SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 28.02.2016 um 10.30 UTC



Unbeständig und meist nasskaltes Wetter, im Bergland meist winterlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 06.03.2016


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am kommenden Mittwoch,
befinden sich weite Teile Mittel- und Westeuripas im Einflussbereich eines
umfangreichen Langwelligen troges, während sich über dem Bereich Azoren,
Marokko, südliche Iberische Halinsel ein kräftiger Höhenrücken erstreckt. In
Deutschland greift ein teilokkludiertes Frontensystem von Nordwesten her auf uns
über. Dabei wird kurzfristig etwas mildere Atlantikluft herangeführt.

Am Donnerstag folgt dann postfrontal schon wieder kalte Meeresluft nach. Der
Wind frischt dabei mitunter stark bis stürmisch auf. In der Höhe dehnt sich ein
markanter Höhentrog von der Nordsee über Deutschland südostwärts zur Adria hin
aus, so dass es dort erneut zu einer kräftigen Zyklogenese kommt. Bei uns sind
schauerartige Niederschläge angesagt, die im Bergland durchweg als Schnee
fallen, in den Niederungen auch teils als Regen niedergehen.
Am späten Donnerstag/Freitag wird der mitteleuropäische Trog durch einen
nachfolgenden Zwischenhöhenrücken ostwärts abgedrängt und immer mehr
zugeschüttet. Wetterberuhigung ist aber aufgrund der den Rücken überlaufenden
WLA nicht in Aussicht.
Zum Freitag/Samstag folgt von Westen her ein neuer kräftiger Höhnentrog nach,
der sich bei den Britischen Inseln bzw. der Nordsee zunächst einmal etabliert.
Dadurch dreht die Strömung über Deutschland auf West-Südwest, so dass dann
insgesamt etwas mildere Meeresluft herangeführt wird. Damit verbunden greift im
Laufe des Freitags von Westen rasch ein teilokkludiertes Frontensystem auf
Deutschland über, nach Südwesten hin unter Wellenbildung zurückhängend.
Reichliche Niederschläge kommen dabei vor allem im Norden und im Südwesten
zustande, die mit der südwestlichen Strömung dabei bis in höhere Berglagen in
Regen übergehen.

Zum Sonntag und in der erweiterten Mittelfrist deutet sich mit der weiteren
Ostverlagerung des westeuropäischen Troges der Übergang zu einer Troglage über
Mitteleuropa an, wobei kalte Meeresluft erneut das Regime übernimmt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Im mittelfristigen Vorhersagezeitraum zeichnet sich nach dem neusten Lauf des
ECMWF ein ähnliches Szenario wie in den vorangegangenen Läufen ab. Einzelne
Phasen- und Amplitudenverschiebungen bleiben dabei eher gering, so dass die
Konsistenz des ECMWF als gut bezeichnet werden kann.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die vorliegenden operationellen Modelle simulieren die Entwicklung insgesamt
ähnlich. Die Lösungen von ICON haben sich den Aussagen des ECMWF und GFS
angepasst. Allerdings ist der CUT-OFF Prozess am Donnerstag Richtung Adria, mit
der damit verbundenen Zyklogenese, in ICON weniger stark ausgepägt als bei
ECMWF, GEM oder GFS. Danach stellt sich in allen Modellen aber die Wetterlage
Trog Westeuropa ein, wodurch wieder etwas mildere Luft nach Deutschland gelenkt
wird. Durch die weitere Verlagerung des westeuropäischen Troges am Sonntag nach
Osten, stellt sich in der erweiterten Mittelfrist die Wetterlage Trog
Mitteleuropa ein, was insbesondere von ECMWF, GFS und GEM gezeigt wird.
Lediglich ICON simuliert durch eine Austrogung Richtung Iberische Halbinsel ein
Verbleiben Deutschland in einer etwas milderen West- bis Südwestlage.
Da aber die meisten operationellen Modelle die Variante Trog-Mitteleuropa
präferieren, erscheint die Lösung von ICON deutlich weniger wahrscheinlich als
die des ECMWF.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EZMW-EPS Rauchfahnen zeigen bis Donnerstag nur einen geringen Spread. Ab
Freitag erfolgt dann aber eine massive spektrale Spreizung.
Hier fällt auf, das HRES und Kontrolllauf des EZMW etwas aus dem Medianbereich
herauslaufen. Während die 850-Temperaturen am oberen Ende des Spektrums
verlaufen, liegen die entsprechenden Geopotentialwerte eher im unteren Bereich
des Spektrums. Dies deutet diesbezüglich auf eine gewisse Prognoseunsicherheit
hin.
Vor allem am Freitag und Samstag zeigen sich insgesamt recht hohe
Niederschlagssignalsignale.

Das ENS-GFS-Ensemble folgt in etwa den EZMW-EPS und hier recht gut dem o.a.
medianen Verlauf. D.h. hier bleibt der Temperaturverlauf auch am Freitag/Samstag
auf konstantem Niveau mit Werten zwischen etwa -3 und -5°C in 850 hPa und damit
grob im Bereich des Klimamittels.

Die Großwetterlagenklassifikation der 15-d EZMW-Ensembles nach Paul James
Liefert bis Sonntag eine Dominanz bzw. eine Mischung von Ww(WinkelWest) und
TrM(TrogMitteleuropa). Die vom deterministischen EZMW-Modell für Freitag und
Samstag vorgegebene Lösung TB(Tief Britische Inseln) wird immerhin von etwa
40-50% der "ensembles" mitgetragen.

Die New-Clusters 120-168h(5 verschiedene CLUSTER) lassen heute für
Freitag/Samstag durchaus die Lösung des deterministischen EZMW-Laufs erkennen.
Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für die deterministische Lösung des ECMWF
deutlich an.

In der erweiterten Mittelfrist 192 bis 240h, dominiert deutlich die Wetterlage
Trog- Mitteleuropa.

Man könnte nach Begutachtung der vorangegangen analysierten Details aus heutiger
Sicht daher im Mittelfristzeitraum die Variante eines meist auf nasskaltem
Niveau verlaufenden Wetter-und Temperaturregimes fahren, mit Regen-Graupel-und
Schneeregen in tieferen Lagen und Schnee-bzw. Schneeschauern mit Neuschnee im
Bergland. Einzig Freitag und Samstag ist ein Einschub milderer Luft zu erwarten.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI setzt weder im Hinblick auf Wind, noch auf Temperatur- und Niederschlag
signifikante Signale.

Die EZMW-EPS Statistik zeigt für den Zeitraum Donnerstag/Freitag/Samstag immer
wieder erhöhte Risiken für stürmischer Böen oder Sturmböen.

Hohe Wahrscheinlichkeiten(60%) für mehr als 10 cm Neuschnee ergibt sich aus der
LEPS Statistik für den Dienstag am Alpenrand, das Erzgebirge erhält hierfür eine
Wahrscheinlichkeit von 40%.
Für Mittwoch erhält man für den Schwarzwald und das Allgäu Wahrscheinlichkeiten
von 40-60% für mehr als 15 cm Neuschnee.

EZMW-EPS ist diesbezüglich etwas zurückhaltender, bringt aber dann am Donnerstag
für Schwarzwald und Allgäu 60% Wahrscheinlichkeit für Neuschnee über 10 cm.

IM ZUSAMMENHANG MIT STARKEN BIS STÜRMISCHEN BÖEN BESTEHT DAHER IM HÖHEREN
BERGLABD IMMER WIEDER DIE GEFAHR VON SCHNEEVERWEHUNGEN.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, ECMWF-EPS, ECMWF
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer

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