SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 251800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 25.02.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Meist keine. (Auf exponierten Gipfeln gelegentlich Sturmböen).

Synoptische Entwicklung bis Freitag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... Auf der Vorderseite eines atlantischen Höhentroges hat die Okklusion des
kräftigen Tiefs ´Yvonne´ nordwestlich von Schottland den Westen Deutschlands mit leichten
Regenfällen erreicht, verlagert sich aber nur noch zögernd weiter nach Osten. Über
Osteuropa hält nämlich immer noch ein blockierendes Hoch dagegen. Ganz im Osten und
Südosten startet die Nacht noch klar und es ist nochmals geringer Frost möglich oder
Temperaturen um 0 Grad. Reifglätte dürfte eher die Ausnahme sein.
Im Schwarzwald sinkt bis zum Morgen die Schneefallgrenze auf etwa 800 bis 1000 m. Die
Neuschneemengen liegen aber meist unterhalb der 5-cm-Marke innerhalb von 6 Stunden.
Der Wind ist auf einigen exponierten Bergen noch ein Thema. So sind vor allem auf dem
Brockenplateau steife Windböen möglich.

Mittwoch ... verbleibt der Höhentrog westlich von uns, wobei er seine Wellenlänge
deutlich verkürzt. Ursache ist kräftige WLA in die Rückseite des Troges, die einer
kräftigen Sturmzyklogenese südlich von Kap Farvel geschuldet ist. Tief ´Yvonne´ zieht
unter weiterer Abschwächung nach Norden ab, allerdings bleibt uns die zugehörige
Luftmassengrenze erhalten. Während sie in ihrem Nordteil noch etwas Boden nach Osten hin
gutmacht, hängt sie nach Süden weiterhin zurück. Dort geht sie in die Warmfront eines
flachen Tiefs bei Nizza über, das langsam nach Oberitalien zieht. Bei weiter auffächerndem
Gradienten gerät die Front ins Schleifen, was vor allem im Südwesten zu Hebungsprozessen
führt. Dort kommt es gebietsweise zu Regenfällen, die in der Summe aber nur örtlich über 5
mm/12 Stunden ausmachen (Schwarzwald, Alb). Im Schwarzwald dürfte die Schneefallgrenze bei
1000 bis 1100 m liegen.
Nach Osten und Südosten hin profitiert man auch am Mittwoch noch vom Hoch über Russland.
Teilweise ist die Bewölkung aufgelockert, anfangs ist es zum Teil sogar heiter, wobei es
an den Alpen weiterhin leicht föhnig ist. Auflockerungen gibt es postfrontal auch im
Nordwesten des Landes, wo erwärmte Meereskaltluft einsickert. Die Tageshöchsttemperatur
liegt zwischen 7 und 13°C.

In der Nacht zum Donnerstag tropft der Höhentrog über dem westlichen Mittelmeer ab. Das
(kümmerliche) nördliche Residuum erreicht bis zum Morgen die Nordhälfte, ohne dabei aber
nennenswerte Wetterwirksamkeit auszuüben. Es ist eher so, dass damit die Wolkendecke im
Westen und Nordwesten teilweise auflockert. Dabei geht die Temperatur so weit zurück, dass
zumindest in Bodennähe die Gefahr von leichtem Frost gegeben ist. Dabei ist Glätte durch
überfrierende Nässe möglich, was im Nowcasting behandelt wird.
Ansonsten gestaltet sich die Angelegenheit so, dass die Luftmassengrenze noch etwas nach
Osten vorankommt. Dabei kommt es im Frontbereich zu leichten, nach Süden hin gebietsweise
auch mäßigen Niederschlägen, die oberhalb 800 bis 1000 m als Schnee fallen. Gefrierender
Regen wird im Südosten nicht mehr simuliert und ist unwahrscheinlich.

Donnerstag ... wird die o. e. Luftmassengrenze nach Osten abgedrängt und löst sich bis
Tagesende auf, wobei die zugehörigen Niederschläge in der 2. Tageshälfte nachlassen. Der
nachfolgende Zwischenhocheinfluss ist schwach und dauert nur kurz. Ursache ist das nächste
Frontensystem eines Tiefs (es handelt sich um ein Teiltief des Sturmtiefs, das bei Kap
Farvel entstanden ist) süd-südöstlich von Island (12 UTC), das mit vorlaufender WLA rasch
auf den Vorhersageraum zuläuft. Somit kommt es nach einer kurzen Auflockerungsphase im
Westen und Nordwesten bald schon wieder zu Bewölkungsaufzug und nachfolgendem Regen meist
leichter Intensität (nur vereinzelt über 5 mm von 12 bis 24 UTC).
Mit Annäherung der Front frischt der südwestliche Wind im Westen und Nordwesten auf. Dabei
sind besonders im Bereich der Nordsee sowie in den westlichen Mittelgebirgen Böen 7 Bft
möglich. Auf dem Brocken sind Sturmböen wahrscheinlich. Es bleibt mild mit Höchstwerten
zwischen 7 und 13°C.
In der Nacht zum Freitag sind präfrontal im Osten Bayerns nochmals Temperaturen um oder
etwas unter 0 Grad möglich.

Freitag ... verlagert sich das Zentraltief in den Raum Schottland und nähert sich somit
Deutschland an. Damit sinken Druck und Potential weiter ab und von Westen greift ein
weiterer Ausläufer/Schauerstaffel auf den Westen über. Während sich die Okklusion in der
2. Tageshälfte im Osten auflöst, sorgt die nächste Front in der 2. Tageshälfte in der
Westhälfte für Regenfälle, wobei nur vereinzelt mehr als 5 mm Niederschlag fällt. Bei auf
-2 bis -5 Grad absinkender 850-hPa-Temperatur sinkt die Schneefallgrenze etwa auf 800 bis
700 m. Schneefallwarnungen dürften sich damit auf den Schwarzwald, auf die Alb und auf den
Alpenraum beschränken.
Der Wind bleibt im Bergland frisch mit starken vereinzelt auch mit stürmischen Böen auf
exponierten Bergen.


Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Im Hinblick auf warnrelevante Wetterelemente liefern die externen Modelle ähnliche
Ergebnisse wie die deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)