SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 30.07.2016 um 10.30 UTC



Meist wechselhaft mit Schauern und Gewittern. Im Süden und insbesondere im
Südosten auch längere sonnige Abschnitte. Maxima 20 bis 26, im Süden 25 bis 32
Grad.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 06.08.2016


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am kommenden Dienstag,
überquert uns ein markanter Randrog in einer zunächst zyklonal geprägten
Westlage im Tagesverlauf zügig ostwärts. Der eingelagerte Frontenzug eines Tiefs
bei Schottland führt daher verbreitet zu mäßigen, vereinzelt auch zu starken
Regenfällen.
Nach Abzug des Randtroges am Mittwoch beginnt sich auf Grund einer stärkeren
Austrogung westlich der Britischen Inseln, stromabwärts über Mitteleuropa,
allmählich ein Höhenrücken aufzuwölben. Dieser ist am Donnerstag über dem
östlichen Mitteleuropa recht markant und reicht mit seiner Achse von Norditalien
bis nach Polen, während Westeuropa am Donnerstag in den Einflussbereich eines
markanten Langwellentroges gelangt. Die dazugehörige Kaltfront eines Tiefs bei
den Britischen Inseln erfasst am Donnerstag im tagesverlauf den Westen der
Republik. Kräftige Schauer und Gewitter sind in der zweiten Tageshälfte dort zu
erwarten. Im Osten bleibt es dagegen noch sonnig und warm bis heiß.
Am Freitag ist es dann auch in der Südosthälfte mit der "Herrlichkeit"
Schon wieder vorbei, dadurch dass der von Westen heranschwenkende Langwellentrog
und die südostwärts übergreifende Kaltfront auch dort gewittrige Regenfälle
aufkommen lassen.
Am Samstag folgen in der westlichen Strömung weitere Tiefausläufer nach, so dass
im gesamten Bundesgebiet mit weiteren Regenfällen und auch lokalen Gewittern
gerechnet werden muss.
In der erweiterten Mittelfrist setzt sich die mäandrierende Westströmung
offenbar fort, wobei am Sonntag und Montag bei unbeständigem Wetter
vorübergehend eine Abkühlung ins Haus steht, bevor sich zum Dienstag mit
Druck-und Potentialanstieg erneut Zwischenhocheinfluss mit Erwärmung durchsetzen
dürfte.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des ECMWF-MODELLS ist recht hoch, seit Tagen wird eine leicht
mäandrierende Westlage simuliert. Dabei variieren die kurzwelligen Anteile in
Bezug auf Phase und Amplitude leicht, was aber die generelle Marchrichtung nicht
nachhaltig ändert. Nach Norden zu wechselhaft mit häufigen Regenfällen, im Süden
dagegen des Öfteren sonnige und warme bis sehr warme Phasen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


EZMW und GEM laufen auf recht ähnlicher Prognoseschiene. Vom Trend her gilt dies
grob auch für ICON und GFS, allerdings bringen ICON und GFS Mittwoch/Donnerstag
einen noch wesentlich markanteren Rücken mit noch etwas stärkerer
Absinkerwärmung am Donnerstag und noch etwas kräftigerem Warmluftvorstoß. Danach
würden am Donnerstag in Deutschland verbreitet Höchstwerte um 30 Grad erreicht,
am Freitag auch noch im Süden und Osten. Entsprechend heftig reagiert dabei auch
die Konvektion am Freitag mit dem herannahenden neuen Trog.
Etwas angeglichen wird dieses Szenario bei der Verwendung von MOS-MIX als
Guidance.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EPS-EZMW Rauchfahnen liefern von Dienstag bis Donnerstag einen Anstieg der
Temperaturen, der im Süden und Osten noch etwas markanter ausfällt. Zum
Wochenende sinken die Temperaturen dann wieder auf eine vorübergehende Talsohle.
Haupt-und Kontrolllauf bewegen sich dabei in etwa im medianen Bereich. Am
Donnerstag/Freitag zeigen die Niederschlagssignale dann besonders hohe Werte,
was auf eine Frontpassage mit markanter Konvektion hindeutet.
Das GFS-ENS Ensemble liefert im Prinzip ähnliche Ergebnisse, wobei das
ensemble-Mittel der Temperaturen von Mittwoch bis Freitag vor allem im Süden und
Osten über dem klimatologischen Mittel liegt, zeitlich davor und danach hingegen
meist unter dem jahreszeitlichen Mittel.

Die CLUSTER-Analyse 120-168 h simuliert heute 5 verschiedene Cluster, die für
Mitteleuropa am Freitag 00 UTC meist noch eine eher antizyklonale Lage
berechnen, teils aber schon eine markante Trogvorderseite oder Troglage (Cluster
1). Dies deutet auf die Unsicherheit hin, wie lange und stabil das warme und
antizyklonale Intermezzo in der Südosthälfte Deutschlands nun wirklich andauert.
Im erweiterten mittelfristigen Vorhersagebereich 192 bis 240 h werden 3 Cluster
berechnet, die in Mitteleuropa allesamt zunächst eher zyklonal geprägt sind.
Cluster 1 später dann aber eher antizyklonal.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Hinweise auf teils konvektiven Dauerregen/Starkregen:
COSMO-LEPS, ECMWF-EPS liefern Sonntag auf Montag für den Alpenrand 30%
Wahrscheinlichkeit für mehr als 30 mm/24h und sogar 15% für mehr als 50 mm/24h.
Im Hinblick auf die Donnerstag/Freitag von Nordwesten übergreifende neue
Kaltfront(warme Trogvorderseite) ergeben sich bei EPS-EZMW im Westen
Deutschlands und in Alpennahen Gebieten immerhin Wahrscheinlichkeiten bis 20%
für mehr 30 mm/24h.
EFI setzt ein Signal für Sonntag auf Montag mit einem Faktor von 0.7 auf ein
erhöhtes Risiko für Starkniederschläge am Alpenrand und im Südosten Deutschlands
insgesamt. Sonst liefert EFI keine Hinweise für signifikante
Wettererscheinungen. ________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF-EPS, MOS-MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer

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