SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST
SXEU31 DWAV 261800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 26.11.2015 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Nachts Nebel und gebietsweise Glätte. Ab der Nacht zum Samstag kräftig
auffrischender Südwest- bis Westwind und vermehrt Niederschläge, zunächst
teilweise Schnee und lokal und vorübergehend auch gefrierender Regen möglich.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... greift auf den Nordwesten Deutschlands ein Höhenkeil unter
Verkürzung seiner Wellenlänge über. Die Achse der korrespondierenden Brücke im
Bodendruckfeld erstreckt sich über die Mitte Deutschlands hinweg nach Osten. Da
sich abgesehen von den Gebieten in Nordseenähe eine gradientschwache Lage
einstellt, kann sich verbreitet Nebel und Hochnebel bilden. Teils bleibt es auch
längere Zeit klar.
Die Temperatur bleibt nur im Nordwesten und direkt an den Küsten knapp über 0
Grad, sonst gibt es leichten Frost oder wenigstens Bodenfrost, an den Alpen
örtlich auch mäßigen Frost.
Im Süden sowie teilweise in den mittleren Regionen besteht auch in tieferen
Lagen Glättegefahr, ansonsten sollte Glätte auf das Bergland beschränkt bleiben.
Bei längerer Zeit mit klarem Himmel ist vereinzelt Reifglätte möglich.
Die ohnehin leichten Schneeschauer im Bergland klingen ab und somit beschränken
sich nennenswerte Schneefälle vermehrt auf den Alpenrand. Dort gibt es noch eine
schwache nördliche bis nordöstlichen Anströmung und damit einen gewissen Stau,
aber auch dort dürfte der Neuschneezuwachs unterhalb von 5 Zentimetern liegen.
Freitag ... weitet sich der Keil (Referenz 300 hPa) nach Nordosten aus, bildet
in der Folge ein kleines Höhenhoch über dem Baltikum und stützt das über
Westrussland liegende Hoch, das sich noch etwas kräftigen kann. Derweil greift
vom Ostatlantik kommend ein markanter Trog auf Irland über. Vorderseitig setzt
Druckfall ein, wodurch der Abbau der über Mitteleuropa liegenden Hochbrücke
einsetzt. Deren Achse verschiebt sich nach Süden, so dass auch an den Alpen die
Niederschläge aufhören.
Mit der Verlagerung der Brücke nach Süden verschärft sich im Nordwesten und im
Norden der Gradient, wodurch generell an der Küste und später in Hochlagen der
westlichen Mittelgebirge Windböen, an der Nordsee bis zum Abend stürmische Böen
aufkommen können.
Im Osten und Süden kann sich aus der Nacht heraus der Nebel oder Hochnebel
längere Zeit, teils den ganzen Tag über halten. Bedingt durch die Alterung der
Luftmasse ist ein leichter Temperaturrückgang gegen über dem Donnerstag zu
erwarten.
Am Nachmittag werden 0 bis 4, im Norden und Nordwesten 4 bis 7 Grad erreicht.
Oberhalb von 600 bis 800, im östlichen Mittelgebirgsraum und im Süden
Deutschlands zum Teil auch in tieferen Lagen herrscht weiterhin leichter
Dauerfrost.
In der Nacht zum Samstag kommt der auf Westeuropa übergreifende Trog rasch bis
nach Ostfrankreich voran. Das dem Trog vorgelagerte okkludierende Frontensystem
kommt bis zur Mitte Deutschlands voran. Während im Nordwesten die Niederschläge
als Regen einsetzen, ist weiter nach Osten hin zunächst mehr und mehr die feste
Phase vertreten, so dass in Staulagen um 5cm Neuschnee möglich sind. In den
westlichen Mittelgebirgen steigt die Schneefallgrenze bis auf etwa 700 Meter an.
Vor allem im Norden und Westen ist vorübergehend die gefrierende Phase nicht
ausgeschlossen.
Mit dem Frontensystem frischt im nördlichen Binnenland und in der Mitte der Wind
auf, so dass in freien Lagen Windböen, auf höheren Berggipfeln stürmische Böen
auftreten können. An der See sind Böen bis Sturmstärke möglich.
Im Osten und Süden bleibt es weitgehend trocken. Teils kann sich erneut Nebel
oder Hochnebel bilden oder noch vorhandener ausbreiten, teils bleibt es auch
längere Zeit klar. Während es im Nordwesten und ganz im Norden frostfrei bleiben
dürfte, ist ansonsten leichter, am Alpenrand und in einigen östlichen
Mittelgebirgslagen bei klarem Himmel mäßiger Frost zu erwarten.
Samstag ... überquert der Trog unter Abflachung das Vorhersagegebiet,
gefolgt von einem weiteren, weniger markanten Trog, der bis zum Abend die
Britischen Inseln erreicht. Mit Letzterem setzen sich eine Zonalisierung und
damit eine straffe Westströmung durch.
Auf der Rückseite des nach Osten abgezogenen Frontensystems fließt wieder
kühlere Luft ein, wodurch die Schneefallgrenze in den westlichen Mittelgebirgen
etwas absinken dürfte. Nach Osten und Süden hin fällt ohnehin oberhalb von etwa
400 Metern Schnee.
In Staulagen können 5 bis 10 cm Neuschnee zusammenkommen. Da durch den folgenden
Bodenkeil der Gradient nach Süden stärker auffächert, sonst sich aber nur wenig
abschwächt, können in höheren Berglagen sowie an der Küste weiterhin Wind- und
stürmische Böen auftreten.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 2 bis 8 Grad. Oberhalb von 600 bis 800
Metern herrscht auch tagsüber meist leichter Dauerfrost.
In der Nacht zum Sonntag greift der Trog von den Britischen Inseln kommend auf
Deutschland über, wobei das vorgelagerte Frontensystem weite Teile Deutschlands
erfasst.
Nur noch ganz im Südosten bleibt es meist trocken. Während im Westen und
Südwesten selbst in den Kammlagen der Niederschlag in die flüssige Phase
übergeht, liegt im Osten und Südosten die Schneefallgrenze anfangs bei 300 bis
500 Metern. Im Norden wird vorübergehend höhenkalte Luft nach Passage der Front
wirksam, so dass kurze Gewitter auftreten können.
Der Wind frischt überall auf; verbreitet sind Windböen, im Nordwesten und Norden
auch abseits der Küste in freien Lagen stürmische Böen, im Bergland Böen bis
Sturmstärke und auf höheren Berggipfeln sowie zum Teil auch an der Küste schwere
Sturmböen möglich.
Zudem sind in östlichen Mittelgebirgen Schneeverwehungen möglich. Nördlich der
Mittelgebirge sowie im Westen und Südwesten bleibt es in tieferen Lagen meist
frostfrei.
Im Bergland und im Süden besteht bei Temperaturen zwischen +1 und -4 Grad
Glättegefahr.
Sonntag ... greift die Zonalisierung auch über Deutschland und es stellt sich
eine kräftige westliche bis leicht nordwestliche Strömung ein. Dabei entwickelt
sich aus einer Welle, die über Schottland nach Osten zieht, über der Nordsee ein
Tief, in dessen Warmfront die Kaltfront des letzten Frontensystems übergeht.
Mit kräftiger Warmluftadvektion setzt rasch von Westen wieder Hebung mit
Regenfällen ein. Dabei wird verstärkt mildere Luft vom Nordatlantik
herangeführt, in der die Temperatur in 850 hPa von Westen her über 0 Grad
steigt.
Dabei lockert die Bewölkung im Norden vorübergehend stärker auf, während nach
Süden hin im Bereich der rückläufig werdenden Front für längere Zeit Regen
fällt. Die Schneefallgrenze liegt im Tagesverlauf im Westen und zunehmend auch
im Süden bei über 1000m.
Bei anhaltend starkem Gradienten kommt es verbreitet zu Windböen, teilweise zu
stürmischen Böen, an der See und im Bergland auch zu Sturmböen und letztlich auf
exponierten Bergen auch zu schweren Sturmböen oder Orkanböen aus Südwest bis
West.
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich, ohne größere Unterschiede. Vor
allem was die Niederschläge angeht, hier vor allem die Phase in der Nacht zum
Samstag, gibt es weiter Unterschiede. Die deutschen Modelle sehen weiterhin
gefrierenden Regen nach Norden/Nordosten hin, die Anschlussverfahren rechnen ihn
größtenteils raus. In den externen Modellen taucht der gefrierende Regen
Richtung Südwesten auf.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 26.11.2015 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Nachts Nebel und gebietsweise Glätte. Ab der Nacht zum Samstag kräftig
auffrischender Südwest- bis Westwind und vermehrt Niederschläge, zunächst
teilweise Schnee und lokal und vorübergehend auch gefrierender Regen möglich.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... greift auf den Nordwesten Deutschlands ein Höhenkeil unter
Verkürzung seiner Wellenlänge über. Die Achse der korrespondierenden Brücke im
Bodendruckfeld erstreckt sich über die Mitte Deutschlands hinweg nach Osten. Da
sich abgesehen von den Gebieten in Nordseenähe eine gradientschwache Lage
einstellt, kann sich verbreitet Nebel und Hochnebel bilden. Teils bleibt es auch
längere Zeit klar.
Die Temperatur bleibt nur im Nordwesten und direkt an den Küsten knapp über 0
Grad, sonst gibt es leichten Frost oder wenigstens Bodenfrost, an den Alpen
örtlich auch mäßigen Frost.
Im Süden sowie teilweise in den mittleren Regionen besteht auch in tieferen
Lagen Glättegefahr, ansonsten sollte Glätte auf das Bergland beschränkt bleiben.
Bei längerer Zeit mit klarem Himmel ist vereinzelt Reifglätte möglich.
Die ohnehin leichten Schneeschauer im Bergland klingen ab und somit beschränken
sich nennenswerte Schneefälle vermehrt auf den Alpenrand. Dort gibt es noch eine
schwache nördliche bis nordöstlichen Anströmung und damit einen gewissen Stau,
aber auch dort dürfte der Neuschneezuwachs unterhalb von 5 Zentimetern liegen.
Freitag ... weitet sich der Keil (Referenz 300 hPa) nach Nordosten aus, bildet
in der Folge ein kleines Höhenhoch über dem Baltikum und stützt das über
Westrussland liegende Hoch, das sich noch etwas kräftigen kann. Derweil greift
vom Ostatlantik kommend ein markanter Trog auf Irland über. Vorderseitig setzt
Druckfall ein, wodurch der Abbau der über Mitteleuropa liegenden Hochbrücke
einsetzt. Deren Achse verschiebt sich nach Süden, so dass auch an den Alpen die
Niederschläge aufhören.
Mit der Verlagerung der Brücke nach Süden verschärft sich im Nordwesten und im
Norden der Gradient, wodurch generell an der Küste und später in Hochlagen der
westlichen Mittelgebirge Windböen, an der Nordsee bis zum Abend stürmische Böen
aufkommen können.
Im Osten und Süden kann sich aus der Nacht heraus der Nebel oder Hochnebel
längere Zeit, teils den ganzen Tag über halten. Bedingt durch die Alterung der
Luftmasse ist ein leichter Temperaturrückgang gegen über dem Donnerstag zu
erwarten.
Am Nachmittag werden 0 bis 4, im Norden und Nordwesten 4 bis 7 Grad erreicht.
Oberhalb von 600 bis 800, im östlichen Mittelgebirgsraum und im Süden
Deutschlands zum Teil auch in tieferen Lagen herrscht weiterhin leichter
Dauerfrost.
In der Nacht zum Samstag kommt der auf Westeuropa übergreifende Trog rasch bis
nach Ostfrankreich voran. Das dem Trog vorgelagerte okkludierende Frontensystem
kommt bis zur Mitte Deutschlands voran. Während im Nordwesten die Niederschläge
als Regen einsetzen, ist weiter nach Osten hin zunächst mehr und mehr die feste
Phase vertreten, so dass in Staulagen um 5cm Neuschnee möglich sind. In den
westlichen Mittelgebirgen steigt die Schneefallgrenze bis auf etwa 700 Meter an.
Vor allem im Norden und Westen ist vorübergehend die gefrierende Phase nicht
ausgeschlossen.
Mit dem Frontensystem frischt im nördlichen Binnenland und in der Mitte der Wind
auf, so dass in freien Lagen Windböen, auf höheren Berggipfeln stürmische Böen
auftreten können. An der See sind Böen bis Sturmstärke möglich.
Im Osten und Süden bleibt es weitgehend trocken. Teils kann sich erneut Nebel
oder Hochnebel bilden oder noch vorhandener ausbreiten, teils bleibt es auch
längere Zeit klar. Während es im Nordwesten und ganz im Norden frostfrei bleiben
dürfte, ist ansonsten leichter, am Alpenrand und in einigen östlichen
Mittelgebirgslagen bei klarem Himmel mäßiger Frost zu erwarten.
Samstag ... überquert der Trog unter Abflachung das Vorhersagegebiet,
gefolgt von einem weiteren, weniger markanten Trog, der bis zum Abend die
Britischen Inseln erreicht. Mit Letzterem setzen sich eine Zonalisierung und
damit eine straffe Westströmung durch.
Auf der Rückseite des nach Osten abgezogenen Frontensystems fließt wieder
kühlere Luft ein, wodurch die Schneefallgrenze in den westlichen Mittelgebirgen
etwas absinken dürfte. Nach Osten und Süden hin fällt ohnehin oberhalb von etwa
400 Metern Schnee.
In Staulagen können 5 bis 10 cm Neuschnee zusammenkommen. Da durch den folgenden
Bodenkeil der Gradient nach Süden stärker auffächert, sonst sich aber nur wenig
abschwächt, können in höheren Berglagen sowie an der Küste weiterhin Wind- und
stürmische Böen auftreten.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 2 bis 8 Grad. Oberhalb von 600 bis 800
Metern herrscht auch tagsüber meist leichter Dauerfrost.
In der Nacht zum Sonntag greift der Trog von den Britischen Inseln kommend auf
Deutschland über, wobei das vorgelagerte Frontensystem weite Teile Deutschlands
erfasst.
Nur noch ganz im Südosten bleibt es meist trocken. Während im Westen und
Südwesten selbst in den Kammlagen der Niederschlag in die flüssige Phase
übergeht, liegt im Osten und Südosten die Schneefallgrenze anfangs bei 300 bis
500 Metern. Im Norden wird vorübergehend höhenkalte Luft nach Passage der Front
wirksam, so dass kurze Gewitter auftreten können.
Der Wind frischt überall auf; verbreitet sind Windböen, im Nordwesten und Norden
auch abseits der Küste in freien Lagen stürmische Böen, im Bergland Böen bis
Sturmstärke und auf höheren Berggipfeln sowie zum Teil auch an der Küste schwere
Sturmböen möglich.
Zudem sind in östlichen Mittelgebirgen Schneeverwehungen möglich. Nördlich der
Mittelgebirge sowie im Westen und Südwesten bleibt es in tieferen Lagen meist
frostfrei.
Im Bergland und im Süden besteht bei Temperaturen zwischen +1 und -4 Grad
Glättegefahr.
Sonntag ... greift die Zonalisierung auch über Deutschland und es stellt sich
eine kräftige westliche bis leicht nordwestliche Strömung ein. Dabei entwickelt
sich aus einer Welle, die über Schottland nach Osten zieht, über der Nordsee ein
Tief, in dessen Warmfront die Kaltfront des letzten Frontensystems übergeht.
Mit kräftiger Warmluftadvektion setzt rasch von Westen wieder Hebung mit
Regenfällen ein. Dabei wird verstärkt mildere Luft vom Nordatlantik
herangeführt, in der die Temperatur in 850 hPa von Westen her über 0 Grad
steigt.
Dabei lockert die Bewölkung im Norden vorübergehend stärker auf, während nach
Süden hin im Bereich der rückläufig werdenden Front für längere Zeit Regen
fällt. Die Schneefallgrenze liegt im Tagesverlauf im Westen und zunehmend auch
im Süden bei über 1000m.
Bei anhaltend starkem Gradienten kommt es verbreitet zu Windböen, teilweise zu
stürmischen Böen, an der See und im Bergland auch zu Sturmböen und letztlich auf
exponierten Bergen auch zu schweren Sturmböen oder Orkanböen aus Südwest bis
West.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich, ohne größere Unterschiede. Vor
allem was die Niederschläge angeht, hier vor allem die Phase in der Nacht zum
Samstag, gibt es weiter Unterschiede. Die deutschen Modelle sehen weiterhin
gefrierenden Regen nach Norden/Nordosten hin, die Anschlussverfahren rechnen ihn
größtenteils raus. In den externen Modellen taucht der gefrierende Regen
Richtung Südwesten auf.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner