temperaturen
bewegen sich im 850-hPa Niveau bei rund 7 Grad, so dass die Höchstwerte der
Lufttemperatur bei 20 und 25 Grad zu liegen kommen.
Am Mittwoch wölbt sich der Skandinavische Rücken weiter. Bis zum Abend greift er
bis nach Lappland und zur Barentssee aus, wobei innerhalb des Rückens das
Geopotential noch etwas ansteigt. Die Achse des Rückens verläuft dabei von den
Benelux-Staaten und Norddeutschland über Mittelschweden nach Norden. Der
Kaltlufttropfen verlagert sich noch etwas nach Südosten. In der "Gesamtschau"
ergibt sich eine Situation, in der Deutschland in der Nacht zu Donnerstag -
abgesehen vielleicht vom äußersten Südosten - komplett unter dem Höhenrücken
liegt. Damit tritt allgemein eine Wetterberuhigung ein, wozu auch das
Hochdruckgebiet beiträgt, das aus der Hochdruckbrücke hervorgeht und sich im
Tagesverlauf mit seinem Zentrum im Bereich der zentralen Ostsee positioniert.
Auf seiner Südflanke dreht der insgesamt schwache Wind zunehmend auf Ost,
wodurch die über Osteuropa liegende etwas wärmere Luft in 850hPa advehiert wird.
Dies wirkt sich insgesamt positiv auf die Tageshöchsttemperaturen aus. Das
verbreitet zu beobachtende Absinken sorgt zudem in vielen Regionen Deutschlands
für einen sehr freundlichen Wettercharakter. Lediglich in Bayern und Sachsen
muss man noch mit lokalen Schauern rechnen.
Am Donnerstag verlagert sich der Rücken nach Osten, und auch das Hochdruckgebiet
zieht von der der Ostsee in Richtung Baltikum. Dabei bleibt Deutschland aber
weiter unter dem Rücken und im Bereich antizyklonaler Höhenströmung, so dass
sich am Wettercharakter nichts Grundlegendes ändert. Allerdings zieht der
Kaltlufttropfen, der sich weiterhin über dem Balkan befindet, allmählich wieder
retrograd Richtung Westen, so dass es in Alpennähe weiterhin zu einzelnen
Schauern kommen kann. Ansonsten wird es nochmals sommerlich mit Höchstwerten
zwischen 22 und 27 Grad.
Am Freitag und Samstag greift von Atlantik kommend ein Trog auf die Britische
Inseln und Nordfrankreich über, ein Ast dieses Troges reicht bis zum Alpenraum
und auch der Kaltlufttropfen über dem Balkan wird allmählich in seine
Zirkulation eingebunden, während der größte Teil Deutschlands weiterhin von
einem mittlerweile osteuropäischen Rücken profitiert. Von daher überwiegt
weiterhin freundliches Spätsommerwetter mit nur einzelnen Schauern und Gewittern
im Süden und Südosten des Landes. Dabei ändern sich die Temperaturen kaum.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des ECMWF-Modells kann insgesamt als zufriedenstellend bis gut
bezeichnet werden. Die letzten Läufe zeigen unisono den nach Südosten wandernden
Kaltlufttropfen, alle zeigen zur Wochenmitte einen Höhenrücken über
Skandinavien, der dann auch weite Teile Deutschlands beeinflussen wird. Erst zum
Ende des mittelfristigen Vorhersagezeitraums tauchen dann Unterschiede auf, die
vorangegangenen Läufe ließen von Westen her einen Trog auf Deutschlands
übergreifen, der nach dem neuesten Lauf aber weiter westlich bleiben soll, so
dass die Hochdrucklage insgesamt länger andauern würde. Der neueste Lauf würde
im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum sogar die Bildung eines
Rückens über Mitteleuropa suggerieren, was noch zu einer weiteren Erwärmung bis
nahe 30 Grad führen würde.
__________________________________________________________
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Ebenso wie die unterschiedlichen Läufe des EZMW zeigen die unterschiedlichen
Modelle bei grober Betrachtung ähnliche Strukturen. So kann man zu Wochenbeginn
bei allen deterministischen Modellläufen den nach Südosten wandernden
Kaltlufttropfen sowie einen Bereich niedrigen Geopotentials über Island und
Grönland finden. Auch ist bei allen von Mittwoch bis Freitag die
Hochdruckbrücke mit Schwerpunkt im Bereich Ostsee/Baltikum/Nordwestrussland zu
finden. Im Detail zeigen sich Unterschiede in der Phase der Achsen und Rücken,
der Lage des Kaltlufttropfens über Südosteuropa und - sehr deutlich - in der
Temperaturverteilung in 850 hPa.
__________________________________________________________
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Zeitraum +72 bis +240 Stunden liegen alle Cluster für Deutschland in der
Kategorie eher auf Blockierung. Dabei liefern die Ensembles im Intervall +72 bis
+96h 5, für das Intervall +120 bis +168h 4 und für das Intervall +192 bis +240 h
2 Cluster. Regionale Unterschiede gibt es allerdings bei der exakten Lage des
Kaltlufttropfens kommende Woche.
Die Rauchfahnen für Offenbach zeigen bezüglich der 850-hPa-Temperatur und des
Geopotentials in 500 hPa ab Dienstag kommender Woche einen deutlichen Anstieg,
um dann auf recht hohem Niveau zu verharren. Dabei nimmt die Streuung ab
kommenden Freitag aber deutlich zu. So dass die Unsicherheit bezüglich der
Bildung eines mitteleuropäischen Höhenkeils hoch ist. Dies spiegelt sich auch in
der hohen Variabilität des Niederschlags ab diesem Zeitpunkt wieder.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI zeigt keine besondere Abweichung gegenüber dem Modellklima auf und auch die
anderen Verfahren geben im mittelfristigen Bereich keine Hinweise auf markante
Wetterereignisse. Allerdings muss man im kurzfristigen Vorhersagebereich noch
mit kräftigen Schauern und Gewittern, die auch zu Stark- und Dauerregen führen
können, rechnen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-EPS, MOS-MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer
ausgegeben am Samstag, den 30.08.2014 um 10.30 UTC
Heiter bis wolkig vor allem nach Osten und Süden zeitweise Schauer oder
Gewitter. Recht warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 06.09.2014
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am Dienstag, kommt es von der
Iberischen Halbinsel über die Biskaya und die Britischen Inseln bis hin nach
Skandinavien zur Ausbildung eines Höhenrückens, im Bodendruckfeld reicht eine
Hochdruckbrücke vom östlichen Nordatlantik über die Britischen Inseln die
Nordsee und Skandinavien bis nach Russland. Über Italien und dem Balkan liegen
dagegen Höhentiefs, deren Randtröge bis in den Osten Deutschlands reichen. Damit
überwiegt im Norden und Westen Hochdruckeinfluss und es bleibt bei einer
Mischung aus Sonne und Wolken dort überwiegend trocken, während im Südosten und
Osten es doch hin und wieder zur Ausbildung von Schauern kommt. Die Temperaturen
bewegen sich im 850-hPa Niveau bei rund 7 Grad, so dass die Höchstwerte der
Lufttemperatur bei 20 und 25 Grad zu liegen kommen.
Am Mittwoch wölbt sich der Skandinavische Rücken weiter. Bis zum Abend greift er
bis nach Lappland und zur Barentssee aus, wobei innerhalb des Rückens das
Geopotential noch etwas ansteigt. Die Achse des Rückens verläuft dabei von den
Benelux-Staaten und Norddeutschland über Mittelschweden nach Norden. Der
Kaltlufttropfen verlagert sich noch etwas nach Südosten. In der "Gesamtschau"
ergibt sich eine Situation, in der Deutschland in der Nacht zu Donnerstag -
abgesehen vielleicht vom äußersten Südosten - komplett unter dem Höhenrücken
liegt. Damit tritt allgemein eine Wetterberuhigung ein, wozu auch das
Hochdruckgebiet beiträgt, das aus der Hochdruckbrücke hervorgeht und sich im
Tagesverlauf mit seinem Zentrum im Bereich der zentralen Ostsee positioniert.
Auf seiner Südflanke dreht der insgesamt schwache Wind zunehmend auf Ost,
wodurch die über Osteuropa liegende etwas wärmere Luft in 850hPa advehiert wird.
Dies wirkt sich insgesamt positiv auf die Tageshöchsttemperaturen aus. Das
verbreitet zu beobachtende Absinken sorgt zudem in vielen Regionen Deutschlands
für einen sehr freundlichen Wettercharakter. Lediglich in Bayern und Sachsen
muss man noch mit lokalen Schauern rechnen.
Am Donnerstag verlagert sich der Rücken nach Osten, und auch das Hochdruckgebiet
zieht von der der Ostsee in Richtung Baltikum. Dabei bleibt Deutschland aber
weiter unter dem Rücken und im Bereich antizyklonaler Höhenströmung, so dass
sich am Wettercharakter nichts Grundlegendes ändert. Allerdings zieht der
Kaltlufttropfen, der sich weiterhin über dem Balkan befindet, allmählich wieder
retrograd Richtung Westen, so dass es in Alpennähe weiterhin zu einzelnen
Schauern kommen kann. Ansonsten wird es nochmals sommerlich mit Höchstwerten
zwischen 22 und 27 Grad.
Am Freitag und Samstag greift von Atlantik kommend ein Trog auf die Britische
Inseln und Nordfrankreich über, ein Ast dieses Troges reicht bis zum Alpenraum
und auch der Kaltlufttropfen über dem Balkan wird allmählich in seine
Zirkulation eingebunden, während der größte Teil Deutschlands weiterhin von
einem mittlerweile osteuropäischen Rücken profitiert. Von daher überwiegt
weiterhin freundliches Spätsommerwetter mit nur einzelnen Schauern und Gewittern
im Süden und Südosten des Landes. Dabei ändern sich die Temperaturen kaum.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des ECMWF-Modells kann insgesamt als zufriedenstellend bis gut
bezeichnet werden. Die letzten Läufe zeigen unisono den nach Südosten wandernden
Kaltlufttropfen, alle zeigen zur Wochenmitte einen Höhenrücken über
Skandinavien, der dann auch weite Teile Deutschlands beeinflussen wird. Erst zum
Ende des mittelfristigen Vorhersagezeitraums tauchen dann Unterschiede auf, die
vorangegangenen Läufe ließen von Westen her einen Trog auf Deutschlands
übergreifen, der nach dem neuesten Lauf aber weiter westlich bleiben soll, so
dass die Hochdrucklage insgesamt länger andauern würde. Der neueste Lauf würde
im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum sogar die Bildung eines
Rückens über Mitteleuropa suggerieren, was noch zu einer weiteren Erwärmung bis
nahe 30 Grad führen würde.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Ebenso wie die unterschiedlichen Läufe des EZMW zeigen die unterschiedlichen
Modelle bei grober Betrachtung ähnliche Strukturen. So kann man zu Wochenbeginn
bei allen deterministischen Modellläufen den nach Südosten wandernden
Kaltlufttropfen sowie einen Bereich niedrigen Geopotentials über Island und
Grönland finden. Auch ist bei allen von Mittwoch bis Freitag die
Hochdruckbrücke mit Schwerpunkt im Bereich Ostsee/Baltikum/Nordwestrussland zu
finden. Im Detail zeigen sich Unterschiede in der Phase der Achsen und Rücken,
der Lage des Kaltlufttropfens über Südosteuropa und - sehr deutlich - in der
Temperaturverteilung in 850 hPa.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Zeitraum +72 bis +240 Stunden liegen alle Cluster für Deutschland in der
Kategorie eher auf Blockierung. Dabei liefern die Ensembles im Intervall +72 bis
+96h 5, für das Intervall +120 bis +168h 4 und für das Intervall +192 bis +240 h
2 Cluster. Regionale Unterschiede gibt es allerdings bei der exakten Lage des
Kaltlufttropfens kommende Woche.
Die Rauchfahnen für Offenbach zeigen bezüglich der 850-hPa-Temperatur und des
Geopotentials in 500 hPa ab Dienstag kommender Woche einen deutlichen Anstieg,
um dann auf recht hohem Niveau zu verharren. Dabei nimmt die Streuung ab
kommenden Freitag aber deutlich zu. So dass die Unsicherheit bezüglich der
Bildung eines mitteleuropäischen Höhenkeils hoch ist. Dies spiegelt sich auch in
der hohen Variabilität des Niederschlags ab diesem Zeitpunkt wieder.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI zeigt keine besondere Abweichung gegenüber dem Modellklima auf und auch die
anderen Verfahren geben im mittelfristigen Bereich keine Hinweise auf markante
Wetterereignisse. Allerdings muss man im kurzfristigen Vorhersagebereich noch
mit kräftigen Schauern und Gewittern, die auch zu Stark- und Dauerregen führen
können, rechnen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-EPS, MOS-MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer