SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 25.02.2014 um 10.30 UTC



Zunächst unbeständig und recht mild, zum Wochenbeginn noch unsichere Tendenz zu stärkerem
Hochdruckeinfluss.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 04.03.2014


Zum Beginn des Mittelfristzeitraumes am kommenden Freitag befindet sich nach EZMW über dem
Atlantik eine kräftige ostsüdostwärts verlaufende Frontalzone. Östlich eines Troges über
Frankreich spaltet sich diese auf in einen Ast, der Richtung Skandinavien verläuft und
einen weiteren, der einen bis nach Libyen reichenden Langwellentrog umläuft. Das
Bodendruckfeld wird von einem mehrkernigen Tiefdrucksystem über dem östlichen Nordatlantik
geprägt, wobei ein Tief über England für uns zuständig ist. Die Lage auf der diffluenten
Vorderseite des Frankreichtroges und ein übergreifender Ausläufer des Englandtiefs sorgen
für reichlich Bewölkung und von Westen aufkommenden Regen. In der bei uns liegenden
erwärmten Polarluftmasse spielt Schnee nur oberhalb 600 bis 700 m eine Rolle.
Zum Samstag greift der Trog von Frankreich her auf Deutschland über und etabliert sich
zunehmend als eigenständiges Höhentief, so dass wir zunehmend in den zentralen Bereich
eines Langwellentroges geraten. Die Luftmasse ist vor allem in der Höhe kalt (-30 bis -32
Grad in 500 hPa) und dürfte recht labil sein, zumal auf der Vorderseite des Bodentiefs,
das immer noch über England liegt, milde Biscayaluft zu uns gelangt. Schauerwetter
erwartet und also am Samstag, wobei vor allem in den westlichen Mittelgebirgen oberhalb
500 m auch Schnee mit von der Partie sein dürfte.
Am Sonntag stößt das Höhentief weiter Richtung Mittelmeer vor und der Bodentiefkern
etabliert sich über Italien. Damit dreht der Wind auf Ost, die Niederschlagsneigung lässt
aber nach.
Am Montag verlagert sich das Höhentief weiter bis ins Tyrrhenische Meer und spaltet sich
zunehmend von der nördlichen Frontalzone ab. Ein kräftiges Bodentief kommt über der
südlichen Adria zu liegen. Bei uns steigen von Westen her Druck und Potenzial, nur der
Süden gelangt in den Bereich von Aufgleitprozessen an der Nordwestflanke des Adriatiefs.
Dies dürfte vom Alpenrand bis zum Bayerischen Wald Schneeregen und Schnee zur Folge haben.

Am Dienstag zieht das Höhentief weiter Richtung Griechenland und über Mitteleuropa bildet
sich eine Brücke zwischen Azorenhoch und Festlandshoch aus. Dennoch bleiben Tiefausläufer
abgeschwächt wetterwirksam. Der Einfluss von Südosten her schwächt sich zwar ab, aber auch
in den Nordwesten zieht in Verbindung mit einem Kurzwellentrog eine schwache Störung. Bei
nach wie vor -2 bis -5 Grad in 850 hPa und reichlich Bewölkung pendeln sich die
Höchstwerte wieder meist unter der 10-Grad-Marke ein.
Auch in den Tagen danach bleibt die Hochdruckbrücke weiter erhalten, wobei wir an deren
schwächster Stelle verbleiben, wo immer wieder Tröge reinlaufen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis Sonntag stimmen der aktuelle Lauf des EZMW und die beiden Vorläufe recht gut überein.
Am Montag wurde die Hochdruckbrücke nach dem gestrigen 00-UTC-Lauf von Süden her
angegriffen, nach dem 12-UTC-Lauf von Norden her, nach dem heutigen 00-UTC-Lauf wieder
eher von Süden her. Im weiteren Verlauf bestand dann im gestrigen 00-UTC-Lauf die Tendenz,
die Hochdruckbrücke nördlich von uns zu schließen, während die jüngeren Läufe den
Hochschwerpunkt weiter südlich sehen und damit bei uns westliche Winde das Wetter
bestimmen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Ab kommenden Sonntag spaltet sich die Modellwelt in zwei Szenarien. Nach EZMW und GFS
setzt sich bei uns allmählich eine Hochdruckbrücke durch, die aber anfangs noch Angriffen
von Norden und Süden her ausgesetzt ist. In der zweiten Wochenhälfte der nächsten Woche
setzt sich dann nach GFS Hochdruckeinfluss durch, während nach EZMW allmählich wieder die
westliche Strömung dominiert, allerdings mit stärkerem antizykonalen Einfluss. Nach GME,
GEM (und auch von UKMO angedeutet) regeneriert sich dagegen der Trog über Mitteleuropa
immer wieder neu, so dass nasskaltes Wetter herrschen würde.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das EZMW-EPS verteilt sich im Zeitraum t+120 bis t+168 (Sonntag bis Dienstag) auf 3
Cluster, die sich aber stark ähneln. Sie zeigen alle zusammen bis Dienstag noch einen Trog
über Mitteleuropa, somit wird der Abtropfprozess wesentlich schwächer simuliert als im
Hauptlauf. Zumindest C3 (9 Mitglieder und Hauptlauf) zeigt noch Ansätze einer
Hochdruckbrücke, die sich nördlich von uns schließt. Im Zeitraum bis 240 h gibt es dann
noch zwei Cluster: C1 (26 Mitglieder) lässt eine kräftige Frontalzone von Westen auf
Deutschland übergreifen. C2 (25 Mitglieder, incl. Kontrolllauf, plus Hauptlauf) tendiert
zu einer schwachgradientigen Hochdrucklage.
Die Rauchfahnen für Offenbach zeigen einen stetigen Abfall der 850-hPa-Temperaturen bis
auf -3 bis -6 Grad am kommenden Dienstag. Danach kündigt sich wieder leichter Anstieg an,
den aber nur ein Teil der Läufe mitmacht. Beim Geopotenzial sind es mehr Läufe, die wieder
einen Anstieg zeigen, allerdings bleiben einige weiterhin tief. Niederschlagssignale sind
immer vorhanden.
Die Ensembles des GFS sind von der Tendenz her etwas milder und zeigen zu Beginn der
kommenden Woche eine nachhaltige Tendenz zu höherem Luftdruck.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Signifikante Niederschlagsereignisse stehen in den nächsten 7 Tagen nicht auf dem
Programm. Von Freitag bis Sonntag werden an den Alpen sehr schwache Signale für mehr als
10 cm Neuschnee in 12 Stunden berechnet (Cosmo-LEPS und EZMW-EPS). Diese weiten sich beim
EZMW-EPS am Montag auch noch auf Südostbayern und das Erzgebirge aus. Auch am Dienstag und
Mittwoch gibt es im südlichen und östlichen Bergland weiterhin sehr schwache Signale.
Cosmo-LEPS und EZMW-EPS bringen am Freitag und Samstag leichte Signale für stürmische Böen
im Süden und Westen Deutschlands.
Am Montag und Dienstag nehmen von Westen her schwache Signale für stürmische Böen erneut
zu.

Vom EFI kommen keine Signale.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann

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