SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 28.08.2014 um 10.30 UTC
Bis zum Wochenende unbeständig und eher kühl, nächste Woche Wetterbesserung und
wieder milder.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 04.09.2014
Zu Beginn des Mittelfristbereichs am Sonntag befindet sich Deutschland im
Einflussbereich eines abgeschlossenen Höhentiefs über der Nordsee. Der
dazugehörige Tiefausläufer griff bereits am Samstag auf Deutschland über und
wird Deutschland im Laufe des Sonntags auch ostwärts wieder verlassen. Auf der
Vorderseite des Tiefausläufers werden kräftige Hebungsprozesse simuliert. Lokal
ist auch Starkregen nicht ausgeschlossen. Im Laufe des Sonntags verlagert sich
das Höhentief nach Ostdeutschland. Mit sich führt das Höhentief auch höhenkalte
Luft um -20 Grad in 850 hPa. Dieser Kaltlufttropfen sorgt dazu, dass im Norden
und Osten am Sonntag immer mal wieder mit Schauern evtl. auch mit kräftigen
Gewittern (Hagel, Sturmböen) zu rechnen ist. Am Boden bildet sich dagegen eine
Tiefdruckrinne aus, die sich etwa von Island bis nach Südpolen erstreckt. Sie
füllt sich aber zum Abend hin allmählich auf.
Am Alpenrand verharrt der Tiefausläufer länger und sorgt somit für länger
anhaltende, schauerartig verstärkte Niederschläge.
EX CRISTIOBAL verlagert sich bis Sonntag 12 UTC mit einem Kerndruck von 970 hPa
bis vor der Westküste von Island. An dessen Vorderseite wölbt sich ausgehend von
den Azoren ein Hochkeil in Richtung Skandinavien auf. Und unterstützt somit den
Auflösungsprozess der Tiefdruckrinne. Das Islandtief wird nach Süden hin von dem
Hochkeil blockiert, somit verlagert sich das Tief nachfolgend fast zonal langsam
nach Osten.
Das Höhentief verlagert sich hingegen nach Süden und befindet sich bereits
Dienstag 00UTC über Süditalien.
Über Deutschland hat sich gleichzeitig eine Hochdruckbrücke ausgebildet, die
sich von den Britischen Inseln bis nach Zentralrussland erstreckt.
Auf der Nord/Westflanke des Hochs werden nun wieder mildere Luftmassen nach
Nordeuropa transportiert. Die Hochachse kippt bis zur Wochenmitte allmählich in
Richtung Mitteleuropa und sorgt auch über Deutschland für eher ruhiges
Hochdruckwetter.
Über dem Atlantik formiert sich in der zweiten Wochenhälfte zwar ein neuer
veritabler Langwellentrog, das Voranschreiten nach Osten wird jedoch vom
Höhenkeil blockiert.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Das Bodenhoch über Westeuropa Anfang nächster Woche wird im aktuellen 00UTC Lauf
des ECMWFs etwas schwächer simuliert. Große Änderungen diesbezüglich in der
Temperatur oder Windentwicklung sind aber nicht zu erwarten.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Verlagerung des Höhentiefs am Sonntag / Montag wird über Deutschland von
jedem Modell etwas anders simuliert. GME bietet dabei eine sehr östliche
Variante (östlich von Deutschland) an und ECMWF eine, die Deutschland noch in
weiten Teilen beeinflussen würde und auch die Temperaturen in 850 hPa etwas
geringer prognostiziert. GFS lehnt sich stark an ECMWF an.
Nachfolgend simulieren die betrachteten Globalmodelle alle eine Hochdrucklage
über Deutschland. Teils zwar mit unterschiedlichen Ausprägungen, im Groben aber
recht ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
ECMWF Plumes:
Bis Montag ist der Spread der 850 hPa und des 500 hPa Geopots recht eng. Anfang
nächster Woche öffnet sich der Spread zwar teils deutlich an, der Trend, dass
das Potenzial und die Temperatur allmählich ansteigen, simulieren aber alle
Member. Ein Niederschlagsschwerpunkt stellt Samstag/Sonntag dar, wenn der
Tiefausläufer über Deutschland hinwegzieht. Ob dies ausreicht um die
Warnschwellen des DWDs zu überschreiten ist aktuell noch recht unsicher.
Der Hauptlauf des ECMWFs befindet sich mehr oder weniger im Median der
Verteilung.
Das gleiche Bild ist auch im Ensemble des GFS zu erkennen.
ECMWF Cluster:
Im Zeitbereich 120 bis 168 h gibt es 4 verschiedene Cluster. Insgesamt
unterscheiden sich die Cluster vor allem in der Ausprägung des Hochkeils über
West / Mitteleuropa. Der Haupt- und Kontrolllauf befinden sich in Cluster 3 (12
Member). Cluster 1 (20 Member) und Cluster 2 (12 Member) simulieren einen recht
starken Hocheinfluss über Nordwesteuropa.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Sonntag und Montag gibt es schwache Signale (5% im Ensemble des ECMWFs), dass
in der Osthälfte bzw. auch am Alpenrand etwas mehr regnen könnte. Teils werden
diese Summen durch konvektive Verstärkung des präfrontalen Regens erreicht.
Kräftige Gewitterentwicklungen (auch mit Sturmböen und Hagel) sind in diesem
Zeitraum also ebenfalls möglich.
Nächste Woche stellt sich eine eher ruhige Hochdrucklage ein.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-MOS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher
ausgegeben am Donnerstag, den 28.08.2014 um 10.30 UTC
Bis zum Wochenende unbeständig und eher kühl, nächste Woche Wetterbesserung und
wieder milder.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 04.09.2014
Zu Beginn des Mittelfristbereichs am Sonntag befindet sich Deutschland im
Einflussbereich eines abgeschlossenen Höhentiefs über der Nordsee. Der
dazugehörige Tiefausläufer griff bereits am Samstag auf Deutschland über und
wird Deutschland im Laufe des Sonntags auch ostwärts wieder verlassen. Auf der
Vorderseite des Tiefausläufers werden kräftige Hebungsprozesse simuliert. Lokal
ist auch Starkregen nicht ausgeschlossen. Im Laufe des Sonntags verlagert sich
das Höhentief nach Ostdeutschland. Mit sich führt das Höhentief auch höhenkalte
Luft um -20 Grad in 850 hPa. Dieser Kaltlufttropfen sorgt dazu, dass im Norden
und Osten am Sonntag immer mal wieder mit Schauern evtl. auch mit kräftigen
Gewittern (Hagel, Sturmböen) zu rechnen ist. Am Boden bildet sich dagegen eine
Tiefdruckrinne aus, die sich etwa von Island bis nach Südpolen erstreckt. Sie
füllt sich aber zum Abend hin allmählich auf.
Am Alpenrand verharrt der Tiefausläufer länger und sorgt somit für länger
anhaltende, schauerartig verstärkte Niederschläge.
EX CRISTIOBAL verlagert sich bis Sonntag 12 UTC mit einem Kerndruck von 970 hPa
bis vor der Westküste von Island. An dessen Vorderseite wölbt sich ausgehend von
den Azoren ein Hochkeil in Richtung Skandinavien auf. Und unterstützt somit den
Auflösungsprozess der Tiefdruckrinne. Das Islandtief wird nach Süden hin von dem
Hochkeil blockiert, somit verlagert sich das Tief nachfolgend fast zonal langsam
nach Osten.
Das Höhentief verlagert sich hingegen nach Süden und befindet sich bereits
Dienstag 00UTC über Süditalien.
Über Deutschland hat sich gleichzeitig eine Hochdruckbrücke ausgebildet, die
sich von den Britischen Inseln bis nach Zentralrussland erstreckt.
Auf der Nord/Westflanke des Hochs werden nun wieder mildere Luftmassen nach
Nordeuropa transportiert. Die Hochachse kippt bis zur Wochenmitte allmählich in
Richtung Mitteleuropa und sorgt auch über Deutschland für eher ruhiges
Hochdruckwetter.
Über dem Atlantik formiert sich in der zweiten Wochenhälfte zwar ein neuer
veritabler Langwellentrog, das Voranschreiten nach Osten wird jedoch vom
Höhenkeil blockiert.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Das Bodenhoch über Westeuropa Anfang nächster Woche wird im aktuellen 00UTC Lauf
des ECMWFs etwas schwächer simuliert. Große Änderungen diesbezüglich in der
Temperatur oder Windentwicklung sind aber nicht zu erwarten.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Verlagerung des Höhentiefs am Sonntag / Montag wird über Deutschland von
jedem Modell etwas anders simuliert. GME bietet dabei eine sehr östliche
Variante (östlich von Deutschland) an und ECMWF eine, die Deutschland noch in
weiten Teilen beeinflussen würde und auch die Temperaturen in 850 hPa etwas
geringer prognostiziert. GFS lehnt sich stark an ECMWF an.
Nachfolgend simulieren die betrachteten Globalmodelle alle eine Hochdrucklage
über Deutschland. Teils zwar mit unterschiedlichen Ausprägungen, im Groben aber
recht ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
ECMWF Plumes:
Bis Montag ist der Spread der 850 hPa und des 500 hPa Geopots recht eng. Anfang
nächster Woche öffnet sich der Spread zwar teils deutlich an, der Trend, dass
das Potenzial und die Temperatur allmählich ansteigen, simulieren aber alle
Member. Ein Niederschlagsschwerpunkt stellt Samstag/Sonntag dar, wenn der
Tiefausläufer über Deutschland hinwegzieht. Ob dies ausreicht um die
Warnschwellen des DWDs zu überschreiten ist aktuell noch recht unsicher.
Der Hauptlauf des ECMWFs befindet sich mehr oder weniger im Median der
Verteilung.
Das gleiche Bild ist auch im Ensemble des GFS zu erkennen.
ECMWF Cluster:
Im Zeitbereich 120 bis 168 h gibt es 4 verschiedene Cluster. Insgesamt
unterscheiden sich die Cluster vor allem in der Ausprägung des Hochkeils über
West / Mitteleuropa. Der Haupt- und Kontrolllauf befinden sich in Cluster 3 (12
Member). Cluster 1 (20 Member) und Cluster 2 (12 Member) simulieren einen recht
starken Hocheinfluss über Nordwesteuropa.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Sonntag und Montag gibt es schwache Signale (5% im Ensemble des ECMWFs), dass
in der Osthälfte bzw. auch am Alpenrand etwas mehr regnen könnte. Teils werden
diese Summen durch konvektive Verstärkung des präfrontalen Regens erreicht.
Kräftige Gewitterentwicklungen (auch mit Sturmböen und Hagel) sind in diesem
Zeitraum also ebenfalls möglich.
Nächste Woche stellt sich eine eher ruhige Hochdrucklage ein.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-MOS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher