SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 29.11.2015 um 10.30 UTC
Antizyklonale Westlage. Somit keine signifikanten Wettererscheinungen. Weiterhin
mild.
__________________________________________________________
Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 06.12.2015
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Mittwoch liegt Deutschland
im Bereich eines kräftigen Höhenrückens, der sich vom Mittelmeerraum bis nach
Skandinavien erstreckt. Dieser stützt ein umfangreiches Hochdruckgebiet, das
hierzulande für eine Wetterberuhigung sorgt. Einzig der Nordosten wird noch von
der Warmfront eines Sturmtiefs bei Island gestreift. Der Druckgradient zwischen
dem Hoch mit Schwerpunkt über Südeuropa und dem Sturmtief bei Island sorgt an
den Küsten und im Bergland noch für starke bis stürmische Böen. Dabei wird mit
einer südwestlichen Strömung relativ milde Luft herangeführt (Temperaturen in
850 hPa zwischen 6 und 10 Grad).
Am Donnerstag verlagert sich der Rücken etwas nach Osten, der Hochdruckeinfluss
bleibt bei uns aber noch weitgehend wetterbestimmend. Der Gradient fächert noch
etwas auf, so dass der Wind weiter nachlässt.
Am Freitag gelangt Deutschland auf die Vorderseite eines Troges über Westeuropa.
Die Kaltfront des Islandtiefs, an der sich über Skandinavien ein Wellentief
gebildet hat, greift allmählich auf den Nordwesten Deutschlands über. Sie kommt
in der Nacht zum Samstag unter Abschwächung Richtung Südosten voran und erreicht
etwa Samstagmittag die Alpen. Dabei hält die südwestliche bis westliche Strömung
weiter an, so dass kaum mit einer Abkühlung zu rechnen ist. Gleichzeitig
schwenkt der mittlerweile kaum noch erkennbare Trog über uns hinweg. Relativ
rasch folgt von Westen ein schwacher Rücken nach. Dieser wölbt sich auf der
Vorderseite eines Orkantiefs auf, das sich Samstagmittag mit einem Kerndruck von
950 hPa im Seegebiet südwestlich von Island befindet. Unter gleichbleibender
Intensität zieht es schnell nordostwärts Richtung Nordskandinavien, so dass der
Wind bei uns kaum zunimmt. Die schwache Kaltfront dieses Tiefs kommt im Laufe
des Sonntags etwa bis zur Mitte voran und geht dann in die Warmfront eines
Randtiefs vor der Bretagne über. Somit ist mit einem Rückgang der Temperaturen
weiter nicht zu rechnen.
__________________________________________________________
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der heutige 00 UTC Lauf des EZMW weist einige Unterschiede im Vergleich zum
gestrigen 12 und 00 UTC Lauf in der Luftdruckverteilung auf. Diese haben
allerdings am Mittwoch und Donnerstag kaum einen Einfluss auf unser Wetter. Das
bereits gestern an dieser Stelle angesprochene verzögerte Übergreifen eines
Frontensystems wird mit dem neuen Lauf noch etwas langsamer gerechnet und findet
nun erst im Laufe des Freitags statt. Damit zeigt EZMW die langsamste Lösung im
Vergleich zu anderen Modellen.
Auch am Wochenende bleiben die Unterschiede zwischen den Modellläufen erhalten.
Das Orkantief bei Island wird mit dem neuen Lauf weiter südlich gerechnet. Dies
hat zur Folge, dass der Hochdruckeinfluss bei uns nicht mehr ganz so ausgeprägt
ist, wie gestern noch beschrieben. Somit gestaltet sich das Wetter etwas
wechselhafter.
__________________________________________________________
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Wetterentwicklung am Donnerstag wird von den betrachteten Globalmodellen
noch recht unterschiedlich prognostiziert. Wie bereits erwähnt, zeigt EZMW
bezüglich des übergreifenden Frontensystems die langsamste Lösung. Die
offensivste Lösung bietet GFS, wobei die Front zudem über dem Norden
Deutschlands rückläufig wird. ICON kann als Zwischenlösung bezeichnet werden.
Entsprechend unterschiedlich fällt die Niederschlagsvorhersage aus, die aber
auch bei GFS 24-stündig keine warnwürdigen Mengen erreicht.
Im weiteren Verlauf der Woche und am Wochenende nähern sich die Vorhersagen von
EZMW und ICON an. Die Unterschiede zu GFS bleiben erhalten, wobei GFS der
gestrigen 00 UTC Version des EZMW ähnelt. Das Orkantief wird von GFS weiter
nördlich prognostiziert, so dass der Hochdruckeinfluss bei uns stärker
ausgeprägt ist.
__________________________________________________________
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das Geopotential in 500 hPa zeigt in der Rauchfahne von Offenbach einen
deutlichen Anstieg bis zur Wochenmitte bei gleichzeitig sehr geringem Spread. Ab
Freitag gehen die Ensemblelösungen deutlich auseinander. Während Haupt- und
Kontrolllauf wie beschrieben ein Absinken des Geopotentials zeigen, verbleibt
ein Großteil der Member auf relativ hohem Niveau. Somit liegt die GFS Lösung
innerhalb des Ensembles. Bezüglich des Niederschlags am Donnerstag wird die
GFS-Lösung von den Membern hingegen nicht gestützt. Nach einem überwiegend
trockenen Mittwoch und Donnerstag sind erst am Freitag wieder deutliche
Niederschlagssignale zu erkennen.
Die Clusterung des EZMW zeigt im Zeitraum 72 bis 96 h vier Cluster. Dabei ist
der Höhenrücken mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Ein Übergreifen der
Front am Donnerstag ist aber nicht erkennbar. Im Zeitraum von 120 bis 168
Stunden sind nur zwei Cluster vorhanden. Allerdings zeigt Cluster 1 die EZMW
bzw. ICON Lösung mit einer stark zonal ausgerichteten Strömung. Cluster zwei
stützt hingegen die GFS Lösung.
Im erweiterten Mittelfristzeitraum (192 bis 240 h) sind fünf Cluster vorhanden,
wobei alle Cluster für eine Fortsetzung des relativ milden Wetters sprechen.
_________________________________________________________
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Nach einem turbulenten Wochenstart gestaltet sich das Wetter in Deutschland im
mittelfristigen Vorhersagezeitraum deutlich ruhiger. Dabei sind am Mittwoch in
exponierten Küsten- und Gipfellagen noch stürmische Böen, auf dem Brocken
Sturmböen wahrscheinlich. Ab Donnerstag beschränken sich die signifikanten Böen
der Sturmstärke auf den Brocken.
EFI zeigt vor allem im Norden positive Werte bezüglich der 2m Temperatur. Sonst
sind keine Signifikanzen vorhanden.
________________________________________________________
Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EZMW-EPS
________________________________________________________
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger
ausgegeben am Sonntag, den 29.11.2015 um 10.30 UTC
Antizyklonale Westlage. Somit keine signifikanten Wettererscheinungen. Weiterhin
mild.
__________________________________________________________
Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 06.12.2015
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Mittwoch liegt Deutschland
im Bereich eines kräftigen Höhenrückens, der sich vom Mittelmeerraum bis nach
Skandinavien erstreckt. Dieser stützt ein umfangreiches Hochdruckgebiet, das
hierzulande für eine Wetterberuhigung sorgt. Einzig der Nordosten wird noch von
der Warmfront eines Sturmtiefs bei Island gestreift. Der Druckgradient zwischen
dem Hoch mit Schwerpunkt über Südeuropa und dem Sturmtief bei Island sorgt an
den Küsten und im Bergland noch für starke bis stürmische Böen. Dabei wird mit
einer südwestlichen Strömung relativ milde Luft herangeführt (Temperaturen in
850 hPa zwischen 6 und 10 Grad).
Am Donnerstag verlagert sich der Rücken etwas nach Osten, der Hochdruckeinfluss
bleibt bei uns aber noch weitgehend wetterbestimmend. Der Gradient fächert noch
etwas auf, so dass der Wind weiter nachlässt.
Am Freitag gelangt Deutschland auf die Vorderseite eines Troges über Westeuropa.
Die Kaltfront des Islandtiefs, an der sich über Skandinavien ein Wellentief
gebildet hat, greift allmählich auf den Nordwesten Deutschlands über. Sie kommt
in der Nacht zum Samstag unter Abschwächung Richtung Südosten voran und erreicht
etwa Samstagmittag die Alpen. Dabei hält die südwestliche bis westliche Strömung
weiter an, so dass kaum mit einer Abkühlung zu rechnen ist. Gleichzeitig
schwenkt der mittlerweile kaum noch erkennbare Trog über uns hinweg. Relativ
rasch folgt von Westen ein schwacher Rücken nach. Dieser wölbt sich auf der
Vorderseite eines Orkantiefs auf, das sich Samstagmittag mit einem Kerndruck von
950 hPa im Seegebiet südwestlich von Island befindet. Unter gleichbleibender
Intensität zieht es schnell nordostwärts Richtung Nordskandinavien, so dass der
Wind bei uns kaum zunimmt. Die schwache Kaltfront dieses Tiefs kommt im Laufe
des Sonntags etwa bis zur Mitte voran und geht dann in die Warmfront eines
Randtiefs vor der Bretagne über. Somit ist mit einem Rückgang der Temperaturen
weiter nicht zu rechnen.
__________________________________________________________
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der heutige 00 UTC Lauf des EZMW weist einige Unterschiede im Vergleich zum
gestrigen 12 und 00 UTC Lauf in der Luftdruckverteilung auf. Diese haben
allerdings am Mittwoch und Donnerstag kaum einen Einfluss auf unser Wetter. Das
bereits gestern an dieser Stelle angesprochene verzögerte Übergreifen eines
Frontensystems wird mit dem neuen Lauf noch etwas langsamer gerechnet und findet
nun erst im Laufe des Freitags statt. Damit zeigt EZMW die langsamste Lösung im
Vergleich zu anderen Modellen.
Auch am Wochenende bleiben die Unterschiede zwischen den Modellläufen erhalten.
Das Orkantief bei Island wird mit dem neuen Lauf weiter südlich gerechnet. Dies
hat zur Folge, dass der Hochdruckeinfluss bei uns nicht mehr ganz so ausgeprägt
ist, wie gestern noch beschrieben. Somit gestaltet sich das Wetter etwas
wechselhafter.
__________________________________________________________
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Wetterentwicklung am Donnerstag wird von den betrachteten Globalmodellen
noch recht unterschiedlich prognostiziert. Wie bereits erwähnt, zeigt EZMW
bezüglich des übergreifenden Frontensystems die langsamste Lösung. Die
offensivste Lösung bietet GFS, wobei die Front zudem über dem Norden
Deutschlands rückläufig wird. ICON kann als Zwischenlösung bezeichnet werden.
Entsprechend unterschiedlich fällt die Niederschlagsvorhersage aus, die aber
auch bei GFS 24-stündig keine warnwürdigen Mengen erreicht.
Im weiteren Verlauf der Woche und am Wochenende nähern sich die Vorhersagen von
EZMW und ICON an. Die Unterschiede zu GFS bleiben erhalten, wobei GFS der
gestrigen 00 UTC Version des EZMW ähnelt. Das Orkantief wird von GFS weiter
nördlich prognostiziert, so dass der Hochdruckeinfluss bei uns stärker
ausgeprägt ist.
__________________________________________________________
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das Geopotential in 500 hPa zeigt in der Rauchfahne von Offenbach einen
deutlichen Anstieg bis zur Wochenmitte bei gleichzeitig sehr geringem Spread. Ab
Freitag gehen die Ensemblelösungen deutlich auseinander. Während Haupt- und
Kontrolllauf wie beschrieben ein Absinken des Geopotentials zeigen, verbleibt
ein Großteil der Member auf relativ hohem Niveau. Somit liegt die GFS Lösung
innerhalb des Ensembles. Bezüglich des Niederschlags am Donnerstag wird die
GFS-Lösung von den Membern hingegen nicht gestützt. Nach einem überwiegend
trockenen Mittwoch und Donnerstag sind erst am Freitag wieder deutliche
Niederschlagssignale zu erkennen.
Die Clusterung des EZMW zeigt im Zeitraum 72 bis 96 h vier Cluster. Dabei ist
der Höhenrücken mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Ein Übergreifen der
Front am Donnerstag ist aber nicht erkennbar. Im Zeitraum von 120 bis 168
Stunden sind nur zwei Cluster vorhanden. Allerdings zeigt Cluster 1 die EZMW
bzw. ICON Lösung mit einer stark zonal ausgerichteten Strömung. Cluster zwei
stützt hingegen die GFS Lösung.
Im erweiterten Mittelfristzeitraum (192 bis 240 h) sind fünf Cluster vorhanden,
wobei alle Cluster für eine Fortsetzung des relativ milden Wetters sprechen.
_________________________________________________________
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Nach einem turbulenten Wochenstart gestaltet sich das Wetter in Deutschland im
mittelfristigen Vorhersagezeitraum deutlich ruhiger. Dabei sind am Mittwoch in
exponierten Küsten- und Gipfellagen noch stürmische Böen, auf dem Brocken
Sturmböen wahrscheinlich. Ab Donnerstag beschränken sich die signifikanten Böen
der Sturmstärke auf den Brocken.
EFI zeigt vor allem im Norden positive Werte bezüglich der 2m Temperatur. Sonst
sind keine Signifikanzen vorhanden.
________________________________________________________
Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EZMW-EPS
________________________________________________________
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger