SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 25.06.2016 um 10.30 UTC



Unbeständig, mäßig warm bis warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 02.07.2016


Am Dienstag liegt Mitteleuropa im diffluenten Bereich des Deltas der
nordatlantischen Frontalzone, innerhalb dessen kurwellige Tröge und Rücken unser
Land passieren. Das Bodenfeld ist zunächst leicht antizyklonal geprägt, mit
Annäherung eines Tiefs über der Nordsee jedoch zyklonal.
Am Mittwoch liegen wir vorderseitig eines westeuropäischen Höhentroges, bodennah
herrscht eine meist südwestliche Strömung vor.
Am Donnerstag verlagert sich der Trog nach Deutschland, das Bodendruckfeld
bleibt aber - zumindest nach Süden zu - leicht antizyklonal. In 850 hPa liegen
die Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad.
Am Freitag beginnt sich ein neuer Trog vor Westeuropa zu formieren, Deutschland
bleibt an der warmen Seite der Frontalzone im Bereich des Keils des
Atlantikhochs.
Am Samstag nähert sich der Trog unter Verkürzung seiner Wellenlänge der Nordsee
und Frankreich; vorderseitig dringt eine Kaltfront nach Deutschland vor.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum bleibt die insgesamt nicht beständige Lage
weiter erhalten, wobei sich vorübergehend aber recht hohes Geopotential über
unserem Gebiet einstellt. Auch die Verhältnisse im Bodenfeld gestalten sich
deutlich antizyklonal.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree nach Paul James, basierend auf dem gestrigen
12 UTC-ECMF-EPS, weist für Dienstag 26mal die Großwetterlage Wz (West, zyklonal)
aus, gefolgt von 17mal TrM (Trog Mitteleuropa). Von Mittwoch bis Freitag
dominiert Wz weiterhin (27, 25 und 25 Fälle) und die zweithäufigste GWL ist dann
TrW (Trog Westeuropa) mit jeweils 21 Fällen. TrW übernimmt dann am Samstag die
Führung im Ensemble mit 29 Ensemblemitgliedern und Wz ist in 21 Membern zu
finden.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs im Vergleich zum gestrigen 00
UTC-Lauf ist nur bis Dienstag ok, für Mittwoch 00 UTC wird heute ein Randtief
über der südwestlichen Nordsee prognostiziert (in Verbindung mit einem
kurzwelligen Höhentrog), das gestern noch westlich von Irland liegen sollte.
Über Deutschland ist daher das Bodendruckfeld deutlich zyklonaler geprägt,
besonders nach Nordwesten zu. Das letztgenannte trifft auch für den Donnerstag
00 UTC zu; dann sind auch die 850 hPa-Temperaturen um bis zu 5 K niedriger.
Freitag und Samstag 00 UTC sind die Vorhersagen wieder recht ähnlich, während
Sonntag und Montag das Höhen- und Bodendruckfeld wieder deutlicher voneinander
abweichen bei insgesamt etwas tieferen 850 hPa-Temperaturen als gestern noch
simuliert.
Verglichen mit dem gestrigen 12 UTC-Lauf, zeigt sich generell eine gute
Konsistenz.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


ICON und GFS prognostizieren eine ähnliche mittelfristige Entwicklung wie der
deterministische ECMF-Lauf ("ECMFdet").
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


ECMFdet repräsentiert im Boden- und im Höhendruckfeld recht gut das gesamte
Ensemble. Der kurzwellige Trog, der am Sonntag Mitteleuropa nach dem
deterministischen Lauf rasch überqueren soll, ist im Ensemble nicht auszu-
machen, auch nicht der Rücken, der nach 240 Stunden von den Alpen bis nach
Schottland reichen soll.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird in drei Cluster aufgeteilt;
Kontrolllauf und operationeller Lauf liegen im Cluster 2. 168stündig
unterscheiden sich C1 und C2 über Deutschland kaum, C3 hat eine stärker zyklonal
gekrümmte Höhenströmung auf der Vorderseite des westeuropäischen Troges.
192- bis 240stündig gibt es zwei Cluster, wobei besonders C1 über unserem Gebiet
antizyklonalen Einfluss nahelegt.
Nach dem heutigen Abfall der 850 hPa-Temperaturen in der Offenbacher Rauchfahne
bewegen sich die Werte in den Folgetagen meist zwischen 6 und 11 Grad, wobei die
kälteste Phase morgen und Montag ansteht. Ab morgen liegen die Niederschläge im
Bereich weniger Millimeter, so dass von einer nicht allzu nassen Phase in
Offenbach ausgegangen werden kann.
NAEFS zeigt nach 180 Stunden (Samstag mittag) ein dem ECMFdet sehr ähnliches
Bild. ECMF-EPS prognostiziert im ungewichteten Mittel des Luftdrucks ein etwa 2
hPa höheres Niveau über Deutschland.
Auch das Modell des brasilianischen Wetterdienstes CPTEC weist eine
entsprechende Prognose für Samstag 12 UTC auf.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI gibt für Mittwoch im Nordwesten Deutschlands Signifikanzsignale für Windböen
(knapp über 0.5).
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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