SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 240800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 24.07.2016 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Hfz
Weiterhin Gewitter, besonders in der Mitte und im Süden. Unwettergefahr durch
heftigen Starkregen, teils auch durch Hagel.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... Deutschland liegt derzeit im Bereich geringer Luftdruck- und
Potentialunterschiede. Dabei ist die eingeströmte sehr warme, potentiell
instabile Luftmasse wirksam. Lediglich im Nordosten ist etwas trockenere Luft
wirksam, so dass hier entsprechend auch ML-Cape meist unter 100 J/Kg liegt. Zwar
ist im Westen im Tagesverlauf ein sehr flacher Keil des Höhenrückens über
Südwesteuropa erkennbar, aber ob dieser die Schichtung ausreichend stabilisiert
ist unsicher. Die höchsten Cape-Werte mit teils über 500 gibt es heute in
Süddeutschland und in der Mitte und in einem Streifen von Hessen und Thüringen
bis hin zur Lübecker und Kieler Bucht. Hier ist vor dem Keil ein sehr flacher
Randtrog erkennbar. Auf jeden Fall steckt genügend Feuchtigkeit in der
Troposphäre bei PPW-Werten zwischen 28 und knapp 40 mm. Die deutsche Modellkette
zeigt grob gesagt Regensignale in der Südhälfte und in Teilen NRWs, CosmoEU auch
im westlichen Niedersachsen, wobei die 12stg. Mengen meist nur bei 1 bis 10 mm
und vereinzelt bei 10 bis 15 mm liegen. Bei nur geringer Zuggeschwindigkeit
(Windgeschwindigkeit in 850 hPa bei 5 bis 10, vereinzelt bei 15 kt) sind aber
punktuell wieder Starkregenmengen bis in den Unwetterbereich wahrscheinlich (s.
u.). Bei Euro4 werden diese Starkregenfälle vor allem über den Gebirgen im Süden
simuliert.
In der ersten Nachthälfte kann es noch weitere gewittrige Starkregenfälle geben.
In der 2. Nachthälfte sollten die Regenfälle dann langsam schwächer werden. Bei
Aufklaren kann sich Nebel bilden.

Montag... nähert sich von den Britischen Inseln her ein breiter Höhentrog, so
dass die Potentialformation über Deutschland langsam mehr Konturen aufweist. Vor
allem im Norden beschleunigt sich die Südwestströmung etwas. Am Boden erreicht
die zugehörige Kaltfront bis Mittag Nordwestdeutschland und verlagert sich bis
Tagesende etwa auf eine Linie Lübecker Bucht - Hunsrück. Postfrontal wird die
Schichtung stabilisiert, während präfrontal noch die alte labile Luftmasse
wirksam bleibt. Entsprechend muss in Süddeutschland und im Frontbereich sowie
kurz vor der Front mit weiteren Schauern und Gewittern gerechnet werden.
12stündig liegen die Regensignale meist bei 1 bis 10 mm und örtlich bei 10 bis
15 mm. Punktueller teils heftiger Starkregen ist nach Euro4 und CosmoDE Maximum
vom Schwarzwald bis nach Südostbayern, in den östlichen Mittelgebirgen und im
Frontbereich von Osthessen bis in südöstliche Niedersachsen möglich. Die
Wahrscheinlichkeit von Regenmengen über 35 mm ist nach CosmoLEPS und CosmoDE-EPS
nur gering. Kaum Schauer oder Gewitter werden in Brandenburg und Vorpommern
erwartet.
In der Nacht zum Dienstag schwächen sich Schauer und Gewitter ab und bei
Aufklaren kann sich Nebel bilden.

Dienstag... kommt die besagte Kaltfront noch etwas ost-südostwärts voran,
allerdings bleibt der größte Teil des Landes im präfrontalen Bereich. Nach ICON
von 12 UTC reicht die Front zum 12-UTC-Termin etwa von Ostbrandenburg über
Nordbayern bis hinunter nach Südbaden. Dabei wird sie im Norden vom o. e., sich
abflachenden Höhentrog überlaufen. Rückseitig breitet sich die subpolare, stabil
geschichtete Meeresluft in den W und NW aus, wobei die 850-hPa-Temperatur auf
unter 10°C zurückgeht. Leichter Druckanstieg sorgt dabei für weitgehend trockene
und heiter bis wolkige Verhältnisse.
Ansonsten kommt es in der gealterten, noch immer labil geschichteten Warmluft zu
Schauern und Gewittern, bei allerdings abnehmender Unwettergefahr. Die
Temperatur erreicht Höchstwerte von rund 22°C an der Nordsee und punktuell 30°C
im Süden.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die großräumigen Strukturen werden von den externen Modellen ähnlich simuliert.


Was teils heftigen Starkregen am heutigen Sonntag angeht so sind nach
Cosmo-DE-EPS die Wahrscheinlichkeiten in folgenden Bereichen erhöht:
Gebiete nördlich der Donau bis zum Thüringer Wald, zur Rhön und zum Odenwald,
Erzgebirge, Emsland (Nachmittag).
1. Nachthälfte: Gebirge Süddeutschlands, Westerwald.
2. Nachthälfte: Besonders Alpenvorland, Alb.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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