SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 241800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 24.02.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... zeigt die Potenzialverteilung einen breiten Trog über dem nahen Ostatlantik,
der durch in die Rückseite einlaufende kurzwellige Anteile immer wieder regeneriert wird.
Gleichzeitig tropft ein kurzwelliger Trog zur Iberischen Halbinsel ab.

Bei uns bestimmt ein schmaler Höhenrücken das Geschehen, der vom westlichen Mittelmeer
über den Vorhersageraum bis zum Baltikum und von dort weiter bis nach Russland reicht. Er
steht in Verbindung mit einer Bodenhochdruckzone, die ebenfalls vom westlichen Mittelmeer
über das östliche Mitteleuropa bis weit nach Russland reicht.
An seiner Westflanke liegt Deutschland in einer überwiegend schwachen, nach Westen und
Nordwesten hin teils mäßigen östlichen bis südlichen Bodenströmung, die von leichtem
Absinken überlagert ist. Damit gelangt milde Luft nach Deutschland.
Im Nordwesten weht teils mäßiger, sonst überwiegend schwacher Wind meist aus Süd bis
Südost. Nur in exponierten Berglagen gibt es Böen der Stärke 7 bis 8.
Reste einer schwachen Okklusion streifen das Nordseeumfeld mit einigen hohen
Wolkenfeldern, sonst klart es verbreitet auf. Nur vereinzelt bildet sich in der recht
trockenen Luft Nebel (Spread Montagnachmittag: 10 bis 18 Grad). Im Süden und Südosten,
gebietsweise auch im Osten sowie in den Hochlagen der Mittelgebirge gibt es leichten, am
Alpenrand lokal mäßigen Frost mit der Möglichkeit vereinzelter Reifglätte.

Dienstag ... kommt der Höhentrog unter Vergrößerung seiner Amplitude etwas nach Osten
voran. Dadurch kommt es von Westen her zu einem Potenzialverlust und der bisher
wetterbestimmende Rücken schwächt sich ab und wird nach Osten abgedrängt.
Gleichwohl bleibt er in weiten Teilen des Landes zunächst wetterbestimmend, so dass vor
allem in der Osthälfte verbreitet die Sonne scheint.
Ansonsten nähert sich von Benelux und Frankreich her die Okklusion eines Sturmtiefs über
dem Ostatlantik, das um 12 UTC mit einem Kerndruck von etwas unter 970 hPa nördlich von
Irland liegt. Die Wetterwirksamkeit der Front wird zwar durch überlagerte KLA gedämpft,
gleichwohl nimmt die Bewölkung von Westen her zu und gegen Mittag beginnt es im
Grenzbereich zu unseren westlichen Nachbarn leicht zu regnen.

Viel kommt bis zum Abend nicht zusammen, nach COSMO-EU sind es bis zu 5 mm im Bereich
Saarland/Hunsrück.
Im Vorfeld der Okklusion frischt der südliche bis südwestliche Wind im Westen und in den
Mittelgebirgen etwas auf, warnwürdige Böen (in der Regel 7 Bft, nur in exponierten Kamm-
und Gipfellagen vereinzelt 8 Bft) beschränken sich auf höhere Lagen.
Die Temperatur steigt abgesehen von den Hochlagen und einigen Küstenabschnitten auf 10 bis
15°C.

In der Nacht zum Mittwoch weitet sich der Höhentrog über Westeuropa eher nach Süden aus,
als dass er ostwärts vorankommt. Das Bodentief verlagert sich unter Auffüllen in Richtung
Färoer-Inseln, wobei die zugehörige Okklusion den Westen und Nordwesten des Landes
überquert. Nach Süden wird die Front durch eine Zyklogenese über dem Löwengolf
zurückgehalten. Im Bereich der Okklusion kommt es besonders in der Mitte und im äußersten
Südwesten zu leichten Regenfällen (im Hochschwarzwald etwas Schneefall), während es im
Norden nur punktuell etwas tröpfelt. Nennenswerte Mengen kommen bis zum Morgen ohnehin
nicht zustande.

Nach Osten und Südosten hin bleibt es längere Zeit klar oder gering bewölkt, so dass dort
die Temperatur auf Werte um 0°C oder in den leichten Frostbereich zurückgeht (stellenweise
Reif). Der Gradient fächert allgemein auf, so dass Wind aus warntechnischer Sicht keine
Rolle spielt.

Mittwoch ... formiert sich die Frontalzone über dem mittleren Nordatlantik neu und südlich
von Kap Farvel (Südspitze Grönlands) kommt es zu einer kräftigen Sturmzyklogenese. Stromab
sorgt kräftige WLA für die Aufwölbung eines Höhenrückens, die wiederum zu einer
Abschwächung des vorlaufenden Troges führt.

Der Trog kommt dabei kaum nach Osten voran, verkürzt deutlich seine Wellenlänge und deutet
einen Abtropfprozess in Richtung westliches Mittelmeer an. Der Vorhersageraum verbleibt
auf seiner Vorderseite unter einer relativ schwachen südlichen Höhenströmung ohne
nennenswerte dynamische Antriebe.

Somit konzentriert sich die Wetterwirksamkeit bei uns nach wie vor auf die o.e. Okklusion,
die bei weiter auffächerndem Gradienten kaum nach Osten vorankommt und meridional von Nord
nach Süd-Südwest reicht. Während sie im Norden höchstens wenig Regen produziert, kommt es
im Südwesten - im schleifenden Teil der Front - gebietsweise zu Regen. Bis zum Abend
kommen gebietsweise um 5 mm zusammen, sollte der Niederschlag den Schwarzwald erreichen,
fällt höchstens dort in Lagen über 800 bis 1000m Schnee.
Im Nordwesten lockert die Bewölkung postfrontal etwas auf, und auch im äußersten Osten
sowie im Südosten setzt sich die Sonne durch.
Bei Tagesmaxima zwischen 7 und 12°C spielt der Wind keine Rolle.

In der Nacht zum Donnerstag besteht postfrontal im Westen und Nordwesten die Möglichkeit
örtlich gefrierender Nässe. Auch im Osten / Südosten gibt es Frost zumindest in Bodennähe,
allerdings dort nur geringe Glättegefahr. Dazwischen, etwa vom Südwesten bis nach
Sachsen-Anhalt regnet es zeitweise leicht. Die Schneefallgrenze liegt bei ca. 800m.

Donnerstag ... liegt die in Auflösung begriffene Okklusion über der Mitte Deutschlands und
verlagert sich nur marginal nach Osten, sie bringt außer wenigen Tropfen Regen, kaum noch
Niederschläge. Im Tagesverlauf lockern die Wolken im frontalen Bereich wahrscheinlich
sogar auf.

An das Absinken eines nachfolgenden Rückens gebunden schließt sich nach Westen und
Nordwesten zu eine Zone mit aufgelockerter Bewölkung an. Auch ganz im Osten halten sich
anfangs Auflockerungen oder Aufheiterungen.

Die Aufheiterungszone im Westen wird allerdings im Tagesverlauf immer schmaler, da nach
bekanntem Muster der Westen wieder auf die Vorderseite eines neuen Langwellentroges kommt.
So greift im Tagesverlauf die Bewölkung des okkludierenden Frontensystems eines ins
Seegebiet zwischen Island und Schottland ziehenden Sturmtiefs auf den Westen über.

Regenfälle gibt es bis zum Mittag dort wahrscheinlich noch nicht.

Mit Annäherung des Sturmtiefs kommt im Nordwesten wieder ein gewisser Druckgradient auf,
was sich einigen warnwürdigen Böen der Stärke 7 an der Nordsee und im höheren westlichen
Bergland, sowie stürmischen Böen in exponierten Hochlagen äußert.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die kurzfristige Entwicklung ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner

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