SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 24.07.2016 um 10.30 UTC



Im Süden hochsommerlich warm und zeitweise Gewittergefahr, im Norden etwas
kühler.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 31.07.2016


Am Mittwoch, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, liegt ein hochreichendes
Tiefdruckgebiet über dem südlichen Nordmeer. Bodennah ist zunächst noch eine
schwache Hochdruckzone zu finden, allerdings kommt im Tagesverlauf ein Trog
näher, auf dessen Vorderseite auch eine Kaltfront den Nordwesten erreicht und
bis Donnerstagfrüh Teile der Nordwesthälfte überquert. Auf der Rückseite gelangt
in den Norden etwas kühlere und stabilere Luft, während sonst nach wie vor
gewitterträchtige Warmluft wetterwirksam ist. Am Donnerstag schwenkt die Achse
des Troges nach Osten durch, ebenso auch die Kaltfront. In der Nacht zum Freitag
stellt sich dann an der Südflanke des nach wie vor vorhandenen Nordmeertiefs
eine westliche Höhenströmung ein, bodennah überwiegt weiter leichter
Hochdruckeinfluss. Bis Freitagfrüh geht in 850 hPa die Temperatur auf 6 Grad im
Norden und 12 Grad im Süden zurück. Dabei bringt ein schwaches schleifendes
Frontensystem in der Nacht dem Norden schon wieder etwas Regen. Dieses liegt
auch am Freitag tagsüber über dem Norden Deutschlands. Der Bodenhochschwerpunkt
verlagert sich leicht ostwärts, so dass wieder wärmere Luft nach Deutschland
gelenkt wird. Dabei dürfte die Gewitterneigung noch recht gering bleiben.
Am Samstag schwenkt über den Norden ein Kurzwellentrog durch, der auch das
Frontensystem als Kaltfront wieder in den Nordwesten führt. Dort geht in 850 hPa
die Temperatur nach vorübergehendem Anstieg wieder auf 8 Grad zurück, im Süden
wird es mit bis zu 17 Grad heiß, wobei am Samstag auch die Gewitterneigung
wieder höher ist. Am Sonntag erreicht gegen Abend ein stärkerer Trog den Westen,
zuvor gelangt die Warmluft wieder etwas weiter in den Norden. Abgesehen vom
Nordosten herrscht dann wieder erhöhte Gewittergefahr. Auch in der erweiterten
Mittelfrist ändert sich die Großwetterlage kaum. Es bleibt bei einer Westlage,
bei der im Süden schwülwarme bis heiße Luftmassen vorherrschen, während es im
Norden etwas kühler ist und häufiger Fronten durchschwenken.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Im Großen und Ganzen ist der aktuelle EZMW-Lauf mit seinen Vorgängern
konsistent. Der jüngste Lauf zeigt den Trog am Donnerstag etwas ausgeprägter,
der gestrige 00-UTC-Lauf den Trog am Sonntag. Zudem sind die jüngeren Läufe bis
Samstag etwas weniger warm, ab Sonntag ist dagegen der letzte Lauf der wärmste.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen Modelle (ICON, GFS, GEM) zeigen am Samstag bzw. in der Nacht zum
Sonntag den Durchgang einer Kaltfront mit Temperaturrückgang von Nordwesten her.
Zuvor wird es vor allem Richtung Südosten sehr heiß, wo dann auch die Gefahr
starker Gewitter am höchsten wäre.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das EZMW-Ensemble bildet bis kommenden Sonntag nur 1 Cluster. Danach, in der
erweiterten Mittelfrist, werden 3 Cluster gebildet, die alle Westlagen zeigen.
C1 mit 19 Mitgliedern ist dabei etwas zyklonaler aufgestellt, C2 und C3 (mit
Haupt- und Kontrolllauf) tendieren eher zu etwas antizyklonalerem Wetter.
Die EZMW-Rauchfahnen zeigen ein recht konstantes Temperaturniveau im Norden
(Hamburg) Deutschlands (7 bis 9 Grad), GFS zeigt dagegen bei der Mehrheit der
Läufe einen Rückgang nächsten Samstag/Sonntag. Im Süden (Stuttgart) zeichnet
sich beim EZMW dagegen eine Erwärmung zum nächsten Wochenende (von 12 auf 16
Grad) ab, GFS zeigt einen kurzen Anstieg am Freitag, zum Wochenende ebenso die
Abkühlung.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Größerskalige Dauerniederschlags- oder Windereignisse sind zunächst nicht zu
erwarten. Allerdings bleibt die Gewittergefahr teils hoch. Erhöhte CAPE-Werte
und damit die Gefahr starker Gewitter sind vor allem am Mittwoch im Südosten zu
erwarten, am Donnerstag sinkt die Gewittergefahr. Am Freitag nimmt die
Gewitterneigung vor allem nach GFS im Südosten schon wieder zu. Zum Samstag wird
eine hohe Gefahr starker Gewitter vor allem im Südosten erwartet. Nach EZMW
bestünde auch am Sonntag im Süden noch hohe Gewittergefahr.
EFI bringt keine Signale, auch nicht bei CAPE und CAPE-Shear
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-GME, GFS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann

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