SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST
SXEU31 DWAV 251800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 25.02.2016 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
In der Nacht zum Freitag in der Nordhälfte nachlassende Schaueraktivität und an
den Alpen nachlassender Schneefall. Verbreitet leichter bis mäßiger Frost,
gebietsweise Glätte.
Ab Freitag leichter Hochdruckeinfluss.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... befindet sich Deutschland nach wie vor auf der kalten Seite eines
breit konturierten Tiefkomplexes mit Drehzentrum über dem nördlichen Bottnischen
Meerbusen (18 UTC). Dort korrespondiert er mit einem steuernden Bodentief, auf
dessen W-SW-Flanke nach wie vor polare Meeresluft zu uns gesteuert wird. Die
höhenkälteste Luft mit T500-Werten um oder sogar unter -35°C befindet sich über
Norddeutschland, zieht sich aber im Laufe der Nacht korrespondierend zu einem
durchschwenkenden sekundären Potenzialtrog in den Nordosten des Vorhersageraums
zurück. Folgerichtig kommt es von NW her zu einer leichten Stabilisierung, die
im Verbund mit dem Tagesgang zu einer Abnahme, aber nicht zu einem völligen
Erliegen der anfangs noch recht regen Schauertätigkeit führt. So können auch in
der Nacht noch einzelne Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer durchziehen,
allerdings nicht mehr in der Breite und Häufigkeit wie tagsüber.
Im Süden zeigt der beobachtete Druckanstieg, in welche Richtung sich das Wetter
entwickelt. So schiebt sich von Frankreich her ein Bodenhochkeil bis nach
Süddeutschland vor, während das Tief südlich der Alpen ost-südostwärts abzieht.
Damit ziehen sich auch die anfänglich am Alpenrand noch auftretenden leichten
Schneefälle mehr und mehr in die Alpen zurück, so dass es in der 2. Nachthälfte
weitgehend niederschlagsfrei bleibt.
Gebietsweise klart es auf und die Temperatur geht verbreitet (Ausnahme
Küstenabschnitte mit auflandigem Wind) in den leichten, besonders im Bergland
auch mäßigen Frostbereich zurück. Dabei muss besonders in den Regionen mit
Glätte gerechnet werden (Schnee, Matsch, gefrierende Nässe), in denen zuvor
Niederschlag gefallen ist und noch Restnässe bzw. -feuchte vorhanden ist. Hinzu
kommen einige Nebelfelder, wo ebenfalls die Gefahr gefrierender Nässe besteht.
Bei längerem Aufklaren kommt auch noch lokale Reifglätte dazu.
Freitag ... verlagert sich der o.e. Trogkomplex geringfügig nach Osten, so dass
er für das Wettergeschehen vor Ort kaum noch eine Rolle spielt. Gleichzeitig
formiert sich über dem nahen Ostatlantik bereits der nächste, weit nach Süden
reichende Trog, der zunächst aber nur mittelbare Folgen für unser Wetter hat.
Mittelbar deswegen, weil vorderseitige WLA einen Höhenrücken stützt, der sich
mittlerweile zwischen den beiden genannten Trögen etabliert hat und am Freitag
von Westen her zunehmend auf den Vorhersageraum übergreift. Zwar setzt bodennah
schon wieder Druckfall ein, der einer kräftigen Bodenzyklogenese über der
Biscaya geschuldet ist, trotzdem bleibt eine von Osteuropa über Deutschland und
die Nordsee bis nach Grönland reichende brückenartige Hochdruckzone übrig, in
der Absinken das Geschehen bestimmt.
So ist die Geschichte des morgigen Freitags schnell erzählt. Im Norden und
Nordosten entwickeln sich in den Resten der hochreichend maritimen Kaltluft noch
einzelne, meist schwächere Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer. Ansonsten
stellen sich bei unterschiedlicher Bewölkung niederschlagsfreie Verhältnisse mit
einigen Auflockerungen oder sonnigen Abschnitten ein. Besonders in
Süddeutschland scheint die Sonne zum Teil längere Zeit am Stück. Bei überwiegend
schwachen Windverhältnissen steigt die Temperatur auf 3 bis 7°C, im höheren
Bergland auf Werte um oder etwas unter 0°C.
In der Nacht zum Samstag verlagert sich der o.e. Höhentrog etwas nach Osten, wo
es über der Iberischen Halbinsel zu einem Abtropfprozess kommt. Das
resultierende Cut-Off-Tief verlagert sich tendenziell zum westlichen Mittelmeer.
Gleiches gilt für das sich noch etwas intensivierende Bodentief, wobei sich aber
genau genommen der Kern über der Biscaya auffüllt, während sich südlich der
Pyrenäen ein neues Drehzentrum bildet. Wie auch immer, bei uns hat das Ganze
noch keine nennenswerten Konsequenzen. Zwar fällt der Druck insbesondere in
Süddeutschland weiter, was durch die Annäherung einer flachen Tiefdruckrinne
markiert wird, mehr als leicht auffrischender, aber nicht warnwürdiger östlicher
Wind in einigen Hochlagen resultiert daraus nicht. Mit Verlagerung der
Hochdruckzone nebst Höhenrücken nach Norden kommt dort auch die Schauertätigkeit
zum Erliegen, so dass deutschlandweit eine niederschlagsfreie Nacht bevor steht.
Zum Teil klart es auf, örtlich bildet sich Nebel. Erneut steht leichter bis
mäßiger Frost auf der Karte, in einigen schneebedeckten höheren Muldenlagen ist
bei längerem Aufklaren auch strenger Frost um -10°C nicht ausgeschlossen. Hier
und da wird es glatt durch gefrierende Nässe oder Reif, allerdings ist das Thema
Glätte nicht so präsent wie in der jetzt folgenden Nacht.
Samstag ... nistet sich das hochreichende Tief bzw. dessen Drehachse irgendwo
zwischen den Balearen und Katalonien ein (ICON). Dabei könnte der Kerndruck auf
etwas unter 990 hPa sinken, was für diese Breiten zwar nicht ungewöhnlich wäre,
unter dem Strich aber schon ein ordentliches Kaliber darstellen würde. Die oben
angesprochene Bodenrinne verlagert sich bis in die mittleren Landesteile,
während im Norden noch Reste der Hochdruckbrücke zu finden sind. Diese werden
zwar von einem kurzwelligen Höhentrog überlagert, der aufgrund der schwachen
Höhenströmung aber über so wenig Substanz verfügt, dass er sich wettertechnisch
nicht bemerkbar macht.
So steht trotz des Druckfalls von Süden her auch am Samstag ein ruhiger Tag ins
Haus, an dem Hannover seine gefühlt 96igste Niederlage am Stück und Bayern
München seinen ebenso gefühlt 96igsten Sieg hintereinander einfahren wird - so
viel zu den Prognosen eines fußballaffinen Meteorologen. Ob die mehr wert sind
als die Wetterprognosen, wird sich zeigen. Atmosphärisch jedenfalls bleibt es
bis zum Abend trocken, wobei sich vielerorts die Sonne durchsetzt. Im Nordosten
zeigen sich einige Quellwolken und im Süden können später hohe Wolken,
vielleicht auch schon ein paar mittelhohe Wolkenfelder unseres SW-Europa-Tiefs
hereindriften. Insgesamt steigt die Temperatur etwas an auf 3 bis 7°C im N und O
und 5 bis 10°C in den übrigen Gebieten mit den höchsten Werten im Süden.
Etwas Bewegung kommt in den Wind, der besonders in den Hochlagen der süd- und
mitteldeutschen Mittelgebirge etwas auffrischt mit Böen 7 Bft, exponiert (z.B.
Feldberg im Schwarzwald) 8 Bft. In den Alpen setzt Südföhn ein mit stürmischen
Böen 8 Bft auf einigen Gipfeln und vereinzelt steifen Böen 7 Bft in einigen
Tälern.
In der Nacht zum Sonntag ändert sich an der großräumigen Strömungskonfiguration
nicht allzu viel. Allerdings weitet sich die gesamttroposphärische WLA auf der
N-NO-Flanke des Tiefs über SW-Europa peu a peu über die Alpen hinweg nach Norden
aus. So steigt z.B. die 850-hPa-Temperatur im Süden des Landes mit
Föhnunterstützung auf bis zu +7°C, während gleichzeitig im Norden noch Werte
unter -5°C gemessen werden. Ob die WLA ausreichen wird, aus den hohen und
mittelhohen Wolken schon Niederschlag zu generieren, wie von einigen Modellen
signalisiert, ist derzeit noch fraglich. Wahrscheinlich fällt in der Südhälfte
tatsächlich etwas Niederschlag aus den Wolken, der aber in der recht trockenen
Grundschicht verdunstet und somit nicht unten ankommt.
Während es im Süden gebietsweise frostfrei bleibt, geht die Temperatur in den
übrigen Regionen in den leichten Frostbereich zurück. Nach Norden hin bildet
sich örtlich Nebel.
In den Alpen bleibt es föhnig, sonst weht in einigen Hochlagen ein frischer und
böiger NO-Wind mit Spitzen 7 bis 8 Bft.
Sonntag ... weitet sich der Tiefkomplex über SW-Europa etwas weiter nach Osten
aus, wobei sich zwischen Sardinien und Sizilien (ICON, 12 UTC) ein zweiter
Tiefkern etablieren soll. Auf der N-Flanke kommt es weiterhin zu WLA, die in
abgeschwächter Form über die Alpen hinweg nach Norden ausgreift. Dabei wird im S
und SO des Landes etwas Niederschlag generiert, der möglicherweise aber auch
tagsüber gar nicht oder nur sehr abgeschwächt den Erdboden erreicht. So richtig
interessant wird es erst ab der Nacht zum Montag, spätestens am Montag selbst,
wenn es zu einer Leetiefbildung oder zu einer Vb-Entwicklung kommt, was hier
aber noch nicht Gegenstand der Diskussion sein soll.
So zeigt sich auch der Sonntag noch von seiner eher ruhigen, warntechnisch
zurückhaltenden Seite mit sonnigen Abschnitten im Norden und vielen
Wolkenfeldern in den übrigen Gebieten. An den Alpen bleibt es föhnig und im
höheren Mittelgebirgsraum weht ein frischer NO-Wind mit Böen 7 Bft, in
exponierten Kamm- und Gipfellagen auch etwas darüber. Die Temperaturspanne
reicht 3-4°C an der Ostsee bis zu 10°C im Süden. Mit Föhnunterstützung kann es
an den Alpen und im südöstlichen Bayern noch ein paar Grad milder werden.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Entwicklung wird von allen einschlägigen Modellen sehr ähnlich gesehen.
Relevante Unterschiede im Sinne des Warnmanagements sind nicht zu erwarten.
Unter dem Strich stehen jetzt drei vergleichsweise ruhige Tage vor uns, bevor es
zu Beginn der kommenden Woche (Übergang von meteorologischem Winter zu Frühling)
wieder deutlich interessanter wird.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 25.02.2016 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
In der Nacht zum Freitag in der Nordhälfte nachlassende Schaueraktivität und an
den Alpen nachlassender Schneefall. Verbreitet leichter bis mäßiger Frost,
gebietsweise Glätte.
Ab Freitag leichter Hochdruckeinfluss.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... befindet sich Deutschland nach wie vor auf der kalten Seite eines
breit konturierten Tiefkomplexes mit Drehzentrum über dem nördlichen Bottnischen
Meerbusen (18 UTC). Dort korrespondiert er mit einem steuernden Bodentief, auf
dessen W-SW-Flanke nach wie vor polare Meeresluft zu uns gesteuert wird. Die
höhenkälteste Luft mit T500-Werten um oder sogar unter -35°C befindet sich über
Norddeutschland, zieht sich aber im Laufe der Nacht korrespondierend zu einem
durchschwenkenden sekundären Potenzialtrog in den Nordosten des Vorhersageraums
zurück. Folgerichtig kommt es von NW her zu einer leichten Stabilisierung, die
im Verbund mit dem Tagesgang zu einer Abnahme, aber nicht zu einem völligen
Erliegen der anfangs noch recht regen Schauertätigkeit führt. So können auch in
der Nacht noch einzelne Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer durchziehen,
allerdings nicht mehr in der Breite und Häufigkeit wie tagsüber.
Im Süden zeigt der beobachtete Druckanstieg, in welche Richtung sich das Wetter
entwickelt. So schiebt sich von Frankreich her ein Bodenhochkeil bis nach
Süddeutschland vor, während das Tief südlich der Alpen ost-südostwärts abzieht.
Damit ziehen sich auch die anfänglich am Alpenrand noch auftretenden leichten
Schneefälle mehr und mehr in die Alpen zurück, so dass es in der 2. Nachthälfte
weitgehend niederschlagsfrei bleibt.
Gebietsweise klart es auf und die Temperatur geht verbreitet (Ausnahme
Küstenabschnitte mit auflandigem Wind) in den leichten, besonders im Bergland
auch mäßigen Frostbereich zurück. Dabei muss besonders in den Regionen mit
Glätte gerechnet werden (Schnee, Matsch, gefrierende Nässe), in denen zuvor
Niederschlag gefallen ist und noch Restnässe bzw. -feuchte vorhanden ist. Hinzu
kommen einige Nebelfelder, wo ebenfalls die Gefahr gefrierender Nässe besteht.
Bei längerem Aufklaren kommt auch noch lokale Reifglätte dazu.
Freitag ... verlagert sich der o.e. Trogkomplex geringfügig nach Osten, so dass
er für das Wettergeschehen vor Ort kaum noch eine Rolle spielt. Gleichzeitig
formiert sich über dem nahen Ostatlantik bereits der nächste, weit nach Süden
reichende Trog, der zunächst aber nur mittelbare Folgen für unser Wetter hat.
Mittelbar deswegen, weil vorderseitige WLA einen Höhenrücken stützt, der sich
mittlerweile zwischen den beiden genannten Trögen etabliert hat und am Freitag
von Westen her zunehmend auf den Vorhersageraum übergreift. Zwar setzt bodennah
schon wieder Druckfall ein, der einer kräftigen Bodenzyklogenese über der
Biscaya geschuldet ist, trotzdem bleibt eine von Osteuropa über Deutschland und
die Nordsee bis nach Grönland reichende brückenartige Hochdruckzone übrig, in
der Absinken das Geschehen bestimmt.
So ist die Geschichte des morgigen Freitags schnell erzählt. Im Norden und
Nordosten entwickeln sich in den Resten der hochreichend maritimen Kaltluft noch
einzelne, meist schwächere Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer. Ansonsten
stellen sich bei unterschiedlicher Bewölkung niederschlagsfreie Verhältnisse mit
einigen Auflockerungen oder sonnigen Abschnitten ein. Besonders in
Süddeutschland scheint die Sonne zum Teil längere Zeit am Stück. Bei überwiegend
schwachen Windverhältnissen steigt die Temperatur auf 3 bis 7°C, im höheren
Bergland auf Werte um oder etwas unter 0°C.
In der Nacht zum Samstag verlagert sich der o.e. Höhentrog etwas nach Osten, wo
es über der Iberischen Halbinsel zu einem Abtropfprozess kommt. Das
resultierende Cut-Off-Tief verlagert sich tendenziell zum westlichen Mittelmeer.
Gleiches gilt für das sich noch etwas intensivierende Bodentief, wobei sich aber
genau genommen der Kern über der Biscaya auffüllt, während sich südlich der
Pyrenäen ein neues Drehzentrum bildet. Wie auch immer, bei uns hat das Ganze
noch keine nennenswerten Konsequenzen. Zwar fällt der Druck insbesondere in
Süddeutschland weiter, was durch die Annäherung einer flachen Tiefdruckrinne
markiert wird, mehr als leicht auffrischender, aber nicht warnwürdiger östlicher
Wind in einigen Hochlagen resultiert daraus nicht. Mit Verlagerung der
Hochdruckzone nebst Höhenrücken nach Norden kommt dort auch die Schauertätigkeit
zum Erliegen, so dass deutschlandweit eine niederschlagsfreie Nacht bevor steht.
Zum Teil klart es auf, örtlich bildet sich Nebel. Erneut steht leichter bis
mäßiger Frost auf der Karte, in einigen schneebedeckten höheren Muldenlagen ist
bei längerem Aufklaren auch strenger Frost um -10°C nicht ausgeschlossen. Hier
und da wird es glatt durch gefrierende Nässe oder Reif, allerdings ist das Thema
Glätte nicht so präsent wie in der jetzt folgenden Nacht.
Samstag ... nistet sich das hochreichende Tief bzw. dessen Drehachse irgendwo
zwischen den Balearen und Katalonien ein (ICON). Dabei könnte der Kerndruck auf
etwas unter 990 hPa sinken, was für diese Breiten zwar nicht ungewöhnlich wäre,
unter dem Strich aber schon ein ordentliches Kaliber darstellen würde. Die oben
angesprochene Bodenrinne verlagert sich bis in die mittleren Landesteile,
während im Norden noch Reste der Hochdruckbrücke zu finden sind. Diese werden
zwar von einem kurzwelligen Höhentrog überlagert, der aufgrund der schwachen
Höhenströmung aber über so wenig Substanz verfügt, dass er sich wettertechnisch
nicht bemerkbar macht.
So steht trotz des Druckfalls von Süden her auch am Samstag ein ruhiger Tag ins
Haus, an dem Hannover seine gefühlt 96igste Niederlage am Stück und Bayern
München seinen ebenso gefühlt 96igsten Sieg hintereinander einfahren wird - so
viel zu den Prognosen eines fußballaffinen Meteorologen. Ob die mehr wert sind
als die Wetterprognosen, wird sich zeigen. Atmosphärisch jedenfalls bleibt es
bis zum Abend trocken, wobei sich vielerorts die Sonne durchsetzt. Im Nordosten
zeigen sich einige Quellwolken und im Süden können später hohe Wolken,
vielleicht auch schon ein paar mittelhohe Wolkenfelder unseres SW-Europa-Tiefs
hereindriften. Insgesamt steigt die Temperatur etwas an auf 3 bis 7°C im N und O
und 5 bis 10°C in den übrigen Gebieten mit den höchsten Werten im Süden.
Etwas Bewegung kommt in den Wind, der besonders in den Hochlagen der süd- und
mitteldeutschen Mittelgebirge etwas auffrischt mit Böen 7 Bft, exponiert (z.B.
Feldberg im Schwarzwald) 8 Bft. In den Alpen setzt Südföhn ein mit stürmischen
Böen 8 Bft auf einigen Gipfeln und vereinzelt steifen Böen 7 Bft in einigen
Tälern.
In der Nacht zum Sonntag ändert sich an der großräumigen Strömungskonfiguration
nicht allzu viel. Allerdings weitet sich die gesamttroposphärische WLA auf der
N-NO-Flanke des Tiefs über SW-Europa peu a peu über die Alpen hinweg nach Norden
aus. So steigt z.B. die 850-hPa-Temperatur im Süden des Landes mit
Föhnunterstützung auf bis zu +7°C, während gleichzeitig im Norden noch Werte
unter -5°C gemessen werden. Ob die WLA ausreichen wird, aus den hohen und
mittelhohen Wolken schon Niederschlag zu generieren, wie von einigen Modellen
signalisiert, ist derzeit noch fraglich. Wahrscheinlich fällt in der Südhälfte
tatsächlich etwas Niederschlag aus den Wolken, der aber in der recht trockenen
Grundschicht verdunstet und somit nicht unten ankommt.
Während es im Süden gebietsweise frostfrei bleibt, geht die Temperatur in den
übrigen Regionen in den leichten Frostbereich zurück. Nach Norden hin bildet
sich örtlich Nebel.
In den Alpen bleibt es föhnig, sonst weht in einigen Hochlagen ein frischer und
böiger NO-Wind mit Spitzen 7 bis 8 Bft.
Sonntag ... weitet sich der Tiefkomplex über SW-Europa etwas weiter nach Osten
aus, wobei sich zwischen Sardinien und Sizilien (ICON, 12 UTC) ein zweiter
Tiefkern etablieren soll. Auf der N-Flanke kommt es weiterhin zu WLA, die in
abgeschwächter Form über die Alpen hinweg nach Norden ausgreift. Dabei wird im S
und SO des Landes etwas Niederschlag generiert, der möglicherweise aber auch
tagsüber gar nicht oder nur sehr abgeschwächt den Erdboden erreicht. So richtig
interessant wird es erst ab der Nacht zum Montag, spätestens am Montag selbst,
wenn es zu einer Leetiefbildung oder zu einer Vb-Entwicklung kommt, was hier
aber noch nicht Gegenstand der Diskussion sein soll.
So zeigt sich auch der Sonntag noch von seiner eher ruhigen, warntechnisch
zurückhaltenden Seite mit sonnigen Abschnitten im Norden und vielen
Wolkenfeldern in den übrigen Gebieten. An den Alpen bleibt es föhnig und im
höheren Mittelgebirgsraum weht ein frischer NO-Wind mit Böen 7 Bft, in
exponierten Kamm- und Gipfellagen auch etwas darüber. Die Temperaturspanne
reicht 3-4°C an der Ostsee bis zu 10°C im Süden. Mit Föhnunterstützung kann es
an den Alpen und im südöstlichen Bayern noch ein paar Grad milder werden.
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die Entwicklung wird von allen einschlägigen Modellen sehr ähnlich gesehen.
Relevante Unterschiede im Sinne des Warnmanagements sind nicht zu erwarten.
Unter dem Strich stehen jetzt drei vergleichsweise ruhige Tage vor uns, bevor es
zu Beginn der kommenden Woche (Übergang von meteorologischem Winter zu Frühling)
wieder deutlich interessanter wird.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann