SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 310800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 31.08.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Hoch Fennoskandien, anfangs zyklonal, dann antizyklonal. Gebietsweise hohe
Niederschlagsmengen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... lag in 300 hPa um 00 UTC ein Tief über der Nordsee, von dem aus sich
ein Trog südwärts nach Benelux und in die äußersten Westgebiete Deutschlands
erstreckte. Das Höhentief verlagert sich im Tagesverlauf südostwärts und
erreicht abends das zentrale Deutschland.

Auch das Bodentief liegt über der zentralen Nordsee; seine Kaltfront hat bereits
den größeren Teil unseres Landes überquert. Es verlagert sich ebenfalls
südostwärts und erreicht mittags den Norden Deutschlands. Die Kaltfront liegt
dann bis auf den Alpennordrand bereits außerhalb des Vorhersagegebietes. Ab dem
Nachmittag wird es schwierig sein, im Bodendruckfeld einen klar definierten
Tiefkern zu finden, es bleibt aber eine Konvergenz erhalten, die als die
Spurlinie der Tiefzugbahn interpretiert werden kann und in den Vorhersagekarten
als Okklusion erscheint. Der äußerste Norden Deutschlands wird somit abends von
dieser Okklusion beeinflusst.

Die Abkühlung in der Höhe über Norddeutschland macht sich derzeit bereits in der
Auslösung einzelner Gewitter bemerkbar. Die höhenkälteste Luft (mit bis unter
-21 Grad in 500 hPa) verlagert sich in der zweiten Tageshälfte über den Westen
und Südwesten zum Grenzgebiet Schweiz/Österreich. Somit ist im Tagesverlauf vor
allem in der Westhälfte mit einzelnen kurzen Gewittern zu rechnen. Aber auch im
Frontbereich kommt es zu einzelnen Gewittern, die dort von Starkregen begleitet
sind. Böen in Schauer- oder Gewitternähe dürften nicht über Stärke 7
hinausgehen.

Postfrontal regnet es im Stau des Erzgebirges und der Alpen noch länger
anhaltend. Diese Niederschläge halten vor allem in Alpennähe auch noch den
ganzen Montag an (COSMO-EU). Die 48stündigen Mengen erreichen heute und morgen
nach C-EU am Erzgebirge und an den Alpen lokal über 40 mm, teilweise auch über
50 mm. Der heutige 24stündige Niederschlag (00 bis 24 UTC) ist nach C-EU im
südlichen Sachsen am höchsten (teils bis über 50 mm). Auch GME gibt im
Erzgebirgsvorland über 50 mm. ECMF16 hat bis 26 mm in Nordbayern und in
Alpennähe, GFS ähnliche Werte im Berchtesgadener Land. WRF hat Summen von 30 bis
50 mm vornehmlich in den Freistaaten und EURO4 akkumuliert bis 24 UTC primär
über der Lausitz sehr hohe Mengen (bis über 100 mm!).

Der 00 UTC-Lauf des C-DE EPS 28 km sieht Wahrscheinlichkeiten für sechsstündigen
Niederschlag über 35 mm ("Unwetter") primär im Bereich des postfrontalen
konvektiven Regimes, also in erster Linie von 06 bis 18 UTC im Norden und
Nordwesten. An der Front gibt es Signale für 06 bis 12 UTC über Süddeutschland
und nachmittags und abends auch über Süd- und Ostsachsen. Der 03 UTC-Lauf
verstärkt diese Signale über Sachsen.

Im Alpenbereich sind in Frontnähe auf den Gipfeln Böen Bft 8 möglich.

In der Nacht zum Montag ist gebietsweise mit Nebel zu rechnen, besonders in den
Gebieten, wo es tagsüber viel geregnet hat. Verbreitet sind auch die höheren
Lagen der Mittelgebirge in Wolken, insbesondere jene im Nordweststau.


Montag... wandert das Höhentief über Deutschland zunächst unter Abschwächung
nach Nordosten und ist ab Mittag vorübergehend nur als Trog in der Nähe der
deutschen Ostgrenze vorhanden. Abends etabliert sich über Vorpommern erneut ein
Tiefkern und der Trog weitet sich über dem Osten unseres Landes wieder nach
Süden hin aus.

Der zum südlichen Deutschland hin gerichtete Keil des Atlantikhochs kräftigt
sich, womit der Tag vielerorts trocken bleiben wird. Lediglich im äußersten
Osten und Südosten ist noch mit Regen zu rechnen, der allerdings nach C-EU lokal
kräftig ausfallen kann, vor allem an der Oder und auf Rügen (Einfluss des oben
beschriebenen Höhentiefs plus WLA über Polen). C-EU rechnet teilweise mit über
100 mm an der Oder, GME hat das Maximum mehr über dem südwestlichen Polen,
ebenso GFS und ECMF16. Dabei spielen auch die hohen Flüssigwassergehalte, die
C-EU berechnet, eine Rolle. Sie sollen vor allem in der zweiten Tageshälfte
östlich einer Linie Darß-Dresden über 30 mm liegen, teilweise über 35 mm,
gepaart mit geringen Windgeschwindigkeiten in 700 und 500 hPa.


Dienstag... verlagert sich das Höhentief über dem deutschen Osten südwärts nach
Nordböhmen und es stellt sich eine leicht zyklonal gekrümmte nördliche
Höhenströmung ein.

Auch die Bodenisobaren sind im Nordosten und Osten Deutschlands weiterhin
deutlich zyklonal gekrümmt, so dass die Regenfälle dort andauern, wobei aber
eine Schwerpunktsverlagerung - unter Abschwächung - von Nord nach Süd zu
beobachten ist. Von 00 bis 06 UTC werden im Nordosten noch lokal 20 bis 30 mm
vom C-EU angenommen; diese Werte werden dann in den folgenden
Sechs-Stunden-Perioden bei weitem nicht mehr erreicht. Die WLA ist primär in den
südlichen Teilen der ehemaligen DDR recht ausgeprägt (rückseitig des südwärts
ziehenden Höhentiefs).
Ähnlich wie am Montag sind die östlichen Bundesländer und der Südosten Bayerns
von Niederschlägen betroffen, wobei die 24stündigen Summen aber abnehmen. Die
übrigen Teile Deutschlands bleiben weitgehend niederschlagsfrei, wofür auch der
im Tagesverlauf weiter leicht ansteigende Bodendruck verantwortlich ist.
Insbesondere die Hochzellen über den Britischen Inseln und über dem Finnischen
Meerbusen kräftigen sich. ECMF16 prognostiziert aber auch in Niedersachsen
Niederschlag (bis 7 mm); bis 17 mm sollen im östlichen Sachsen fallen.

Die Höchsttemperaturen werden angesichts der nördlichen Strömung nur
gebietsweise knapp über 20 Grad ansteigen können, ebenso wie schon an den
Vortagen.

Modellvergleich und -einschätzung
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Im kurzfristigen Vorhersagezeitraum ähneln sich alle Modelle, selbst in der
Verteilung der Niederschläge.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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