SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 28.02.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Keine.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... lag um 12 UTC in 300 hPa ein langwelliger Trog über großen Teilen West- und
Mitteleuropas. Ein Cut-Off-Tief befand sich im Bereich des Ärmelkanals. Dieses verlagert
sich bis Tagesende nach Belgien. Deutschland bleibt im Bereich nur schwacher Höhenwinde,
wobei ein Sekundärtrog sich nach Nordosten verlagert. Am späten Abend gibt es über
Südostfrankreich eine neue Abtropfung.

Das Höhentief über dem Ärmelkanal hatte ein recht intensives Boden-Pendant, das sich nun
unter leichter Auffüllungstendenz über Nordfrankreich befindet und im weiteren Verlauf des
Abends über Nordwestbelgien einen neuen Kern ausbildet, der später zum Hauptkern im
Bereich des Ostausganges des Ärmelkanals wird. Seine Okklusion dringt derzeit in den
Südwesten und Westen Deutschlands ein und wird im Laufe der Nacht auch die nördliche
Hälfte unseres Landes erreichen. Die Niederschlagsaktivität ist in ihrem Umfeld nur
moderat; COSMO-EU prognostiziert von 18 bis 06 UTC nirgendwo in Deutschland mehr als 2 mm
- relativ am meisten fällt noch im südlichen Schwarzwald. Der 12 UTC-Lauf des C-DE geht im
Südschwarzwald bis nahe 4 mm. Dort liegt die 850 hPa-Temperatur in der Nacht zwischen -2
und -3 Grad (C-EU), so dass anfangs ab etwa 800-900 m, gegen Morgen ab etwa 600 m dort mit
leichtem Schneefall zu rechnen ist. In Mecklenburg-Vorpommern, im Bereich des o.a.
Sekundärtroges, gibt es in der Nacht ebenfalls noch schauerartigen Regen, der nach C-DE
sogar auf Zingst bis über 5 mm betragen kann. C-EU und GME simulieren aber deutlich
weniger.
Da in der Nacht - mit Ausnahme der tief gelegenen Gebiete in NRW und im Emsland - vielfach
mit leichtem Bodenfrost zu rechnen ist, kann örtlich im Südwesten in den etwas höheren
Lagen Nässe überfrieren, ebenso wie im Nordosten, wo derzeit die Straßen noch teilweise
nass oder feucht sind.


Samstag ... verlagert sich das neue Cut-Off-Tief ostwärts zum nördlichen Italien, während
das ältere über Belgien in einem Trog aufgeht, der sich bis 24 UTC sehr langsam ostwärts,
bis zur deutschen Westgrenze, bewegt.

Vorderseitig des neuen Höhentiefs gibt es westlich von Italien eine Zyklogenese, so dass
im Verlauf der zweiten Tageshälfte Niederschläge auch über den Alpenhauptkamm nordwärts
ausgreifen können. Oberhalb etwa 600 Meter ist damit am Alpenrand zeitweise mit leichtem
Schneefall zu rechnen.
Das Tief am östlichen Kanalausgang wandert langsam zur mittleren Nordsee, während seine
Okklusion nur allmählich über Deutschland nach Nordosten vorankommt. Niederschlag fällt
gemäß C-EU nur in der Westhälfte und am westlichen bayerischen Alpenrand, maximal 12 mm
(00 bis 24 UTC) über Ostfriesland. GME simuliert den meisten Niederschlag (bis 5 mm) über
dem südlichen Baden-Württemberg. GFS hat das Maximum wie C-EU über dem westlichen
Niedersachsen. ECMF16 sieht es über den ostfriesischen Inseln mit 11 mm. Die
Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 700 Meter.
In der Nacht ist Nebelbildung besonders in der Südhälfte zu erwarten. Lokal wird es glatt
durch das Überfrieren von Nässe, vereinzelt auch durch Reifansatz.

Sonntag ... verlagert sich das Höhentief von Italien zur nordwestlichen Balkan-Halbinsel.
Der schwache Trog überquert Deutschland, wobei er sich weiter abschwächt. Die
Höhenströmung bleibt dabei ausgesprochen schwach, so dass stärkere dynamisch induzierte
Vertikalbewegungen weiterhin nicht zu erwarten sind.

Von Westen her dringt ein weiterer Tiefausläufer zum Kontinent vor, erreicht aber bis
Tagesende noch nicht deutsches Gebiet. Im Tagesverlauf wird es - mit Ausnahme des
Südostens - vielfach recht freundlich. Am Alpenrand schneit es oberhalb 700 Meter, im
Alpenvorland fällt meist Regen, ebenso wie im Bayerischen Wald. Diese Niederschläge sind
in erster Linie auf Staueffekte an den Alpen zurückzuführen.
Abgesehen von etwas Regen um die Nordsee herum fällt primär im südlichen Teil Bayerns
Niederschlag, maximal 12 mm (C-EU) bzw. 16 mm (GME). GFS rechnet nur bis 3 mm im Allgäu;
auch ECMF16 hat nicht mehr als 3 mm am Alpenrand zu bieten.

In der zweiten Tageshälfte frischt der Südwind vor allem um die Nordsee herum auf, so dass
vereinzelt auf exponierten Inseln Böen Bft 7 möglich sind.
In der Nacht zum Montag ist Nebelbildung am ehesten im Südosten wahrscheinlich; hier
besteht auch Glättegefahr durch das Überfrieren von Nässe.


Montag ... verlagert sich das Cut-Off-Tief vom nordwestlichen Balkan bis 12 UTC nordwärts
nach Tschechien, während sich das primäre nordatlantische Zentraltief südostwärts zur
Irischen See verlagert und damit das tschechische Höhentief in seinen Strömungsbereich
eingliedert.

Auch das Bodentief wandert nach Südosten zu den Britischen Inseln. Das Niederschlagsgebiet
vor seiner Okklusion greift am Morgen auf den Westen und Südwesten über, wobei es oberhalb
200 bis 400 Meter zu Schneefall kommt. Bis zum Mittag schwächt sich das
Niederschlagsgebiet deutlich ab und kommt nach Bayern und in die mittleren Teile
Deutschlands voran. Dabei steigt die Schneefallgrenze innerhalb des Niederschlages an. Von
00 bis 12 UTC werden im südlichen Schwarzwald vom C-EU bis 13 mm erwartet. GME und GFS
simulieren weniger Niederschlag. In Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie in Teilen
Baden-Württembergs soll sich aber nur zwischen 00 und 06 UTC eine Schneedecke ausbilden
(bis etwa 3 cm), von 06 bis 12 UTC taut das meiste wieder weg, lediglich in den Hochlagen
des Südschwarzwaldes kommen nochmals 3 cm hinzu (C-EU).


Modellvergleich und -einschätzung
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Im kurzfristigen Vorhersagezeitraum unterscheiden sich die Modelle nicht grundlegend.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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