SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 27.02.2016 um 10.30 UTC
Insgesamt unbeständiges und nasskaltes Wetter, im Bergland meist winterlich.
__________________________________________________________
Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 05.03.2016
Aufgleitvorgänge an der Westflanke des über dem östlichen Mitteleuropa
abziehenden Vb-Tiefs bringen dem Südosten zu Beginn (Dienstag) zunächst noch
einmal Schneefall mit Neuschneemengen von 5-10 cm.
Sodann greifen zwei teilokkludierte nordatlantische Frontensysteme in rascher
Folge von Nordwesten her auf Deutschland über. Dem kurzzeitigen Einschub
milderer Meeresluft folgt dann am späten Mittwoch und zum Donnerstag postfrontal
kalte Meeresluft, der Wind frischt mitunter stark bis stürmisch auf. In der Höhe
dehnt sich ein Höhentrog von der Nordsee über Deutschlands südostwärts zur Adria
aus.
Einzelne schauerartige Niederschläge falten dabei im Bergland als Schnee, sonst
ist die Mischphase(teils-teils) angesagt.
Donnerstag/Freitag wird der mitteleuropäische Trog durch einen nachfolgenden
Zwischenhöhenrücken ostwärts abgedrängt und immer mehr zugeschüttet.
Wetterberuhigung ist aber aufgrund der den Rücken überlaufenden WLA nicht in
Aussicht.
Freitag/Samstag kommt es nun im Zuge einer neuen massiven Austrogung über der
Biskaya und Westeuropa vorderseitig zu einer markanten Zyklogenese über den
Britischen Inseln. Damit verbunden greift von Westen rasch ein teilokkludiertes
Frontensystem auf Deutschland über, das der Norden mit lebhafter Strömung zügig
überquert, nach Südwesten hin durch Wellenbildung zurückgehalten wird.
Reichliche Niederschläge kommen dabei dem Norden und vor allem dem Südwesten
zugute, die anfangs noch als Schnee fallen können, mit der südwestlichen
Strömung anschließend aber bis in höhere Berglagen min Regen übergehen dürften.
In der erweiterten Mittelfrist deutet sich mit der Ostverlagerung des
westeuropäischen Troges der Übergang zu "Trm" an. Dabei übernimmt wiederum
hochreichend kalte Meeresluft die Regie.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Über den gesamten Zeitraum betrachtet, ist die Konsistenz des EZMW-Laufs nicht
besonders gut. Der neueste EZMW-lauf vom 27.02.2016, 00 UTC läuft zwar zunächst
noch auf ähnlicher Prognoseschiene.
Donnerstag/Freitag gibt es nun eine deutliche Phasenverschiebung, in dem von
Lauf zu Lauf der mitteleuropäische Trog zunehmend beschleunigt ostwärts
abgedrängt und zugeschüttet wird. Freitag/Samstag kommt es nun im Zuge einer
neuen massiven Austrogung über der Biskaya und Westeuropa zu einer Zyklogenese
über den Britischen Inseln(im gestrigen 00 UTC-Lauf noch weit abseits über der
Biskaya!).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die vorliegenden operationellen Modelle simulieren die Entwicklung ab
Donnerstag unterschiedlich. Während EZMW und GFS am Donnerstag unisono den weit
über Deutschland südwärts zur Adria ausgreifenden Trog mit CUT OFF im Südteil
simulieren, lässt ICON diesen Trog unter vergleichsweise geringer Amplitude
zügig über den Norden Deutschlands hinwegziehen, bei lebhafter Westströmung wäre
das Temperaturniveau um einige K höher!
Das Kanadische Modell GEM und das japanische Modell JMA fahren eher auf der von
EZMW-und GFS vorgegebenen Schiene.
Freitag/Samstag geleichen sich EZMW und ICON in ihren Szenarien wieder insofern
an, als das beide vorderseitig der neuen massiven Austrogung über der Biskaya
und Westeuropa an der Ostflanke eine zykonal geprägte südwestliche Strömung über
ME simulieren.
Nach GFS hingegen tropft ein trog mit massiver hochreichender Kaltluft über die
Nordsee und Frankreich südwärts ab und dehnt sich dabei mit seiner
Einflusssphäre nach ME aus.
Bezüglich dieses Zeitraums(Ende Mittelfrist)stützen GEM und JAM die Prognose des
EZMW und des ICON!
Schaut man auf die Rauchfahnen des EPS-EZMW, so relativiert sich die Aussage
dahingehend, dass Kontrolllauf und HRES-Lauf des EZMW bei den Temperaturen am
warmen Rand der Lösungen liegt, beim Potentialverlauf hingegen am unteren Rand
der Lösungen. D.h. die Aussage des aktuellen EZMW-Laufs, am Freitag/Samstag auf
eine vergleichsweise milde südwestliche Strömung zu setzen, steht mehr als auf
wackligen Füßen, die Prognose ist daher insbesondere für Freitag/Samstag absolut
unsicher!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die EZMW-EPS Rauchfahnen laufen bis Donnerstag auf relativ enger Bandbreite. Ab
Freitag erfolgt dann aber eine massive spektrale Spreizung.
Hier fällt auf, das HRES und Kontrolllauf des EZMW deutlich aus dem
Medianbereich herauslaufen. Während die Temperaturen am oberen Ende des
Spektrums verlaufen, liegen die entsprechenden Geopotentialwerte weit im unteren
Bereich des Spektrums. Dies deutet diesbezüglich auf eine recht große
Prognoseunsicherheit hin.
Donnerstag/Freitag zeigt sich insgesamt eine sehr hohe
Niederschlagssignalsichte.
Das ENS-GFS-Ensemble folgt in etwa den EZMW-EPS und hier recht gut dem o.a.
medianen Verlauf. D.h. hier bleibt der Temperaturverlauf auch am Freitag/Samstag
auf konstantem Niveau mit Werten zwischen etwa -3 und -5°C in 850 hPa und damit
grob im Bereich des Klimamittels.
Die Großwetterlagenklassifikation der 15-d EZMW-Ensembles nach Paul James
Liefert bis Freitag eine Dominanz bzw. eine Mischung von Ww(WinkelWest) und
TrM(TrogMitteleuropa). Die vom deterministischen EZMW-Modell für Freitag bis
Sonntag vorgegebene Lösung TB(Tief Britische Inseln) wird nur von etwa 10-15%
der "ensembles" mitgetragen!
Die New-Clusters 120-168h(5 verschiedene CLUSTER) lassen Freitag/Samstag kaum
die Lösung des deterministischen EZMW-Laufs erkennen. Hier ergeben sich allesamt
verschiedene "Trogmuster" für den mitteleuropäischen Raum.
Man könnte nach Begutachtung der vorangegangen analysierten Details aus heutiger
Sicht daher im gesamten Mittelfristzeitraum die Variante eines insgesamt auf
nasskaltem Niveau verlaufenden Wetter-und Temperaturregimes fahren, mit
Regen-Graupel-und Schneeregen in tieferen Lagen und Schnee-bzw. Schneeschauern
mit Neuschnee im Bergland.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI setzt weder im Hinblick auf Wind, noch auf Temperatur- und Niederschlag
signifikante Signale.
Die EZMW-EPS Statistik zeigt für den Zeitraum Donnerstag/Freitag/Samstag immer
wieder erhöhte Risiken für stürmischer Böen oder Sturmböen.
Hohe Wahrscheinlichkeiten(60%) für mehr als 10 cm Neuschnee ergibt sich aus der
LEPS Statistik für den Dienstag am Alpenrand, das Erzgebirge erhält hierfür eine
Wahrscheinlichkeit von 40%.
Für Mittwoch erhält man für den Schwarzwald und das Allgäu Wahrscheinlichkeiten
von 40-60% für mehr als 15 cm Neuschnee.
EZMW-EPS ist diesbezüglich etwas zurückhaltender, bringt aber dann am Donnerstag
für Schwarzwald und Allgäu 60% Wahrscheinlichkeit für Neuschnee über 10 cm.
IM ZUSAMMENHANG MIT STARKEN BIS STÜRMISCHEN BÖEN BESTEHT DAHER IM HÖHEREN
BERGLABD IMMER WIEDER DIE GEFAHR VON SCHNEEVERWEHUNGEN.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EPS-EZMW/ENS-GFS, Mis-Mox
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel
ausgegeben am Samstag, den 27.02.2016 um 10.30 UTC
Insgesamt unbeständiges und nasskaltes Wetter, im Bergland meist winterlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 05.03.2016
Aufgleitvorgänge an der Westflanke des über dem östlichen Mitteleuropa
abziehenden Vb-Tiefs bringen dem Südosten zu Beginn (Dienstag) zunächst noch
einmal Schneefall mit Neuschneemengen von 5-10 cm.
Sodann greifen zwei teilokkludierte nordatlantische Frontensysteme in rascher
Folge von Nordwesten her auf Deutschland über. Dem kurzzeitigen Einschub
milderer Meeresluft folgt dann am späten Mittwoch und zum Donnerstag postfrontal
kalte Meeresluft, der Wind frischt mitunter stark bis stürmisch auf. In der Höhe
dehnt sich ein Höhentrog von der Nordsee über Deutschlands südostwärts zur Adria
aus.
Einzelne schauerartige Niederschläge falten dabei im Bergland als Schnee, sonst
ist die Mischphase(teils-teils) angesagt.
Donnerstag/Freitag wird der mitteleuropäische Trog durch einen nachfolgenden
Zwischenhöhenrücken ostwärts abgedrängt und immer mehr zugeschüttet.
Wetterberuhigung ist aber aufgrund der den Rücken überlaufenden WLA nicht in
Aussicht.
Freitag/Samstag kommt es nun im Zuge einer neuen massiven Austrogung über der
Biskaya und Westeuropa vorderseitig zu einer markanten Zyklogenese über den
Britischen Inseln. Damit verbunden greift von Westen rasch ein teilokkludiertes
Frontensystem auf Deutschland über, das der Norden mit lebhafter Strömung zügig
überquert, nach Südwesten hin durch Wellenbildung zurückgehalten wird.
Reichliche Niederschläge kommen dabei dem Norden und vor allem dem Südwesten
zugute, die anfangs noch als Schnee fallen können, mit der südwestlichen
Strömung anschließend aber bis in höhere Berglagen min Regen übergehen dürften.
In der erweiterten Mittelfrist deutet sich mit der Ostverlagerung des
westeuropäischen Troges der Übergang zu "Trm" an. Dabei übernimmt wiederum
hochreichend kalte Meeresluft die Regie.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Über den gesamten Zeitraum betrachtet, ist die Konsistenz des EZMW-Laufs nicht
besonders gut. Der neueste EZMW-lauf vom 27.02.2016, 00 UTC läuft zwar zunächst
noch auf ähnlicher Prognoseschiene.
Donnerstag/Freitag gibt es nun eine deutliche Phasenverschiebung, in dem von
Lauf zu Lauf der mitteleuropäische Trog zunehmend beschleunigt ostwärts
abgedrängt und zugeschüttet wird. Freitag/Samstag kommt es nun im Zuge einer
neuen massiven Austrogung über der Biskaya und Westeuropa zu einer Zyklogenese
über den Britischen Inseln(im gestrigen 00 UTC-Lauf noch weit abseits über der
Biskaya!).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die vorliegenden operationellen Modelle simulieren die Entwicklung ab
Donnerstag unterschiedlich. Während EZMW und GFS am Donnerstag unisono den weit
über Deutschland südwärts zur Adria ausgreifenden Trog mit CUT OFF im Südteil
simulieren, lässt ICON diesen Trog unter vergleichsweise geringer Amplitude
zügig über den Norden Deutschlands hinwegziehen, bei lebhafter Westströmung wäre
das Temperaturniveau um einige K höher!
Das Kanadische Modell GEM und das japanische Modell JMA fahren eher auf der von
EZMW-und GFS vorgegebenen Schiene.
Freitag/Samstag geleichen sich EZMW und ICON in ihren Szenarien wieder insofern
an, als das beide vorderseitig der neuen massiven Austrogung über der Biskaya
und Westeuropa an der Ostflanke eine zykonal geprägte südwestliche Strömung über
ME simulieren.
Nach GFS hingegen tropft ein trog mit massiver hochreichender Kaltluft über die
Nordsee und Frankreich südwärts ab und dehnt sich dabei mit seiner
Einflusssphäre nach ME aus.
Bezüglich dieses Zeitraums(Ende Mittelfrist)stützen GEM und JAM die Prognose des
EZMW und des ICON!
Schaut man auf die Rauchfahnen des EPS-EZMW, so relativiert sich die Aussage
dahingehend, dass Kontrolllauf und HRES-Lauf des EZMW bei den Temperaturen am
warmen Rand der Lösungen liegt, beim Potentialverlauf hingegen am unteren Rand
der Lösungen. D.h. die Aussage des aktuellen EZMW-Laufs, am Freitag/Samstag auf
eine vergleichsweise milde südwestliche Strömung zu setzen, steht mehr als auf
wackligen Füßen, die Prognose ist daher insbesondere für Freitag/Samstag absolut
unsicher!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die EZMW-EPS Rauchfahnen laufen bis Donnerstag auf relativ enger Bandbreite. Ab
Freitag erfolgt dann aber eine massive spektrale Spreizung.
Hier fällt auf, das HRES und Kontrolllauf des EZMW deutlich aus dem
Medianbereich herauslaufen. Während die Temperaturen am oberen Ende des
Spektrums verlaufen, liegen die entsprechenden Geopotentialwerte weit im unteren
Bereich des Spektrums. Dies deutet diesbezüglich auf eine recht große
Prognoseunsicherheit hin.
Donnerstag/Freitag zeigt sich insgesamt eine sehr hohe
Niederschlagssignalsichte.
Das ENS-GFS-Ensemble folgt in etwa den EZMW-EPS und hier recht gut dem o.a.
medianen Verlauf. D.h. hier bleibt der Temperaturverlauf auch am Freitag/Samstag
auf konstantem Niveau mit Werten zwischen etwa -3 und -5°C in 850 hPa und damit
grob im Bereich des Klimamittels.
Die Großwetterlagenklassifikation der 15-d EZMW-Ensembles nach Paul James
Liefert bis Freitag eine Dominanz bzw. eine Mischung von Ww(WinkelWest) und
TrM(TrogMitteleuropa). Die vom deterministischen EZMW-Modell für Freitag bis
Sonntag vorgegebene Lösung TB(Tief Britische Inseln) wird nur von etwa 10-15%
der "ensembles" mitgetragen!
Die New-Clusters 120-168h(5 verschiedene CLUSTER) lassen Freitag/Samstag kaum
die Lösung des deterministischen EZMW-Laufs erkennen. Hier ergeben sich allesamt
verschiedene "Trogmuster" für den mitteleuropäischen Raum.
Man könnte nach Begutachtung der vorangegangen analysierten Details aus heutiger
Sicht daher im gesamten Mittelfristzeitraum die Variante eines insgesamt auf
nasskaltem Niveau verlaufenden Wetter-und Temperaturregimes fahren, mit
Regen-Graupel-und Schneeregen in tieferen Lagen und Schnee-bzw. Schneeschauern
mit Neuschnee im Bergland.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI setzt weder im Hinblick auf Wind, noch auf Temperatur- und Niederschlag
signifikante Signale.
Die EZMW-EPS Statistik zeigt für den Zeitraum Donnerstag/Freitag/Samstag immer
wieder erhöhte Risiken für stürmischer Böen oder Sturmböen.
Hohe Wahrscheinlichkeiten(60%) für mehr als 10 cm Neuschnee ergibt sich aus der
LEPS Statistik für den Dienstag am Alpenrand, das Erzgebirge erhält hierfür eine
Wahrscheinlichkeit von 40%.
Für Mittwoch erhält man für den Schwarzwald und das Allgäu Wahrscheinlichkeiten
von 40-60% für mehr als 15 cm Neuschnee.
EZMW-EPS ist diesbezüglich etwas zurückhaltender, bringt aber dann am Donnerstag
für Schwarzwald und Allgäu 60% Wahrscheinlichkeit für Neuschnee über 10 cm.
IM ZUSAMMENHANG MIT STARKEN BIS STÜRMISCHEN BÖEN BESTEHT DAHER IM HÖHEREN
BERGLABD IMMER WIEDER DIE GEFAHR VON SCHNEEVERWEHUNGEN.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EPS-EZMW/ENS-GFS, Mis-Mox
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel