SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 290800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 29.06.2016 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang von Winkel-West zu Trog Westeuropa.
Vor allem am Donnerstag im Südosten Gewitter mit Starkregen, Unwetter möglich.
Auch im Nordwesten ganz vereinzelt Schauer oder Gewitter mit Starkregen,
besonders am Freitag auch mit einzelnen stürmischen Böen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... Deutschland liegt im Zirkulationsbereich eines Zentraltiefs dicht
südlich von Island. Dabei hat ein Randtrog den Nordosten Deutschlands erreicht
und schwenkt weiter Richtung mittlere Ostsee. Dahinter folgt ein nur schwach
ausgeprägter Höhenrücken, der für Dämpfung der Schaueraktivität sorgt. So ziehen
die stärksten Schauer und einzelne Gewitter bereits heute Vormittag nordostwärts
ab und am Nachmittag folgen im Norden noch einzelne Schauer nach. Die Gefahr von
Starkregen ist bei einer mäßigen Zuggeschwindigkeit nur gering.
Im Alpenraum verbleiben noch Reste der alten potentiell instabilen Luft mit
Cape-Werten bis 500 J/Kg. Hier sind im Laufe des Nachmittags und Abends einzelne
Gewitter mit Starkregen und kleinem Hagel möglich.
Die Temperaturen liegen meist im angenehmen Bereich zwischen 19 Grad an der
Nordsee und 27 Grad in den Tälern Süddeutschlands.
In der Nacht zum Donnerstag greift ein weiterer Randtrog von Westen her auf
Deutschland über. Dabei wird die im Alpenraum schleifende Kaltfront aktiviert,
so dass Schauer und Gewitter im Donaugebiet und weiter südlich aufkommen.
Hierbei gibt es bei den Modellen örtlich Starkregensignale (Euro4, GFS, Maximum
vom CosmoDE-EPS). Unwetterartige Entwicklungen können nicht ausgeschlossen
werden.
Auch sonst gibt es außer im Osten Deutschlands örtlich Schauer, vor allem in der
2. Nachthälfte.

Donnerstag... zieht der o. e. Trog weiter nach Osten, wobei weiter westlich
bereits wieder eine Neubildung einsetzt. Hierdurch bleibt die zyklonale
Südwestströmung bestehen, wodurch sich der Wettercharakter eher unbeständig
gestaltet. Dies ist durch kurzwellige Anteile dieses Troges bedingt, die über
das Vorhersagegebiet hinweg nordostwärts gesteuert werden. Die zuvor über dem
Süden und Südosten liegende feuchtlabile Luftmasse wird nach Osten und Süden
abgedrängt und durch eine eher gemäßigte atlantische Luftmasse ersetzt. Sehr
wahrscheinlich geht dies mit gewittrigen Regenfällen einher, da zuvor im
Südosten die Cape-Werte 500 bis 1000 J/Kg erreichen. Im Raum Erzgebirge und in
Südostbayern ist dabei Starkregen möglich. Abends sollte sich die Lage hier aber
langsam beruhigen.
Kaum Wetteraktivität gibt es zwischen der alten Kaltfront im Alpenraum und der
neuen in Nordwestdeutschland in einem Streifen von der Pfalz bis in den Süden
von Brandenburg. Hier ist es zeitweise heiter und mit Hilfe der Sonne sind
Maxima um oder etwas über 25 Grad möglich. Ansonsten bewegen sich die
Temperaturen zwischen 19 und 23 Grad.

In der Nacht zum Freitag ändert sich die großräumige Druck- und
Geopotentialverteilung nur unwesentlich. Aufgrund der im Wesentlichen stabilen
Schichtung sind die Niederschläge, die hauptsächlich im Norden und Westen
auftreten, skalig geprägt. Allerdings lässt der zunehmende Gradient den Wind
auffrischen. An der Nordseeküste und in einigen westlichen Mittelgebirgslagen
kann es dann für Windböen reichen.

Freitag... verlagert sich das steuernde Höhentief etwas nach Südosten in das
Seegebiet nordwestlich von Schottland. Dabei liegen wir weiter in einer
südwestlichen Höhenströmung. Etwa ab Mittag greift eine Kaltfront auf den Westen
und Norden über. Der korrespondierende Kurzwellentrog ist nicht sehr stark
ausgeprägt und schwenkt über den Norden hinweg nordostwärts. Dadurch greift ein
Niederschlagsgebiet mit Regen und Regenschauern auf den Nordwesten und Norden
über. Die Mengen daran sind jedoch meist nicht warnwürdig und erreichen in der
Fläche bei den Modellen meist 1 bis 7 mm innerhalb von 6 Stunden. Mit
Übergreifen der Front nimmt allerdings an der Nordseeküste und auf exponierten
Gipfeln der Mittelgebirge der Wind zu und es kann starke Böen (Bft 7) geben. Auf
den Gipfeln der Mittelgebirge sind stürmische Böen (Bft 8) möglich, was auch bei
kräftigen Schauern oder bei Gewittern im Nordwesten der Fall ist.

Dahingegen bleibt es in weiten Teilen der Mitte, des Ostens und des Südens
häufig trocken und teilweise auch heiter.
Im Raum Bodensee und in Südostbayern liegt allerdings noch die potentiell
instabile Luftmasse und dort können sich am Nachtmittag und Abend teils erneut
einzelne Gewitter bilden.
Die Temperaturen liegen am Freitag bei 19 Grad auf Sylt und 28 bis 29 Grad am
Hochrhein und in Niederbayern.

Modellvergleich und -einschätzung
Die externen Modelle liefern großräumig ähnliche synoptische Basisfelder.

Was die Gefahr von Starkregen angeht so ist sie nach CosmoDE-EPS heute kaum
erhöht. Erst in der 2. Nachthälfte gibt es schwache Signale am Hochrhein und in
der Fränkischen Alb sowie in der Oberpfalz.

Donnerstagnachmittag gibt es dann die größten Starkregensignale im Alpenraum und
im Raum Alb. Unwetter sind ganz vereinzelt möglich. Auch GFS und Euro4 haben
Starkregen bis hin zu Unwetter auf dem Programm.

Am Freitag werden die Starkregensignale nach CosmoLEPS zu den Ostalpen
abgedrängt.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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