SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 29.07.2016 um 10.30 UTC



Insgesamt wechselhaft, vor allem in der Südosthälfte auch längere freundliche
Abschnitte, Höchstwerte meist 20 bis 26 Grad, im Süden und Osten später
vorübergehend auch nahe 30 Grad.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 05.08.2016


Nach den Ergebnissen des neusten EZMW-Modellaufs ergibt sich weiterhin eine
sommerliche Westlage mit wandernden Rücken und Trögen.
Somit wechseln freundliche Abschnitte mit Sonnenschein und unbeständige Phasen
mit Regen einander ab.
Zu Beginn liegen die alpennahen Bereiche noch unter dem Einfluss eines zum
östlichen Mitteleuropa abwandernden Troges und einer über den Alpen noch
schleifenden Front. Nachfolgend wölbt sich dann am Mittwoch über Deutschland ein
Höhenrücken auf, der vorübergehend insbesondere der Südosthälfte oft
freundliches und sommerlich sehr warmes Wetter bringt.
Nach Nordwesten hin bleibt es aufgrund von WLA bzw. wegen schwacher randtröge,
die den Rücken überlaufen, eher wechselhaft.
Am Freitag ist es dann auch in der Südosthälfte mit der "Herrlichkeit"
Schon wieder vorbei, indem vor einem von Westen heranschwenkenden Langwellentrog
und einer südostwärts übergreifenden Kaltfront dort gewittrige Regenfälle
aufkommen.

In der erweiterten Mittelfrist setzt sich die mäandrierende Westströmung
offenbar fort, wobei am Wochenende bei unbeständigem Wetter vorübergehend eine
Abkühlung ins Haus steht, bevor sich zum Montag mit Druck-und Potentialanstieg
erneut Zwischenhocheinfluss mit Erwärmung ankündigt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Ähnlich wie an den Vortagen ergibt sich auch nach den Ergebnissen des neusten
EZMW-Modellaufs eine sommerliche Westlage mit wandernden Rücken und Trögen, die
erwartungsgemäß von Lauf zu Lauf auch variieren. Hervorzuheben bleibt, dass der
sich am Mittwoch aufbauende Rücken stärker nun ausgeprägt ist und zunächst
stabiler bleibt, so dass sich der nachfolgende Langwellen-Trog verzögert und
vorderseitig einen Vorstoß noch wärmerer Luft erzeugt. Insgesamt bleibt dabei
das Nordsüdgefälle bzw. Nordwest-Südost-Gefälle der Temperatur erhalten, wobei
die Temperaturen in der Südosthälfte gegenüber den Vorläufen noch etwas
ansteigen.
Bezeichnend für eine mäandrierende Westlage kann die Konsistenz insgesamt als
brauchbar bezeichnet werden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


EZMW und GFS laufen auf recht ähnlicher Prognoseschiene. Vom Trend her gilt dies
grob auch für ICON, allerdings bringt ICON Mittwoch/Donnerstag einen noch
wesentlich markanteren Rücken mit noch etwas stärkerer Absinkerwärmung am
Donnerstag und noch etwas kräftigerem Warmluftvorstoß. Danach würden am
Donnerstag in Deutschland verbreitet Höchstwerte um 30 Grad erreicht, am Freitag
auch noch im Süden und Osten. Entsprechend heftig reagiert dabei auch die
Konvektion am Freitag mit dem herannahenden neuen Trog.

Während sich das kanadische Modell vergleichsweise eng an EZMW und GFS anlehnt,
liefert NAVGEM ein gänzlich abweichendes Szenario, bei dem bereits am Donnerstag
ein breiter Langwellentrog von Westen auf ganz Deutschland übergreift!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EPS-EZMW Rauchfahnen zeigen von Dienstag bis Freitag einen Anstieg der
Temperaturen, der im Süden und Osten noch etwas markanter ausfällt. Zum
Wochenende sinken die Temperaturen dann wieder auf eine vorübergehende Talsohle.
HRES-und Kontrolllauf bewegen sich dabei in etwa im medianen Bereich. Am
Donnerstag/Freitag liefert die Niederschlagssignaldichte dann besonders hohe
Signale, was auf eine Frontpassage mit markanter Konvektion hindeutet.
Das GFS-ENS Ensemble liefert im Prinzip ähnliche Ergebnisse, wobei das
ensemble-Mittel der Temperaturen von Mittwoch bis Freitag vor allem im Süden und
Osten über dem klimatologischen Mittel liegt, zeitlich davor und danach hingegen
meist unter dem jahreszeitlichen Mittel.

Die CLUSTER-Analyse 120-168 h zeigt heute 6 verschiedene Cluster, die am Freitag
00 UTC teils noch eine vorherrschende antizyklonale Lage manifestieren, teils
aber schon eine markante Trogvorderseite oder Troglage. Dies deutet auf die
Unsicherheit hin, wie lange und stabil das warme und antizyklonale Intermezzo in
der Südosthälfte Deutschlands denn nun anhält.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Hinweise auf teils konvektiven Dauerregen/Starkregen:
COS-LEPS liefert Montag auf Dienstag für den Alpenrand 30% Wahrscheinlichkeit
für mehr als 30 mm/24h.
Im Hinblick auf die Donnerstag/Freitag von Nordwesten übergreifende neue
Kaltfront(warme Trogvorderseite) ergeben sich bei EPS-EZMW in alpennahen
Gebieten immerhin Wahrscheinlichkeiten bis 20% für über 30 mm/24h.
EFI setzt hingegen Sonntag zu Montag mit einem Faktor von 0.7 auf ein erhöhtes
Risiko für Starkniederschläge am Alpenrand.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EZMW-MOS, MOS-MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel

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