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Thema des Tages

Die 10. Deutsche Klimatagung


Vom 21.-24.09.2015 fand in Hamburg die von der Deutschen
Meteorologischen Gesellschaft (DMG) und dem Klima Campus Hamburg
veranstaltete 10. Deutsche Klimatagung (DKT) statt. Die 1.
Klimatagung wurde noch vor der Wende geplant, um den Austausch
zwischen den Klimaforschern aus Ost und West zu fördern und wurde
schließlich erstmals 1990 in Gosen bei Berlin veranstaltet.

Immer neue Tagungen sind notwendig, weil es neue Arbeitsverfahren,
neue Erkenntnisse (in der Klimaforschung besonders wichtig zum Thema
Wasserkreislauf) und schnellere Rechner gibt, was (hoffentlich) zu
genaueren Vorhersagen des zukünftigen Klimas führen wird.

Dass das Thema Klima(änderungen) derzeit wieder hochaktuell ist,
spiegelt sich in den Zeitungen wider. Am Dienstag der Klimatagung,
also außerhalb des Sommerlochs, lasen wir in einer überregionalen
Zeitung Artikel zu folgenden Themen:
Allianz (der Stahlindustrie) gegen den Klimaschutzplan, höhere
Staatshilfen für Öl und Kohle als für den Klimaschutz, heißester
August aller Zeiten, extremer Massenverlust der Alpengletscher in
2015 und schließlich einen ausführlichen Artikel zum Thema
zukünftiger Klimaflüchtlinge.

Womit beschäftigen sich die Wissenschaftler auf so einer Tagung?
Zunächst einmal mit dem Offensichtlichen, mit Vorträgen über den
Klimawandel im rein meteorologischen Sinne. Dabei inzwischen mit
einem verstärkten Fokus auf den regionalen Änderungen, denn weltweite
Mittelwerte sagen über den regionalen Klimawandel wenig aus.

Der zweite der nahezu gleichwertigen Themenkomplexe lieferte Vorträge
über Klimafolgen im regionalen (z.B. Norddeutschland) und lokalen
(z.B. Hamburg) Bereich. Beispielsweise über in Zukunft schneefreie
Wintersportorte oder die Folgen für Land- und Forstwirtschaft.

Der nächste Themenblock beschäftigte sich mit der Klimaanpassung und
der Milderung bzw. Abschwächung der Klimaänderung (Mitigation).
Mitigation kann man zum Beispiel durch Änderung von
Produktionsprozessen zur Vermeidung des CO2 Ausstoßes erreichen.
Anpassen müssen sich Wintersportorte dem Schneemangel; die
Landwirtschaft muss sich auf andere Pflanzensorten umstellen, wie das
heute beim Weinbau in Ansätzen schon geschieht.

Danach wurden unter dem Thema "Klimaservice durch Partnerschaften"
über die Methoden diskutiert, mit denen man die notwendige Anpassung
aus der wissenschaftlichen Ebene in die Realität überträgt.

War bis dahin für Klimaskeptiker in dieser Tagung kein Platz, so
wurde im letzten Themenkomplex
Klimakommunikation - Mediale Diskurse und Öffentlichkeit -
auf die mediale Verbreitung der Klimaskepsis intensiv eingegangen.

Da sozialwissenschaftliche Betrachtungen in unserem Thema des Tages
sonst nicht vorkommen, werden nun die einzelnen Vortragsthemen
vorgestellt werden; ein späteres Thema des Tages wird sich an dieser
Stelle ausführlicher mit den sozialwissenschaftlichen Themen der 10.
DKT beschäftigen.

Die beiden ersten Vorträge untersuchten die journalistischen
Ausgewogenheit der Berichterstattung zur Klimaänderung und die fünf
Klimatypen der deutschen Bevölkerung (von alarmiert bis zweifelnd).
Während die Klimaskeptiker bei beiden Themen mitbetrachtet wurden,
beschäftigte sich der Vortrag
"Sphären der Skepsis: Eine Frameanalyse von klimaskeptischen
Argumenten in journalistischen und usergenerierten Portalen und deren
Kommentaren"
ausschließlich mit diesem Aspekt.
Weitere Vorträge gab es zur wissenschaftlichen Akzeptanz der
IPCC-Berichte
(Sachstandsberichte innerhalb der UN zum aktuellen Stand der
Klimaforschung), zum Zwei-Grad-Ziel im Mediendiskurs und dem Versuch
Forstwirte in Klimadingen zu sensibilisieren.

Abschließend stellte das deutsche Klimakonsortium (DKK), es
repräsentiert die wesentlichen Akteure der deutschen Klima- und
Klimafolgenforschung, das Positionspapier: "Perspektiven für die
Klimaforschung 2015 bis 2025" vor.

Wer sich die Vortragsthemen der 10. DKT im Detail ansehen möchte,
benutzt bitte folgenden Link:
http://meetingorganizer.copernicus.org/DKT-10/sessionprogramme

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.09.2015

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst


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