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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 28.03.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Bei Schauern und Gewittern und in höheren Lagen einzelne Böen Bft 8 bis 9,
exponiert auch Bft 10.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... Am Rande eines bis in die obere Troposphäre ausgeprägten Sturmtiefs
über der Nordsee strömt mit einer teilokkludierten Front Meeresluft subpolaren
Ursprungs nach Deutschland. Vor allem in Frontnähe frischt der Wind stark bis
stürmisch auf.
Nachts überquert postfrontal ein Randtrog Deutschland nordostwärts. Dabei werden
weitere Schauer und einzelne Gewitter simuliert. Bei Windgeschwindigkeiten von
40 bis 55 kt in 850 hPa sind in den Niederungen vor allem bei Gewittern einzelne
stürmische Böen zu erwarten. Ansonsten sind es in der Mitte und im Süden meist
nur Böen Bft 6 bis 7. Nach Norden zu sind die Böen abgesehen von der
Nordseeküste meist nur mäßig bis frisch.

Dienstag ... zieht der Trog Richtung Polen ab. Dahinter stellt sich eine
weitgehend glatte westliche Höhenströmung ein, in der sich zum Abend ein flacher
Rücken ausbildet, dessen Achse dann über dem Westen Deutschlands liegt.
Bis dahin sind in der Mitte und im Norden kurze Kaltluftgewitter (meist unter
-30 Grad in 500 hPa) möglich.
Der südwestliche bis westliche Wind ist im Süden und später auch in der Mitte
wieder recht kräftig mit Böen Bft 6 bis 7, bei kräftigen Schauern und Gewittern
auch Bft 8, auf Berggipfeln meist Bft 8 bis 10 Bft.
In der 2. Tageshälfte fächert der Gradient aber etwas auf, so dass sich der Wind
abschwächt.
Warnrelevante Böen sollten dann auf höhere Berggipfel und die Küste beschränkt
bleiben.
Die Temperaturen gehen auch im Osten zurück, so dass als Höchstwerte 9 bis 14
Grad, im höheren Bergland Werte um 6 Grad zu erwarten sind.
In der Nacht zum Mittwoch dreht die Strömung zusehends auf Südwest zurück, was
die Warmfront wieder nach Nordosten vordringen lässt. Der Wellenscheitel wird
wahrscheinlich Mittwochfrüh über Nordwestdeutschland liegen. Mit dem Übergreifen
der Kaltfront sind morgens im Westen erneut schauerartige Regenfälle zu
erwarten.

Mittwoch ... Das o. e. Wellentief zieht bis Mittag zur mittleren Ostsee und bis
zum Abend weiter zum südlichen Baltikum. Seine Kaltfront zieht bereits in den
Morgenstunden über den Osten und über die Mitte hinweg nach Osten bzw. nach
Südosten und liegt mittags bereits über dem Alpenvorland.

Gleichzeitig intensiviert sich der flache Höhenrücken noch etwas und wandert
über Mitteleuropa langsam nach Osten.
Die korrespondierende Hochzelle wandert über den Süden Deutschlands nach
Tschechien.
Im Bereich der schleifenden Front im Süden verbleibt starke Bewölkung und der
Regen kommt etwas über die Main-Linie voran, hört rückseitig der (Warmfront)
aber ganz im Süden wahrscheinlich auf.

In der Nähe des abziehenden Tiefs gibt es anfangs im Nordosten und auf den
Bergen noch starke bis stürmische Böen. Am Nachmittag schwächt sich der Wind
rasch ab.
In der Nacht zum Donnerstag greift ein scharfer Trog auf den Westen von
Frankreich über. Auf seiner Vorderseite zieht ein Tief unter Verstärkung über
Frankreich nordostwärts. Die Warmfront des Tiefs zieht langsam Richtung
Mainlinie und der zugehörige Regen erfasst das südliche Norddeutschland.
Weiter im Norden ist es zumindest anfangs häufig klar, so dass sich bei
schwacher Luftbewegung gebietsweise Nebel bilden kann.

Donnerstag ... Der Höhentrog schwenkt bis zum Abend nach Deutschland und das
vorgelagerte Bodentief zieht von der Westgrenze Deutschlands zum Odergebiet. Auf
der Nordseite des Tiefs dauern die Regenfälle längere Zeit an. Dabei sind nach
aktuellem Lauf auch Niederschlagsmengen im Dauerregenbereich möglich von 25 bis
30 mm in 12 Stunden. Die Windentwicklung hängt naturgemäß von der
Tiefendwicklung ab, die aber noch unterschiedlich simuliert wird (s. u.)
Auf der Südseite des Tiefs sind vor allem bei Kaltfrontdurchgang auch in tiefen
Lagen stürmische Böen möglich.
Im Bergland sinkt die Schneefallgrenze auf der kalten Seite des Tiefs bis in
tiefe Lagen. Vorübergehend ist dabei Schneeglätte möglich, vor allem in der
Nacht zum Freitag.
Die Temperaturen dürften sehr unterschiedlich sein: Ganz im Süden sind über 20
Grad möglich und in den Gebieten mit Dauerregen liegen die Werte im nördlichen
Mittelgebirgsraum wahrscheinlich nur bei 7 Grad.



Modellvergleich und -einschätzung
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Bezüglich der Tiefentwicklungen am Donnerstag gibt es noch unterschiedliche
Varianten. Während Donnerstagabend die deutsche Modellkette ein kräftiges Tief
mit fast 995 hPa über den Osten von Deutschland setzt, simuliert GFS eine
Tiefdruckrinne zwischen 1010 und 1015 über Süddeutschland. Hier verliert der
korrespondierende Höhentrog durch ein Abtropfvorgang Richtung Spanien an
Energie. Große Temperaturgegensätze sind aber in beiden Lösungen möglich (wie
oben beschrieben).
Deutlich mehr Wind würde in der deutschen Lösung auftreten.

Sturmböen in der Südhälfte Deutschlands sind nach CosmoLEPS nur mit gut 10
Prozent zu erwarten. Damit haben die meisten Modellläufe in diesem Ensemble eine
schwächere Entwicklung als bei der deutschen Modellkette (Lauf heute 12 UTC).


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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