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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 29.03.2016 um 10.30 UTC



Am Wochenende meist freundlich und gebietsweise sehr mild, in der kommenden
Woche wieder unbeständiger
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 05.04.2016


zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums zeigt sich westlich von
Deutschland ein Trog, der im Tagesverlauf rasch abtropft. Der nördliche Rest
überquert den Norden rasch in Richtung Osten und dahinter schwenkt im Norden ein
Keil zu uns. Diese Entwicklung beherrscht auch am Samstag und Sonntag unser
Wetter und sorgt niedertroposphärisch für eine Erwärmung von Werten um 0 Grad am
Freitag auf bis zu 10 Grad in Süddeutschland am Sonntag. Das Wetter gestaltet
sich am Freitag noch oft wechselhaft. Dagegen überwiegen am Wochenende
verbreitet sonnige Abschnitte und von Südosten wird es zunehmend wärmer, im
Südosten bis 20 Grad. Am Sonntag sorgt ein flaches Bodentief über Süddeutschland
über den Alpen dagegen wieder für Niederschläge, der teilweise auch auf den
Süden und die Mitte übergreifen können.

Am Montag kommen wir zusehends in den Einflussbereich eines Langwellentrogs über
Westeuropa. Auf dessen Vorderseite wird ein Randtrog simuliert, der am Montag im
Tagesverlauf unseren Vorhersagebereich überstreicht. Dies sorgt für teilweise
kräftigen Regen oder Regenschauer. Am Dienstag rückt der Trog noch etwas näher
an unseren Vorhersageraum heran und auf der Vorderseite bildet sich ein
umfangreiches Tief über uns. Diese Entwicklung sorgt am Dienstag für recht
unbeständiges Wetter und vor allem im Süden auch für teilweise kräftigen Regen.
Warnschwellen werden voraussichtlich aber nicht überschritten. Die Temperaturen
bleiben allerdings auf einem recht milden Niveau, d.h. Höchstwerte von 14 Grad
an der Küste und 18 Grad im Südwesten.

In der erweiterten Mittelfrist ab Mittwoch kommt es zu einem Cut-Off im über dem
Mittelmeer. Das entstehende hochreichende Tief sorgt in der Höhe von Südosten
her für eine Erwärmung. Allerdings greift schon am Freitag ein Randtrog auf den
Westen über, der erneut höhenkalte Luft (T850 unter 0 Grad) zu uns führt. Somit
bleibt es unbeständig bei wenig geänderten Temperaturen.


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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Insgesamt zeigt der aktuelle Lauf des EZMW im Vergleich zu den Vorläufen eine
recht gute Konsistenz. Unterschiede zeigen sich vor allem am Montag und Dienstag
in der Konturierung und der Verlagerung des Troges in Richtung Osten. Der
aktuelle Lauf zeichnet das System am deutlichsten und lässt ihn auch später als
die Vorläufe abschnüren. Das entstehende Höhentief über dem westlichen
Mittelmeer als Folge des Cut-Offs hat der Vorlauf überhaupt nicht im Programm.
Dem entsprechend zeigt der gestrige 12UTC-Lauf eine im Vergleich zum aktuellen
Lauf recht glatte südwestliche Höhenströmung.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS lässt schon im Kurzfristzeitraum den Trog über Westeuropa in seinem Südteil
abschnüren. Den anschließenden Höhenrücken am Wochenende haben alle Modelle im
Programm. Aber bei der Prognose des Troges, der sich zum Wochenbeginn von Westen
her dem Festland nähert geht GFS erneut eigene Wege und lässt den Trog sehr
schnell nach Süden abtropfen. Währenddessen liegt ICON in etwa auf der Linie des
EZMW, lässt den Trog allerdings, ähnlich wie der gestrige EZMW 12UTC-Lauf recht
früh abtropfen.
Der deutlichste Unterschied ist allerdings ein kleinräumiges Höhentief, das nach
EZMW sich schon am Freitag bildet und sich ab Sonntag über die Alpen hinweg bis
Dienstag an die Karpaten verlagert. Diese Entwicklung haben die anderen Modelle
nicht auf der Karte.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Für Freitag und Samstag bieten die NewCluster 4 Cluster an, die fast gleich
besetzt sind (14, 13, 12, 12). Sie unterscheiden sich vor allem in der
Konturierung und der Verlagerung des Cut-Offs über dem westlichen Mittelmeer.
Bei uns wird allgemein für Samstag ein Rücken simuliert. Der deterministische
Lauf befindet sich in Cluster 1.
Von Sonntag bis Dienstag werden nur 2 Cluster prognostiziert, die sich bei uns
vor allem in der unterschiedlichen Konturierung des westeuropäischen Troges
unterscheiden. Auch im erweiterten Mittelfristzeitraum werden nur 2 Cluster
gerechnet.

Die Rauchfahne von Offenbach zeigt am Freitag auf Samstag einen kräftigen
Temperaturanstieg in 850hPa auf bis zu 10 Grad. Danach geht die Temperatur
langsam wieder zurück, wobei der Kontroll- und der deterministische Lauf eher im
kühleren Bereich der Rauchfahne liegen. Am Samstag und Sonntag gibt es keine
oder nur sehr geringe Niederschlagssignale. Dagegen gibt es in der kommenden
Woche immer wieder Niederschlagssignale, wobei teilweise die Einzellösungen über
5 mm reichen.

Die 850er Temperatur des GEFS zeigt von Samstag bis zum Montag deutlich höhere
Temperaturen als das Mittel von 1981 bis 2010. Interessant ist auch der Umstand,
dass sich zwischen 4. April und 8. April beim Mittel 1981- 2010 eine negative
Singularität zeigt. Die Maximumtemperatur zeigt am Sonntag und Montag in der
Südhälfte über 20 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Niederschlagsprognosen von EZMW liefern für Sonntag geringe
Wahrscheinlichkeiten für ein Dauerregenereignis im Südosten. Dies hängt mit dem
oben beschriebenen kleinräumigen Tief zusammen, das allerdings weder von den
Vorläufen, noch von den anderen Modellen simuliert wird. Markante Windwarnungen
sind nach den Ensembles eher den exponierten Gipfellagen der Alpen vorbehalten.

EFI gibt keine Hinweise auf mögliche markante Warnereignisse.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSmix, EZMW, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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