SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 250800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 25.02.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Übergang von Sa (Süd antizyklonal) zu WW (Winkel West)

Heute keine signifikanten Wettererscheinungen, von Westen her aber allmählich zyklonaler.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... befindet sich Deutschland auf der Vorderseite eines Höhentroges über dem nahen
Ostatlantik, der nur noch wenig nach Osten vorankommt und sich stattdessen nach Süden in
Richtung Iberische Halbinsel ausweitet. Trotzdem kommt es von Westen her zu leichtem
Potenzialverlust, in Folge dessen der bis dato bei uns wetterbestimmende schmale
Höhenrücken abgebaut respektive nach Osten abgedrängt wird. Das ändert aber nichts an der
Tatsache, dass große Teile des Landes weiterhin von leichtem Absinken beeinflusst und nach
einem sonnigen Montag einen eben solchen Dienstag erleben werden. Einige wenige
Nebelfelder lösen sich bis zum Vormittag auf, so dass dann nur überwiegend hohe
Wolkenfelder (gebietsweise sind auch ein paar AC- und/oder SC-Schollen unterwegs) die
Einstrahlung etwas dämpfen.
Ansonsten richtet sich der Blick gen Westen, wo die Okklusion des Sturmtiefs YVONNE in den
Frühstunden den Westrand des Kontinents erreicht hat. Das Tief zieht im Laufe des Tages
vom Seegebiet westlich Irlands (03 UTC) in Richtung Färoer-Inseln, wobei es sich von etwas
unter 965 hPa auf knapp 980 hPa auffüllt. Die Okklusion, deren Wetterwirksamkeit durch
überlagerte KLA zunehmend gedämpft wird, kommt allmählich ostwärts voran und bringt zum
Nachmittag hin zunächst mehrschichtige Bewölkung und nachfolgend etwas Regen in die
westlichen Landesteile. Bis zum Abend kommen dabei - wenn überhaupt - aber nur wenige
Millimeter zusammen.
Der südliche bis südwestliche Wind frischt mit Annäherung der Okklusion im Westen zwar
etwas auf, einzelne 7er-Böen (Brocken 8 Bft) dürften aber auf exponierte Kammlagen der
Mittelgebirge beschränkt bleiben. Die Temperatur steigt mit Ausnahme höherer
Mittelgebirgsregionen sowie Küstenabschnitten mit auflandigem Wind auf 10 bis 16°C.

In der Nacht zum Mittwoch erreicht die Okklusion den Norden und Westen des
Vorhersageraums, wobei sie nach Süden hin im Zuge einer schwachen Zyklogenese im Bereich
des Löwengolfs etwas zurückhängt. Besonders in der Westhälfte regnet es gebietsweise mit
leichter Intensität, die Raten liegen unterhalb von 5mm/12h. Im Hochschwarzwald oberhalb
etwa 1000 m fällt etwas Schnee. Nach Südosten hin sowie Richtung Oder und Neiße wird die
Nacht noch mal klar oder nur gering bewölkt. Dort geht die Temperatur auf +1 bis -3°C, an
den Alpen stellenweise auf Werte um -5°C zurück. In der relativ trockenen Luft sollte
Reifglätte kein großes Thema sein, Gleiches gilt für Nebel, der sich nur örtlich
(Südostbayern) bildet. Der südliche Wind lässt wieder nach, einzelne Böen 6 bis 7 Bft sind
anfangs am ehesten noch in exponierten Hochlagen möglich.

Mittwoch... verbleibt der Höhentrog westlich von uns, wobei er seine Wellenlänge deutlich
verkürzt. Ursache ist kräftige WLA in die Rückseite des Troges, die einer kräftigen
Sturmzyklogenese südlich von Kap Farvel geschuldet ist. Tief YVONNE zieht unter weiterer
Abschwächung nach Norden ab, allerdings bleibt uns die zugehörige Luftmassengrenze
erhalten. Während sie in ihrem Nordteil noch etwas Boden nach Osten hin gutmacht, hängt
sie nach Süden weiterhin zurück. Dort geht sie in die Warmfront des o.e. flachen Tiefs
über, das entlang der französischen Mittelmeerküste langsam gen Oberitalien zieht. Bei
weiter auffächerndem Gradienten gerät die Front ins Schleifen, was vor allem im Südwesten
zu Hebungsprozessen führt. Dort kommt es gebietsweise zu Regenfällen, deren genaue
räumliche Verteilung noch mit gewissen Unschärfen versehen ist. So lassen z.B. GFS, ECMF
und auch EURO4 von UKMO den Regen weiter nach Osten und Norden ausgreifen als die deutsche
Modellkette. Gemein ist aber allen Modellen, dass sich die Intensität in Grenzen hält.
Meist werden keine 5 mm innert 12 Stunden simliert, nur hier und da sind es wenige
Millimeter mehr, aber immer unter 10 mm. Im Schwarzwald liegt die Schneefallgrenze bei 800
bis 1000 m.
Nach Osten und Südosten profitiert man auch am Mittwoch noch vom Hoch über Russland.
Teilweise ist die Bewölkung aufgelockert, in großen Teilen Bayerns scheint sogar längere
Zeit die Sonne, wobei es an den Alpen weiterhin leicht föhnig ist. Auflockerungen gibt es
postfrontal auch im Nordwesten des Landes, wo erwärmte Meereskaltluft einsickert. Die
Tageshöchsttemperatur liegt zwischen 7 und 13°C.

In der Nacht zum Donnerstag tropft der Höhentrog über dem westlichen Mittelmeer ab. Das
(kümmerliche) nördliche Residuum erreicht bis zum Morgen die Nordhälfte, ohne dabei aber
nennenswerte Wetterwirksamkeit auszuüben. Es ist eher so, dass damit die Wolkendecke im
Westen und Nordwesten teilweise auflockert. Dabei geht die Temperatur so weit zurück, dass
zumindest in Bodennähe die Gefahr von leichtem Frost gegeben ist. Sollten dabei Straßen
und Wege aufgrund der möglichen Regenfälle vom Tage noch nicht abgetrocknet sein, besteht
die Gefahr von gefrierender Nässe. Wo das letztlich der Fall sein wird, ist aber nur
kurzfristig zu entscheiden.
Ansonsten gestaltet sich die Angelegenheit so, dass die Luftmassengrenze noch etwas nach
Osten vorankommt. Dabei kommt es im Frontbereich zu leichten, nach Süden hin gebietsweise
auch mäßigen Niederschlägen, die oberhalb 800 bis 1000 m als Schnee fallen. Es ist nicht
ganz ausgeschlossen, dass nach Südosten hin punktuell und vorübergehend auch mal die
gefrierende Phase (Glatteis) dabei ist (nach Lesart der deutschen Modellkette eher
weniger, weil der Niederschlag zu weit im Westen bleibt; am progressivsten sind
diesbezüglich die "Amerikaner" (GFS)).

Donnerstag... wird die o.e. Luftmassengrenze nach Osten abgedrängt, wobei sich die
zugehörigen Niederschläge abschwächen. Der nachfolgende Zwischenhocheinfluss ist eher
"schwach auf der Brust" und auch nur von kurzer Dauer. Ursache ist das nächste
Frontensystem eines Tiefs (es handelt sich um ein Teiltief des Sturmtiefs, das bei Kap
Farvel entstanden ist) süd-südwestlich von Island (12 UTC), das mit vorlaufender WLA rasch
auf den Vorhersageraum zuläuft. Somit kommt es nach einer kurzen Auflockerungsphase im
Westen und Nordwesten bald schon wieder zu Bewölkungsaufzug und nachfolgendem Regen meist
leichter Intensität.
Mit Annäherung der Front frischt der südwestliche Wind im Westen und Nordwesten auf. Dabei
sind besonders im Bereich der Nordsee sowie in den westlichen Mittelgebirgen Böen 7 Bft
möglich. Auf dem Brocken im Harz wird es stürmisch. Die Tageshöchstwerte liegen weiterhin
zwischen 7 und 13°C.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die synoptische Entwicklung wird von den externen Modellen ähnlich gesehen. Wie bereits im
Text erwähnt, zeigen sich vor allem räumliche Unterschiede bei den Niederschlägen, die mit
der sich heute von Westen nähernden Front in Verbindung stehen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann

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