SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST
SXEU31 DWAV 271800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 27.08.2014 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Kurze Wetterberuhigung. Ab der Nacht zum Freitag von Westen her wieder Gewitter
möglich.
Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... gelangt von Nordwesten her relativ kühle und trockene Luft nach
Deutschland, die unter dem Einfluss einer Hochdruckzone liegt, die von Westen
her auf Deutschland übergegriffen hat. Sie wird gestützt durch einen Rücken über
Westeuropa, welcher stark amplifiziert nur langsam nach Osten vorankommt und am
Donnerstagmorgen mit seiner Achse noch westlich von uns liegt.
Das Absinken in seinem Bereich sorgt für eine meist gering bewölkte oder klare
Nacht in der es vor allem über der Mitte und dem Norden gebietsweise zu
Nebelbildung kommt. Anfängliche Schauer ganz im Osten, die noch mit einem
abziehenden Trog verknüpft sind, hören rasch auf und auch die Regenfälle im
äußersten Süden kommen zum Erliegen. Die starke Bewölkung dort löst sich aber
nicht überall auf, so dass die Nebelneigung dort gering bleibt.
Im Laufe der Nacht dreht die Strömung über dem Westen vor einem neuen steuernden
Tief im Seegebiet nordwestlich Irlands wieder auf südliche Richtungen und die
warme Luft über Westeuropa kommt wieder nach Norden voran. Die Warmluftadvektion
macht sich auch über dem Westen unseres Bereichs bemerkbar, indem sich dort
hohe, teilweise mittelhohe Wolken wieder nach Norden ausbreiten.
Donnerstag ... kommt der Höhenrücken nur langsam weiter nach Osten voran, seine
Achse liegt abends erst über Westdeutschland. Der Rücken wird dabei von
Warmluftadvektion vor den Ausläufern des Tiefs bei Irland überlaufen, was seine
Wetterwirksamkeit limitiert.
Die Hochdruckzone am Boden bleibt recht schwach ausgeprägt und verlagert sich
über dem Norden rascher nach Osten, während sich nach Süden hin ein Schwerpunkt
des hohen Druckes über den Alpen etabliert. Die Strömung am Boden dreht dabei
auf südöstliche bis südliche Richtungen.
Der durch die WLA vor der Warmfront verursachte Hebungsantrieb bleibt meist
gering und löst vor allem nach Westen den Aufzug hoher, teilweise mittelhoher
Wolken aus. In der Osthälfte und nach Süden zu beeinträchtigen hohe Wolken die
Einstrahlung nur wenig.
Im Westen wird die Bewölkung im Tagesverlauf kompakter und es fällt nachmittags
und abends gebietsweise auch leichter Regen.
Die Temperatur macht gegenüber dem Vortag einen Schritt nach oben. Die Maxima
liegen mit 21 bis 26 Grad etwa 3 bis 5 K über denen vom Mittwoch.
In der Nacht zum Freitag gelangen wir mehr und mehr auf die Westseite des
Rückens, was den Raum für kräftigere Hebungsvorgänge bereitet. Die Warmfront
zieht wenig wetterwirksam weiter nach Nordosten und überquert den größten Teil
des Vorhersagegebietes. Die folgende Kaltfront greift auf den Nordwesten über
und hängt von dort schleifend Richtung Frankreich nach Südwesten zurück. Damit
kommen im Nordwesten teilweise schauerartige Regenfälle auf, die vereinzelt
schon von Gewittern begleitet sein können. Größere Intensität werden von den
Modellen aber nicht signalisiert.
Im Südosten bleibt es teilweise gering bewölkt mit örtlichem Nebel, der in den
anderen Gebieten bei wolkigem Himmel meist ausbleibt.
Freitag ... geraten wir verstärkt in den Zirkulationsbereich des hochreichenden
Tiefs über Nordwesteuropa. Es erreicht mit seinem Kern im Tagesverlauf
Schottland.
An seiner Südostflanke stellt sich bei uns eine westliche bis südwestliche
Strömung, die am Boden aber teilweise nur sehr schwach ausgeprägt ist. Der
Höhenrücken wird dabei noch etwas nach Osten gedrängt, bleibt mit seiner Achse
aber recht nahe und weist von Tschechien über Westpolen ins Nordmeer. Die
Verlagerung der Tiefausläufer über Mitteleuropa nach Osten wird dabei über
unserem Raum abgebremst.
Dennoch kommt das okkludierende Frontensystem über dem Norden bis Vorpommern und
zur Oder voran, über dem Süden verläuft die Bewegung mangels frontsenkrechter
Strömungskomponente langsamer und die Kaltfront hängt schleifend Richtung
Hochrhein und Jura zurück.
Nachfolgend greift mittags noch ein zweites Hebungsfeld gekoppelt an einen
Kurzwellentrog auf den Nordwesten über und folgt der Kaltfront nach Osten.
Dabei breiten sich die schauerartigen Regenfälle weiter nach Osten aus, wobei im
Tagesverlauf die konvektive Komponente an der Kaltfront überwiegt und auch
Gewitter zu erwarten sind. Mit dem zweiten Hebungsmaximum sind ohnehin meist
Schauer verbunden, die im Tagesverlauf häufiger gewittrig sein können. Dabei
dürften markante Entwicklungen mit Starkregen und stürmischen Böen im
Vordergrund stehen. Der Wassergehalt in der Luftmasse liegt bei etwa 25 bis 30
mm, CAPE und Oberwinde halten sich mit ca. 200 J/kg und 20 bis 30 Kt in 700 hPa
in Grenzen.
Ob es an der Kaltfront über Frankreich zu einer Wellenbildung kommt mit
deutlicher Verstärkung der Hebung und kräftigeren Regenfällen, teilweise von
Gewittern begleitet ist noch unsicher. GME und ECM (00 UTC) deuten dies über der
Schweiz bzw. Südwestdeutschland an.
In der Nacht zum Samstag zieht die Okklusion langsam aus dem Osten ab,
nachfolgend lockert es stärker auf oder wird klar und gebietsweise bildet sich
Nebel. Lediglich im Süden hängt die Kaltfront weiter schleifend zurück und es
regnet Richtung Alpen und Südostbayern möglicherweise noch für längere Zeit.
Dauerregenwarnschwellen werden aus derzeitiger Sicht nicht überschritten.
Samstag ... hat das Tief bei Schottland den Höhepunkt seiner Entwicklung
überschritten und schwächt sich bei seiner Nordostverlagerung langsam ab. Wir
verbleiben an der Südseite des Tiefs in der westlichen Strömung, die am Boden
aber ausgesprochen flau ist.
Der Südosten liegt weiter im Übergangsbereich zu wärmerer Luft über dem
Alpenraum und die dort herrschende Labilität wird durch kurzwellige Tröge auch
ausgelöst, so dass vor allem von Schwaben bis nach Niederbayern schauerartiger
Regen begleitet von einzelnen Gewittern möglich ist. Dabei ist lokal Starkregen
möglich.
Dem Nordwesten nähert sich ein erneuter Schwall frischer Meeresluft, dessen
Vorderseite durch ein okkludierendes Frontensystem markiert ist. Damit sind auch
im Nordwesten im Tagesverlauf wieder Regenfälle möglich, teilweise gewittrig.
In dem breiten Streifen dazwischen überwiegt aus kompensatorischen Gründen
leichtes Absinken und es stellt sich wechselnde Bewölkung mit teilweise größeren
Auflockerungen ein.
Eine leichte Instabilität bleibt aber trotz des Absinkens erhalten. Bei
Auslösetemperaturen um oder knapp über 20 Grad bilden sich vereinzelt Schauer.
Die Obergrenze der Konvektion liegt bei maximal 600 hPa; für Gewitter reicht es
damit nicht.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich ohne größere Unterschiede.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 27.08.2014 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Kurze Wetterberuhigung. Ab der Nacht zum Freitag von Westen her wieder Gewitter
möglich.
Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... gelangt von Nordwesten her relativ kühle und trockene Luft nach
Deutschland, die unter dem Einfluss einer Hochdruckzone liegt, die von Westen
her auf Deutschland übergegriffen hat. Sie wird gestützt durch einen Rücken über
Westeuropa, welcher stark amplifiziert nur langsam nach Osten vorankommt und am
Donnerstagmorgen mit seiner Achse noch westlich von uns liegt.
Das Absinken in seinem Bereich sorgt für eine meist gering bewölkte oder klare
Nacht in der es vor allem über der Mitte und dem Norden gebietsweise zu
Nebelbildung kommt. Anfängliche Schauer ganz im Osten, die noch mit einem
abziehenden Trog verknüpft sind, hören rasch auf und auch die Regenfälle im
äußersten Süden kommen zum Erliegen. Die starke Bewölkung dort löst sich aber
nicht überall auf, so dass die Nebelneigung dort gering bleibt.
Im Laufe der Nacht dreht die Strömung über dem Westen vor einem neuen steuernden
Tief im Seegebiet nordwestlich Irlands wieder auf südliche Richtungen und die
warme Luft über Westeuropa kommt wieder nach Norden voran. Die Warmluftadvektion
macht sich auch über dem Westen unseres Bereichs bemerkbar, indem sich dort
hohe, teilweise mittelhohe Wolken wieder nach Norden ausbreiten.
Donnerstag ... kommt der Höhenrücken nur langsam weiter nach Osten voran, seine
Achse liegt abends erst über Westdeutschland. Der Rücken wird dabei von
Warmluftadvektion vor den Ausläufern des Tiefs bei Irland überlaufen, was seine
Wetterwirksamkeit limitiert.
Die Hochdruckzone am Boden bleibt recht schwach ausgeprägt und verlagert sich
über dem Norden rascher nach Osten, während sich nach Süden hin ein Schwerpunkt
des hohen Druckes über den Alpen etabliert. Die Strömung am Boden dreht dabei
auf südöstliche bis südliche Richtungen.
Der durch die WLA vor der Warmfront verursachte Hebungsantrieb bleibt meist
gering und löst vor allem nach Westen den Aufzug hoher, teilweise mittelhoher
Wolken aus. In der Osthälfte und nach Süden zu beeinträchtigen hohe Wolken die
Einstrahlung nur wenig.
Im Westen wird die Bewölkung im Tagesverlauf kompakter und es fällt nachmittags
und abends gebietsweise auch leichter Regen.
Die Temperatur macht gegenüber dem Vortag einen Schritt nach oben. Die Maxima
liegen mit 21 bis 26 Grad etwa 3 bis 5 K über denen vom Mittwoch.
In der Nacht zum Freitag gelangen wir mehr und mehr auf die Westseite des
Rückens, was den Raum für kräftigere Hebungsvorgänge bereitet. Die Warmfront
zieht wenig wetterwirksam weiter nach Nordosten und überquert den größten Teil
des Vorhersagegebietes. Die folgende Kaltfront greift auf den Nordwesten über
und hängt von dort schleifend Richtung Frankreich nach Südwesten zurück. Damit
kommen im Nordwesten teilweise schauerartige Regenfälle auf, die vereinzelt
schon von Gewittern begleitet sein können. Größere Intensität werden von den
Modellen aber nicht signalisiert.
Im Südosten bleibt es teilweise gering bewölkt mit örtlichem Nebel, der in den
anderen Gebieten bei wolkigem Himmel meist ausbleibt.
Freitag ... geraten wir verstärkt in den Zirkulationsbereich des hochreichenden
Tiefs über Nordwesteuropa. Es erreicht mit seinem Kern im Tagesverlauf
Schottland.
An seiner Südostflanke stellt sich bei uns eine westliche bis südwestliche
Strömung, die am Boden aber teilweise nur sehr schwach ausgeprägt ist. Der
Höhenrücken wird dabei noch etwas nach Osten gedrängt, bleibt mit seiner Achse
aber recht nahe und weist von Tschechien über Westpolen ins Nordmeer. Die
Verlagerung der Tiefausläufer über Mitteleuropa nach Osten wird dabei über
unserem Raum abgebremst.
Dennoch kommt das okkludierende Frontensystem über dem Norden bis Vorpommern und
zur Oder voran, über dem Süden verläuft die Bewegung mangels frontsenkrechter
Strömungskomponente langsamer und die Kaltfront hängt schleifend Richtung
Hochrhein und Jura zurück.
Nachfolgend greift mittags noch ein zweites Hebungsfeld gekoppelt an einen
Kurzwellentrog auf den Nordwesten über und folgt der Kaltfront nach Osten.
Dabei breiten sich die schauerartigen Regenfälle weiter nach Osten aus, wobei im
Tagesverlauf die konvektive Komponente an der Kaltfront überwiegt und auch
Gewitter zu erwarten sind. Mit dem zweiten Hebungsmaximum sind ohnehin meist
Schauer verbunden, die im Tagesverlauf häufiger gewittrig sein können. Dabei
dürften markante Entwicklungen mit Starkregen und stürmischen Böen im
Vordergrund stehen. Der Wassergehalt in der Luftmasse liegt bei etwa 25 bis 30
mm, CAPE und Oberwinde halten sich mit ca. 200 J/kg und 20 bis 30 Kt in 700 hPa
in Grenzen.
Ob es an der Kaltfront über Frankreich zu einer Wellenbildung kommt mit
deutlicher Verstärkung der Hebung und kräftigeren Regenfällen, teilweise von
Gewittern begleitet ist noch unsicher. GME und ECM (00 UTC) deuten dies über der
Schweiz bzw. Südwestdeutschland an.
In der Nacht zum Samstag zieht die Okklusion langsam aus dem Osten ab,
nachfolgend lockert es stärker auf oder wird klar und gebietsweise bildet sich
Nebel. Lediglich im Süden hängt die Kaltfront weiter schleifend zurück und es
regnet Richtung Alpen und Südostbayern möglicherweise noch für längere Zeit.
Dauerregenwarnschwellen werden aus derzeitiger Sicht nicht überschritten.
Samstag ... hat das Tief bei Schottland den Höhepunkt seiner Entwicklung
überschritten und schwächt sich bei seiner Nordostverlagerung langsam ab. Wir
verbleiben an der Südseite des Tiefs in der westlichen Strömung, die am Boden
aber ausgesprochen flau ist.
Der Südosten liegt weiter im Übergangsbereich zu wärmerer Luft über dem
Alpenraum und die dort herrschende Labilität wird durch kurzwellige Tröge auch
ausgelöst, so dass vor allem von Schwaben bis nach Niederbayern schauerartiger
Regen begleitet von einzelnen Gewittern möglich ist. Dabei ist lokal Starkregen
möglich.
Dem Nordwesten nähert sich ein erneuter Schwall frischer Meeresluft, dessen
Vorderseite durch ein okkludierendes Frontensystem markiert ist. Damit sind auch
im Nordwesten im Tagesverlauf wieder Regenfälle möglich, teilweise gewittrig.
In dem breiten Streifen dazwischen überwiegt aus kompensatorischen Gründen
leichtes Absinken und es stellt sich wechselnde Bewölkung mit teilweise größeren
Auflockerungen ein.
Eine leichte Instabilität bleibt aber trotz des Absinkens erhalten. Bei
Auslösetemperaturen um oder knapp über 20 Grad bilden sich vereinzelt Schauer.
Die Obergrenze der Konvektion liegt bei maximal 600 hPa; für Gewitter reicht es
damit nicht.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich ohne größere Unterschiede.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner