DWD -> Regionenwetter - Baden-Württemberg -

VHDL16 DWSG 251000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 25.02.2016, 11:30 Uhr

In der Südhälfte nachlassender Schneefall. Kommende Nacht verbreitet
Frost und vor allem im Süden Glätte, örtlich Nebel möglich.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf ist es in der Südhälfte
stark bewölkt bis bedeckt. Zunächst schneit es verbreitet, ehe sich
der Niederschlag im Laufe des Nachmittages in den Südosten
zurückzieht. In den tiefsten Lagen fällt dann Regen oder Schneeregen.
Im Norden lockern die Wolken von Hessen her mehr und mehr auf und es
bleibt trocken. Die Höchstwerte liegen um 1 Grad im Bergland und
örtlich bis zu 7 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus
Nord bis Nordost.

In der Nacht zum Freitag gibt es südlich der Donau noch stärkere
Bewölkung, anfangs fällt vor allem Richtung Allgäu noch etwas Schnee.
Sonst ist es oft gering bewölkt und allgemein trocken. Bei
Tiefstwerten zwischen -1 und -9 Grad kann sich örtlich Nebel mit
Reifglätte bilden.

Am Freitag ist es aufgelockert, im Süden auch zeitweilig stärker
bewölkt und meist trocken. Nebelfelder lösen sich am Vormittag auf.
Die Temperatur steigt auf Werte zwischen 1 Grad im Bergland und bis
zu 7 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost bis
Ost.

In der Nacht zu Samstag ist es teils stark bewölkt, teils zeigen sich
auch größere Wolkenlücken und es ist trocken. Bei Tiefstwerten
zwischen -1 und -8 Grad muss streckenweise mit Nebel und Reifglätte
gerechnet werden.

Am Samstag zeigt sich trotz einigen auch mal dichteren Schleierwolken
häufig die Sonne und es bleibt trocken. Nebelfelder lösen sich am
Vormittag auf. Dabei werden um 2 Grad im Bergland und bis zu 8 Grad
entlang des Rheins erreicht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus
Nordost bis Ost und frischt zeitweise böig auf.

In der Nacht zu Sonntag zeigen sich zunächst nur Schleierwolken,
bevor in der zweiten Nachthälfte die Bewölkung stärker wird. Die
Temperatur geht auf +1 bis -5 Grad zurück, örtlich kann es glatt
werden. Im Hochschwarzwald werden stürmische Böen, in Gipfellagen des
Südschwarzwaldes Sturmböen aus östlichen Richtungen erwartet.

Am Sonntag zeigt sich die Sonne nur selten, es bleibt meist
niederschlagsfrei. Die Tageshöchsttemperatur liegt zwischen 3 Grad im
Bergland und bis zu 8 Grad in der Kurpfalz. Dabei weht der Wind
schwach bis mäßig, in Böen frisch aus Nordost. In den Gipfellagen des
Schwarzwaldes gibt es stürmische Böen.

In der Nacht zum Montag schließen sich letzte Wolkenlücken. Zeitweise
fällt etwas Regen, im Bergland etwas Schnee. Hier muss mit Glätte
gerechnet werden. Die Tiefsttemperatur liegt zwischen +3 und -3 Grad.
Im Hochschwarzwald treten stürmische Böen, in Gipfellagen des
Südschwarzwaldes Sturmböen aus Nordost auf.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 25.02.2016, 11:30 Uhr -
"Am heutigen Donnerstag stellen die Tiefdruckgebiete XIN und YUKI die
Chefköche in der Wetterküche dar. Auf der Rückseite von Tief XIN, das
mit Zentrum über Nordskandinavien zu finden ist, fließt, wie schon in
den vergangenen Tagen, weiterhin kalte Luftmassen polaren Ursprungs
nach Deutschland, die allgemein für wechselhaftes und
spätwinterliches Wetter sorgen.
Das über Südeuropa lokalisierte Tief YUKI beeinflusst mit seinen
Tiefausläufern den Süden Deutschlands.
Dennoch steht bereits Hoch HANS, ein Ableger des Azorenhochs, über
Westeuropa in den Startlöchern und wird uns am Wochenende
wettertechnisch voraussichtlich in ruhiges Fahrwasser lenken.

Diese großräumige Druckverteilung beschert uns heute allgemein eine
Zweiteilung des Wettergeschehens. Während XIN lediglich in der
Nordhälfte Deutschlands die Regie führt, hat YUKI den Süden fest im
Griff.

Im Norden muss im Tagesverlauf mit einzelnen Schauern gerechnet
werden, die teils bis in tiefe Lagen als Schnee, Schneeregen oder
Graupel fallen können. Auch einzelne kurze Gewitter sind dabei nicht
ganz ausgeschlossen. Der Grund für diesen Wettercharakter ist das
Überströmen der polaren Kaltluft über die noch relativ warme Nordsee.
Dadurch wird die Luftmasse labilisiert, wodurch die feuchte und
relativ warme Nordseeluft aufsteigt, kondensiert und es zur Wolken-
und Niederschlagsbildung kommt. Dennoch zeigt sich zwischen den
einzelnen Schauern auch häufiger die Sonne.
In Süddeutschland führt hingegen der Ausläufer von YUKI zu
Hebungsprozessen und folglich zur Niederschlagsbildung. Ein größeres
Niederschlagsgebiet sorgt dort entlang der Donau sowie südlich davon
für teils länger anhaltende Schneefälle.
Die Temperatur erreicht in der Polarluft lediglich Höchstwerte
zwischen 0 Grad im höheren Bergland und 7 Grad am Oberrhein.

In der Nacht zum Freitag nimmt die Schaueraktivität im Norden
allgemein ab, sodass nur noch vereinzelt mit kurzen Schneeschauern
gerechnet werden muss.
Im Süden Deutschlands ziehen sich die Niederschläge immer weiter an
den Alpenrand zurück, bevor sie zum Morgen vollends abklingen. Bei
teils stärker auflockernder Bewölkung kommt es verbreitet zu leichtem
Frost, wobei im Bergland und über Schneeflächen auch mäßiger Frost
bis -10 Grad möglich ist.

Ab dem morgigen Freitag setzt sich dann zunehmend Hoch HANS in
Mitteleuropa durch und verdrängt die Tiefs XIN und YUKI weiter nach
Nord- und Südosteuropa.
Damit einhergehend setzt bereits eine deutliche Wetterberuhigung ein.
Bei meist geringer Bewölkung nehmen vor allem im Süden die sonnigen
Abschnitte zu. Lediglich im Nordosten zeigen sich oftmals kompaktere
Wolkenfelder, aus denen örtlich auch etwas Regen fallen kann. Trotz
Sonnenunterstützung bleiben die Temperaturen mit 0 bis 7 Grad auf
einem spätwinterlichen Niveau.

Am Samstag sorgt HANS dann nahezu überall für einen freundlichen,
niederschlagsfreien und sonnigen Spätwintertag. Kleinere Einbußen
muss wiederum der Nordosten hinnehmen, denn lockere Wolkenfelder
verdecken dort häufiger die Sicht gen Himmel.

Am Sonntag schwindet bereits im Süden der Hochdruckeinfluss. Grund
dafür ist ein neues Tief, das sich bis zum Samstag auf der Westflanke
von Hoch HANS allmählich von Island über Irland bis zu den Pyrenäen
verlagert hat und nachfolgend einen östlichen Kurs in Richtung
Norditalien einschlägt.
Diese Konstellation führt im Tagesverlauf insbesondere im Süden und
in der Mitte für eine deutliche Bewölkungszunahme, wobei zunächst nur
vereinzelt etwas Niederschlag fällt.
Die meisten Sonnenstunden werden demnach im Norden erwartet. Mit dem
auf Süd drehenden Wind kann es am Alpenrand leicht föhnig werden.
Dabei steigen zumindest am östlichen Alpenrand die Chancen auf
zweistellige Höchstwerte."

Das erklärt M.Sc. Met. Andreas Würtz von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.


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