SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 311800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.10.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Hochdruckrandlage, ruhiges Herbstwetter. In den Kamm- und Gipfellagen der
sächsischen Mittelgebirge zeitweise Wind- und stürmische Böen. Sonst abgesehen
von Nebel und örtlichem Frost keine wetterbedingten Gefahren

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
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Aktuell ... liegt Deutschland unter einem ausgedehnten und sich noch etwas
kräftigenden Höhenhoch. Das korrespondierende Bodenhoch verlagert sich dann zur
mittleren Ukraine. Zum einen durch den sich abschwächenden Druckfall über
Westeuropa bedingt, zum anderen durch die leichte Verlagerung des Bodenhochs
nach Südosten beginnt der Gradient aufzufächern. Dort, wo bis dahin Nebel und
Hochnebel noch nicht verschwunden sind, bleibt dieser bestehen. Wind- und
vielleicht auch stürmische Böen können dennoch auf höheren Berggipfeln der
östlichen Mittelgebirge auftreten.
In der Nacht zum Sonntag setzt sich an der Nordflanke des quasistationären
Höhenhochs die Frontalzone nach Osten durch. Bedingt durch den über
Südskandinavien einsetzenden leichten Druckfall dürfte sich zumindest nördlich
der Mittelgebirge in Bodennähe eine südliche bis südwestliche Komponente
durchsetzen. Da es jedoch gradientschwach bleibt, sollten sich erneut Nebel und
Hochnebel bilden bzw. sich vorhandene Nebelfelder ausdehnen. Bei längerem
Aufklaren ist zudem mit leichtem Frost oder zumindest mit Frost in Bodennähe zu
rechnen.

Sonntag ... erfolgt an der Nordflanke des nach wie vor mit Schwerpunkt über
Norddeutschland liegenden Höhenhochs Geopotentialgewinn. Die Frontalzone wird
hierdurch etwas nach Norden gedrückt. Im Bodendruckfeld ist eine weitere leichte
Gradientabnahme erkennbar, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Nebel und
Hochnebel auflösen, geringer ist als heute. Damit ist auch die
Wahrscheinlichkeit für Wind- und stürmische Böen im Bereich der östlichen
Mittelgebirge in Abnahme begriffen.
Großräumiges Absinken im Bereich des ausgedehnten Hochs lässt die Grundschicht
weiter schrumpfen, so dass höhere Berglagen oberhalb davon liegen. Die
Inversionslage dürfte sich hierdurch verschärfen. Da zum einen die Luftmasse
altert und zum anderen von Osten her trockenere und kältere Luft einsickert,
werden tendenziell die Temperaturen etwas zurückgehen. Zwar sind mit Hilfe der
Sonne noch einmal 15 oder 16 Grad möglich, aber dies dürfte wohl nur noch
punktuell der Fall sein. Meist werden 10 bis 14 Grad, in Gebieten mit zähem
Nebel nur 5 bis 9 Grad erreicht.
In der Nacht zum Montag bleibt die schwachgradientige Hochdruckrandlage
bestehen, so dass sich erneut Nebel und Hochnebel bilden kann bzw. sich noch
vorhandene Nebelfelder ausbreiten. Abgesehen von den küstennahen Gebieten und
dem Westen muss verbreitet mit leichtem Frost oder zumindest mit Frost in
Erdbodennähe gerechnet werden. Im östlichen Bergland kann es in ungünstigen
Tallagen sogar mäßigen Frost geben.

Montag ... verlagert sich das gesamte Zirkulationsmuster ein wenig nach Osten.
Das Höhenhoch gelangt mit seinem Schwerpunkt nach Böhmen, das Höhentief, das
bislang vor der Iberischen Halbinsel lag, greift dann auf diese über.
Das wetterbestimmende Bodenhoch zieht sich weiter nach Südosten zurück, wodurch
der Gradient weiter abnimmt. Am Wettercharakter dürfte sich daher nicht allzu
viel ändern. Böen in den östlichen Mittelgebirgen und auf Alpengipfeln sollten
dann nicht mehr auftreten.
Gegenüber Sonntag ändern sich dabei die Temperaturen nur unwesentlich.
In der Nacht zum Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt des Höhenhochs zur
Slowakei, wodurch sich mitteltroposphärisch eine schwache südliche Strömung
einstellt. Im Bodendruckfeld und auch in der gesamten unteren Troposphäre bleibt
es schwachgradientig, was Erhaltungsneigung bedeutet. Dort, wo es aufklart, ist
erneut leichter Frost oder zumindest Bodenfrost zu erwarten. In ungeschützten
Tallagen der östlichen Mittelgebirge ist in Bodennähe auch mäßiger Frost
vorstellbar. Frostfrei bleibt es wahrscheinlich nur im Küstenbereich sowie ganz
im Westen.

Dienstag ... verschiebt sich das gesamte Zirkulationsmuster noch ein wenig nach
Osten. Ansonsten ändert sich die Druck- und Geopotentialverteilung nur
unwesentlich. Möglicherweise können im späteren Tagesverlauf auf den äußersten
Westen Wolkenfelder übergreifen, die die Vorboten eines Tiefs über der äußeren
Biskaya sind. Dort macht sich eine leichte Gradientzunahme bemerkbar. Aber weder
für Niederschläge noch für warnrelevante Böen sollte es reichen. Auch ein
Luftmassenwechsel ist nicht in Sicht. Im weitaus größten Teil Deutschlands
bleibt die schwachgradientige Hochdruckrandlage bestehen.
Bedingt durch die fortschreitende Alterung der Luftmasse und das allmähliche
Einsickern kälterer Luft aus Osten gehen die Temperaturen allmählich zurück.
Maxima von 14 oder 15 Grad sind nur noch in föhnig begünstigten Regionen wie am
Alpenrand und vielleicht noch am Niederrhein zu erwarten. Ansonsten bewegen sich
die Temperaturen je nach Sonne zwischen 8 und 13, in Gebieten mit sehr zähem
Nebel um 5 Grad.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die vorliegenden Modelle zeigen eine weitgehend ähnliche Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede
ableiten.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Thomas Schumann

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