SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 29.12.2015 um 10.30 UTC



Temperaturrückgang. Im Norden und Osten ab dem Wochenende gebietsweise
Dauerfrost, sonst nasskalt und wiederholt Niederschläge, teils Schnee, teils
Regen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 05.01.2016


Am ersten Tag des neuen Jahres liegt ein blockierendes Hoch über dem Nordwesten
Russland, dessen Einfluss bei uns aber etwas schwächelt, so dass Tiefausläufer
in abgeschwächter Form bis in den Osten des Landes vorankommen können. Dabei ist
in der Osthälfte Glatteis und etwas Schnee möglich, ob aus dem gefrierenden
Regen eine Unwetterlage resultiert, ist noch fraglich.
Am folgenden Wochenende kräftigt sich das Hoch wieder und weitet sich nach
Westen aus, so dass an seiner Südwestflanke mit östlicher Strömung verstärkt
kalte Luft kontinentalen Ursprungs in große Teile Deutschlands gelangt. Dabei
gibt es in der Nordosthälfte gebietsweise Dauerfrost. Vor allem an den Küsten
sind bei großem Gradienten häufiger Sturmböen aus Ost bis Südosten möglich.
In den Südwesten schiebt sich eine Tiefdruckrinne mit milderer Luft vor. Daraus
resultieren recht große Temperaturgegensätze über Deutschland verbunden mit
Niederschlägen, teils Schnee, teils Regen, vor allem in der Südwesthälfte. Die
Rinne kommt im Verlauf des Wochenendes zögernd nach Norden voran.
Mit Beginn der nächsten Woche verläuft die Frontalzone weit im Süden, über die
Iberische Halbinsel und das Mittelmeer nach Osten. Wir haben es daher mit
zyklonal dominiertem Wetter zu tun, wobei im Norden und Osten kalte kontinentale
Luftmassen gebietsweise Dauerfrost bringen, sonst ist es eher nasskalt. Die
auftretenden Niederschläge fallen häufig als Schnee, nach Südwesten zu meist als
Regen.
In der erweiterten Mittelfrist zeichnet sich eine weitere leichte Milderung von
Südwesten her auch im Nordosten ab, wobei vor einem Tief über dem
Nordostatlantik, die Strömung bei uns wieder auf Südwest dreht, die Frontalzone
in 500 hPa aber nur wenig nach Norden vorankommt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des ECMWF ist aktuell recht gut, auch wenn schon zu Beginn
Unterschiede zu den Vorläufen, speziell zum gestrigen 00 UTC Lauf zu finden
sind. Aktuell soll ein Tiefausläufer mit Niederschlägen am Neujahrstag rascher
und weiter nach Osten vorankommen als gestern simuliert. Danach sehen sich die
letzten Läufe wieder ähnlicher, indem sich die kalte östliche Strömung am Rand
des Skandinavischen Hochs wieder besser durchsetzt. Zum Ende zeichnet sich eine
leichte Milderung auch im Nordosten ab, die aber auch in den letzten Lauf schon
angedeutet wurde, aber schwächer ausfiel, als aktuell simuliert. Insgesamt ist
die Konsistenz gut bis brauchbar.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen globalen Modelle bieten keine grundsätzlich anderen Lösungen, als
die Europäer. ICON simuliert die Tiefdruckrinne am Wochenende weiter im Norden,
als ECM, GFS hat sie weiter im Süden. Entsprechend groß sind die jeweiligen
Regionen mit dem Zustrom kältere Luft aus Osten und nasskalter Luft aus Westen.
Auch danach verbleiben wir am kalten Rand, der über Südeuropa nach Osten
verlaufenden Frontalzone. Zyklonales und nasskaltes, im Norden und Osten
gebietsweise kaltes Frostwetter ist die Folge.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Ensembleläufe stützen im Wesentlichen die Aussagen des operationellen Laufs.
In der Rauchfahne für Offenbach verläuft die Kurvenschar eng gebündelt bis in
den Beginn der nächsten Woche, wobei sich Haupt- und Kontrolllauf gut in die
Kurven der Ensembles einfügen und nahe beim Median verlaufen. Im Verlauf der
nächsten Woche gibt es einige Members, die einen Vorstoß von sehr kalter Luft
bis nach Süddeutschland andeuten, diese sind aber deutlich in der Unterzahl.
Die Clusterung bietet sowohl für den Zeitraum bis +168h, als auch für den
Zeitraum bis +240 h 5 Cluster an, die zunächst alle die südliche Frontalzone im
Programm haben und sich für Mitteleuropa, gemessen am Prognosezeitraum nur in
Details unterscheiden. Zum Ende zeigen die Cluster in der Mehrzahl eine
Milderung für uns, teils wird aber auch ein Trog über Mitteleuropa simuliert, so
dass halbwegs verlässliche Aussagen schwierig werden.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Mit Beginn der Mittelfrist kommen neben dem Wind, der absehbar vor allem im
Bergland und an den Küsten zumindest zeitweise signifikant mit Sturmböen oder
schweren Sturmböen einhergehen dürfte, auch winterliche Wettererscheinungen ins
Spiel. Im Bergland und vor allem nach Osten und Norden zu fällt der Niederschlag
als Schnee, inwieweit dann stärkerer Wind den Schnee verweht muss abgewartet
werden, entsprechende Entwicklungen sind durchaus möglich.
Schon am Neujahrstag ist in den östlichen Landesteilen gefrierender Regen
möglich, ob dieser eine Unwetterlage nach sich zieht, ist noch nicht sicher.
Im EFI weichen die anfangs positiven Temperaturanomalien im Süden und Westen,
negativen im Nordosten zum Wochenende und zu Beginn der nächsten Woche.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MosMix, ECM EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner

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