SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 270800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 27.12.2015 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang von SW-antizyklonal zu SO- antizyklonal
Auf einigen Bergen und an den Küsten teils stürmisch. Ansonsten recht ruhige
Wetterlage.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... Ein Sturmtief zieht heute von der nördlichen Nordsee über
Südskandinavien zur baltischen Ostseeküste. Dabei liegt der Norden Deutschlands
zunächst im Warmsektor, ehe die Kaltfront des Tiefs in abgeschwächter Form den
Norden überquert. Dabei werden dort im Tagesverlauf vorübergehend leichte
Regenfälle ausgelöst, ehe die Front in der Nacht zum Montag über Niedersachsen
liegend wieder rückläufig wird.
Das mittlere und südliche Deutschland liegt im Bereich sehr milder Luft unter
dem Einfluss eines kräftigen Hochs über den Alpen, wobei sich an den Südseiten
der Mittelgebirge Nebelfelder vereinzelt länger halten können. Außerhalb des
Nebels werden damit bei viel Sonnenschein wieder ungewöhnlich hohe Temperaturen
zwischen 10 und 16 Grad erreicht, wobei die höchsten Werte abermals im Rheinland
auftreten.
In der Höhe schwenkt ein Langwellenrücken unter Verstärkung von Westeuropa
heran, dessen Achse zum Tagesende Benelux erreicht. Damit steigt auch in der
Mitte und im Norden der Luftdruck, wobei der entstehende Hochkeil im Norden in
der kommenden Nacht sogar für vorübergehendes Aufklaren und damit Temperaturen
nur knapp über Null Grad sorgt mit Bodenfrost und Glättegefahr.
Auch im Süden sind bei klarem Himmel Werte um 0 Grad angesagt mit der Gefahr von
Reifglätte oder durch überfrierende Nässe (entstanden durch Tau). Richtung Alpen
sind sogar Temperaturen bis -4 Grad möglich.

Montag... verstärkt sich der Langwellenrücken unter langsamer Ostverlagerung
über Deutschland noch, wohingegen Tröge über dem nahen Atlantik und Osteuropa
liegen. Das durch den Richtung Skandinavien vordringenden Keil dort entstandene
Hoch verlagert sich unter weiterer Intensivierung zur Ostsee, während über
Westeuropa tiefer Druck weit nach Süden ausgreift. Damit stellt sich eine
Südlage bis Südostlage ein, so dass sich die niedere Troposphäre noch etwas
erwärmen kann. In Bodennähe dreht der Wind dagegen auf Südost und nordöstlich
der Elbe gar teils auf Ost, so dass bodennah etwas kältere Luft ins Land
einsickert bzw. sich kühle Luft vor Ort bildet. Damit wird das Temperaturniveau
des Vortags nicht mehr erreicht, vor allem in der Osthälfte Deutschlands wird es
deutlich kühler. Letztlich kommt die in Elbnähe liegende Warmfront nicht mehr
weiter nach Nordosten voran, so dass der Nordosten in der sehr flach
eingeströmten kühleren Luftmasse verbleibt.
Der Wind liegt zunächst unter den Warnschwellen, frischt aber zum Abend vor
allem im Norden aus Südost bis Ost auf mit starken Böen an freien
Küstenabschnitten.
In der Nacht zum Dienstag steigt der Druck über Ost- und Nordosteuropa weiter
an, während sich ein kräftiges Tief auf dem Atlantik noch deutlich vertieft.
Damit nimmt vor allem im Norden Deutschlands der Gradient zu, so dass es an den
Küsten zu starken bis stürmischen Böen aus Südost kommen kann. Ansonsten
verläuft die Nacht ruhig. Vor allem im Süden und Osten gibt es bei Aufklaren
örtlich Frost, teils kann sich auch wieder Nebel bilden, vor allem im
windärmeren Süden.

Dienstag... ändert sich nicht viel an der Wetterlage. Das Hoch erreicht bis
Tagesende im Bereich des Finnischen Meerbusens einen Kerndruck von 1050 hPa. Der
bodennahe Wind kommt weiterhin aus südöstlicher Richtung, so dass unter dem
Einfluss kontinentaler Luftmassen die Abkühlung fortschreitet, auch wenn es in
unseren östlichen Nachbarländern bisher auch sehr mild war. Nur noch im Westen
werden dann auch mittels Föhnunterstützung 11 Grad erreicht, bei Dauernebel im
Donautal und im äußersten Nordosten sind Tagestemperaturen um 0 Grad möglich
(vor allem von CosmoEU gestützt).
Niedertroposphärisch dürften sich entlang der Luftmassengrenze, die kalte
Festlandsluft im Osten von der milden Luft im Südwesten trennt, in einem
Streifen von der Deutschen Bucht bis nach Nordbayern tiefe Wolken halten, die im
Tagesverlauf nur zögernd auflockern. Im Westen kommen wahrscheinlich im
Tagesverlauf tiefe Wolken einer maskierten atlantischen Kaltfront an. Im übrigen
Deutschland sind aber längere Aufheiterungen möglich.
In der Nacht zum Mittwoch sind bei klarem Himmel im Osten Frostwerte zwischen -2
und -5 Grad zu erwarten. Ansonsten sind nur bei örtlichem Aufklaren Werte um 0
Grad und Glätte möglich. Nebel ist am ehesten südlich der Mittelgebirgsschwelle
zu erwarten.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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