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Thema des Tages

Weihnachtsmarktzeit

Für viele von uns beginnt Ende November eine der schönsten Zeiten des
Jahres, die Vorweihnachtszeit. Dann gibt es in der besinnlichen Zeit
wieder reichlich Kerzenlicht, leckeren Plätzchenduft und romantisches
Kaminfeuer. Auf zahlreichen Weihnachtsmärkten lassen sich
weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten wie Lebkuchen,
Christstollen, Gewürze, Zimtsterne, Glühwein oder andere Heißgetränke
in verschiedensten Farben und Formen erwerben und bieten ein
Feuerwerk für die Geschmacksnerven.

Die Tradition des Weihnachtsmarktes geht dabei auf meist sehr kurze
Verkaufsmärkte im späten Mittelalter zurück, welche hauptsächlich
dazu dienten, sich für die kalte Jahreszeit mit Nahrung und warmer
Kleidung zu rüsten. Nach und nach kam der Brauch auf, in der
Vorweihnachtszeit auch geflochtene Körbe, Gewürze, Spielzeug oder
Süßigkeiten zu verkaufen. Von Anfang an durfte dabei natürlich das
leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Neben warmen Getränken und
Speisen wurden mit der Zeit auch geröstete Kastanien, Mandeln und
Nüsse angeboten.

So entwickelten sich die Verkaufsmärkte allmählich weiter zu den
Weihnachtsmärkten, wie wir sie heute kennen. Je nach lokaler
Tradition sind die Weihnachtsmärkte auch als Adventsmarkt,
Christkindlesmarkt oder zum Beispiel in Dresden auch als
Striezelmarkt bekannt. Heute gibt es "Deutsche Weihnachtsmärkte"
allerdings nicht nur in Deutschland. Auch im Ausland, beispielsweise
in England oder den USA wurden die bis dahin nicht bekannten
Weihnachtsmärkte als "German Christmas Market", "Christkindlmarket"
oder "Holiday Market" eingeführt.

Pünktlich zum Start einiger Weihnachtsmärkte in dieser Woche
(beispielsweise Aachen, Köln oder Ludwigsburg) schüttelte die
Goldmarie am Dienstagabend (24.11.2015) und in der Nacht zum Mittwoch
(25.11.) kräftig die Bettwäsche von Frau Holle. Vor allem in den
mittleren und südlichen Landesteilen Deutschlands brachte der
Ausläufer von Tief "LAURITZ" weiße Flocken. Teilweise blieb der
Schnee sogar bis in tiefere Lagen liegen. Im weiteren Verlauf dieser
Woche zog sich die Schneedecke allerdings ins Bergland zurück. In
Lagen oberhalb von etwa 600 m herrschen jedoch auch nach wie vor noch
winterliche Bedingungen vor. Aktuell (Stand: 27.11.2015, 07 Uhr)
beträgt die Schneehöhe auf dem Kahlen Asten im Hochsauerland noch 21
cm, auf dem Brocken 22 cm, auf dem Fichtelberg in Sachsen noch 13 cm
und auf der Zugspitze 95 cm.

Am heutigen Freitag (27.11.) bleibt es vorerst noch trocken in
Deutschland. Am Abend und in der Nacht zum Samstag greift allerdings
der Ausläufer von Tief "MICHEL" zunächst auf den Nordwesten
Deutschlands über. Dort fällt der Niederschlag als Regen und geht
weiter südöstlich allmählich in Schnee über, teils bis in tiefere
Lagen. Bei einsetzendem Niederschlag in der Mitte und im Nordosten
ist in der zweiten Nachthälfte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt
am Boden lokal kurzzeitig gefrierender Regen mit Glatteisbildung
möglich. Für Autofahrer ist somit besondere Vorsicht geboten.
Südöstlich einer Linie vom Südschwarzwald bis nach Rügen bleibt es
bis zum Morgen jedoch noch meist trocken.

Im Laufe des Samstags überquert uns der Tiefausläufer dann rasch
südostwärts und bringt auch im Osten vor allem im Bergland und im
Süden bis in die Niederungen Schnee. Ein kurzer Zwischenhocheinfluss
sorgt nachfolgend für Auflockerungen der Wolkendecke. Allerdings
kündigt sich im Nordwesten bereits am späten Samstagabend ein
weiterer Ausläufer von Tief NILS mit Kern nördlich der Britischen
Inseln an. Und dieser Ausläufer hat nicht nur weiteren Neuschnee für
das Bergland im Gepäck. Mit Annäherung dieses Tiefs verstärkt sich
auch das Luftdruckgefälle über Deutschland zwischen dem Tief über
Nordeuropa und einem Hoch über Südwesteuropa. Verbreitet muss dann
zum Sonntag mit starken bis stürmischen Böen gerechnet werden, im
höheren Bergland sind auch schwere Sturmböen bis orkanartige Böen
möglich.

Die neue Woche ist ebenfalls geprägt von Tiefausläufern, die über den
Atlantik nach Deutschland gelangen und vor allem in der Mitte und im
Norden für regnerisches und windiges Wetter sorgen.

Und wie sieht es mit Schnee auf den Weihnachtsmärkten aus?
Mit den Tiefausläufern gelangt auch zunehmend mildere Atlantikluft
nach Deutschland. Die Temperatur steigt dann tagsüber wieder auf
teils über 10 Grad Celsius an. Die Aussicht auf Neuschnee rückt damit
also in die Ferne. Trotzdem kann ein heißer Glühwein auf dem
Weihnachtsmarkt bei dem nassen und windigen Wetter für eine
willkommene Aufwärmung sorgen.

MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.11.2015

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst


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