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Thema des Tages

Jahresausklang mit Unwetterwarnungen

Heute und in der Neujahrsnacht überquert ein Regengebiet ganz
Deutschland ostwärts. Dabei liegt im Westen milde, im Osten kalte
Luft.
Im Winter entsteht im Mitteleuropa Regen meistens dadurch, dass
zunächst Schnee aus den Wolken fällt. Bei Temperaturen ab null Grad
schmilzt der Schnee und bei etwa zwei Grad ist aus dem Schnee
vollständig Regen geworden.
Da die Temperaturen in etwa 1500 m Meereshöhe entlang des
Regengebietes zwei Grad und mehr betragen, wird der gesamte
Niederschlag in fast allen Höhenlagen als Regen am Boden ankommen.
Die Bodentemperaturen liegen nach einer zunächst klaren Nacht in der
Osthälfte aber insbesondere in den Niederungen noch unter null Grad
und damit wird der Regen am Boden gefrieren. Ist der Niederschlag
kräftig genug, dann wird sich eine so starke Eisschicht bilden, dass
eine Unwetterwarnung notwendig ist. Dies ist heute Morgen im Bereich
Nordbayern/Südthüringen der Fall.
Im Laufe des Tages erwärmt die Einstrahlung, die auch ohne direkten
Sonnenschein stattfindet, das Eis und den Boden und damit schmilzt
das Eis.
Am Abend allerdings endet die Einstrahlung und die tiefsten
Atmosphärenschichten im Osten Deutschlands werden sich wieder auf
Werte unter null Grad abkühlen. Daher kann in den Gegenden, in die
das um 10 Uhr von Hamburg genau südlich Richtung Oberstdorf liegende
Regengebiet zieht, im Laufe des Abends erneut Glatteis auftreten.
Entsprechende Vorabinformationen wurden bereits für die Landkreise
entlang von Oder und Neiße, sowie bis zum Osterzgebirge
herausgegeben.

Nebel könnte im Laufe der Nacht ebenfalls zu erheblichen
Verkehrsstörungen bis hin zur Betriebseinstellung führen.
Um Nebeltröpfchen zu bilden braucht es nämlich Kondensationskeime wie
beispielsweise Feinstaub. Je mehr davon vorhanden ist, umso dichter
kann der Nebel werden. Und heute Nacht wird bekanntlich in der ersten
halben Stunde des neuen Jahres die alljährliche Feinstauborgie
erfolgen.
Dann können die Sichten bei der aktuellen Wetterlage auf Werte
deutlich unter 50 Meter zurückgehen. Nicht zum ersten Mal würde dann
der öffentliche Verkehr bis in die Morgenstunden eingestellt.

Aber hoffen wir mal aus meteorologischer Sichtweise auf wenig Nebel
und schlechten Rutsch.

Aus menschlicher Sicht allerdings wünschen wir Ihnen von hier aus
einen
Guten Rutsch und mögen sich alle Ihre Träume für 2016 erfüllen.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.12.2015

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst


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