SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 261800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 26.09.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Nach Südwesten hin im Bergland Sturmböen.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
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Aktuell ... ist die Strömung über Europa stark meridional geprägt, die Westdrift
mithin blockiert. Einem kräftigen Rücken über Westeuropa steht dabei ein Trog,
der sich über Skandinavien noch etwas nach Süden ausweitet, gegenüber.
Im Bodendruckfeld ist ein Hochdruckgebiet mit Zentrum im Bereich UK und Nordsee
für weite Teile West- und Mitteleuropas wetterbestimmend, wobei mit schwacher
nördlicher Strömung eine immer noch relativ warme Luftmasse zu uns gelangt, in
der die Temperatur im Südwesten bis an die 20 Grad stieg.
Aus der teils dichten, aber nicht hochreichenden Bewölkung, gab es auch
vereinzelt ein paar Tropfen Regen.
Nachts wird sich diese Bewölkung meist auflösen, gebietsweise klart es auch auf
und die Temperatur kann kräftig zurückgehen.
Mit Ausnahme der unmittelbaren Küstenregionen liegen die Tiefstwerte im
einstelligen Bereich. Vereinzelt, vor allem an den Alpen, im Bergland,
stellenweise in Norddeutschland ist Bodenfrost nicht ausgeschlossen, obwohl
dieser in Anbetracht der Taupunkte zwischen +6 und +10 Grad nicht eben
wahrscheinlich ist und sich eher Nebel bildet, als das es für Werte in
Gefrierpunktnähe reicht.
Die größte Nebelwahrscheinlichkeit dürfte im Nordwesten gegeben sein.

Insgesamt kräftigt sich das Hoch noch und der Druck über Mitteleuropa steigt an.
Dabei baut sich nach Südwesten hin ein stärkerer Druckgradient auf, der zu
stärkeren Windböen Anlass gibt. In Hochlagen sind dort starke bis stürmische
Böen, auf Schwarzwaldgipfeln Sturmböen möglich.

Sonntag ... ist keine durchgreifende Änderung der synoptischen Situation
auszumachen. Der Schwerpunkt des Hochdruckgebietes verlagert sich zögerlich nach
Osten, in der Nacht zu Montag ist er über der südlichen Nordsee zu erwarten,
wobei zu diesem Zeitpunkt schon ein zweiter Schwerpunkt über Südnorwegen zu
erkennen ist.
Der Höhenrücken kräftigt sich weiter, wobei die Strömung an der Westflanke des
Troges über Mitteleuropa recht gradlinig von Nord nach Süd verläuft, so dass das
Absinken nachlässt und Höhenkaltluft vor allem über die Osthälfte nach Süden
advehiert wird. Auch bodennah dreht die Strömung etwas von Nord nach Nordost, so
dass von der Ostsee auch feuchtere Luft in den Nordosten geführt wird, was dort
die Nebelwahrscheinlichkeit erhöht und dafür sorgt, dass in der Nacht zu Montag
der gesamte Norden eine erhöhte Nebelwahrscheinlichkeit aufweist.
Da sich die Temperaturen im Vergleich zum Vortag kaum ändern, bleibt
auch das Bodenfrostrisiko erhalten, wobei dem Leser die schon am Vortag
erwähnten üblichen Verdächtigen wieder in den Sinn kommen könnten.

Auch was die Windsituation angeht, ergeben sich kaum Änderungen. In Hochlagen
des Südens und Südwestens sind Windböen, vereinzelt stürmische Böen aus
östlichen Richtungen zu erwarten, auf den Schwarzwaldgipfel kann es Sturmböen
geben.

Montag ... baut sich ein abgeschlossenes Höhenhoch über der Nordsee auf, dem ein
Trog über Osteuropa gegenüber steht. Aus diesem tropf ein Höhentief Richtung
Schweiz ab, was aber auf unser Wetter wohl keinen nachhaltigen Einfluss ausübt,
sieht man von einer Druckgradientverschärfung über dem Südwesten mal ab.
Vielmehr weitet sich das Hoch am Boden noch etwas nach Osten aus und kräftigt
sich dabei weiter. Der Druck im Kernbereich über Südskandinavien erreicht in der
Nacht zum Dienstag 1040 hPa.
Die Strömung dreht weiter nach Ost, zumindest am Boden, wobei nach Süden hin der
vorhandene Gradient für Böen Bft 7 bis 8 im Bergland gut ist, in Hochlagen des
Südwestens, sprich: auf Schwarzwaldgipfeln sind auch Sturmböen Bft 9 bis 10
nicht ausgeschlossen. In der Nacht auf Dienstag kann es auf dem Feldberg im
Schwarzwald nach Lesart von Mos auch orkanartige Böen geben.
Ansonsten bleibt es tagsüber ruhig und frei von signifikantem Wetter, nachts
gibt es lokal Bodenfrost und vor allem im Norden gebietsweise auch Nebel.

Dienstag ... ist neuerlich von antizyklonal dominiertem Wetter mit Absinken am
Rande des Hochs mit Kern über Dänemark auszugehen.

In der nach Süden hin kräftigen östlichen Strömung kann es vor allem dort in
höheren Lagen zu Windböen oder stürmischen Böen kommen. In Kamm- und Gipfellagen
sind Sturmböen, auch schwere Sturmböen, möglich. Der Bereich mit kräftigen Böen
im Bergland weitet sich insgesamt nach Norden hin aus.

Ansonsten bleibt es tagsüber frei von warnwürdigen Wettererscheinungen, nachts
ist bei Aufklaren örtlich Bodenfrost, vor allem im Bergland und in ungünstigen
Lagen des Nordens zu erwarten. Die Nebelneigung ist bei Zufuhr von trockener
Luft und etwas zunehmendem Gradienten (auch im Norden) geringer als in den
Nächten zuvor.
Von einigen Modellen, z.B. GFS 06 UTC, werden in den östlichen Landesteilen
kompaktere Wolken und Schauer ins Spiel gebracht, die durch den Höhentrog
ausgelöst werden sollen, angesichts der synoptischen Lage erscheinen diese aber
als unwahrscheinlich.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren sehr ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner

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