SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 28.10.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Am Freitag in Gipfellagen stürmische Böen möglich. Ansonsten keine markanten
Entwicklungen

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... wandert der bis dato wetterbestimmende Höhenkeil nach Osten ab. Ihm
folgt von Westen her ein Randtrog des ostatlantischen Troges, der sich über
Frankreich weit nach Süden ausdehnt. Über dem Golf von Genua kommt es dann in
der kommenden Nacht zu einem Cut-Off. diese Entwicklung führt über Norditalien
zu einer Zyklogenese die über Südstau der Alpen für recht kräftige Niederschläge
sorgt. Die Aufgleitvorgänge greifen auch bis nach Süddeutschland aus. Die
prognostizierten Mengen sind aber unterhalb von irgendwelchen Warnschwellen.
Zudem fällt die Uneinigkeit der Modelle hinsichtlich Menge und Verteilung auf.

Im Bodendruckfeld findet sich noch die Front eines Tiefs über dem Nordatlantik.
An ihr erkennt man momentan ein Regengebiet über Ostfrankreich. In unserem
Vorhersagebereich werden in der kommenden Nacht kaum Hebung simuliert und von
daher büßt sie an Wetteraktivität ein und verlagert sich nur langsam weiter
ostwärts. Sie liegt morgen früh etwa über der Mitte Deutschlands. Sie wird
allerdings, bedingt durch die Zyklogenese über Italien, im Süden rückläufig.
Mehr als ein wenig Sprühregen ist daran, abgesehen vom Südwesten, nicht zu
erwarten.

Im übrigen Land muss kommende Nacht erneut verbreitet mit Nebel gerechnet
werden. Bodenfrost sollte allerdings kein Thema sein. Auch der Wind lässt im
Verlauf der Nacht nach und sollte die Warnschwellen nicht mehr überschreiten.


Donnerstag ... verlagert sich das Cut-Off bis Freitagmorgen vom Golf von Genua
nach Sizilien. Der nördliche Resttrog schwenkt unter Abschwächung über den
Westen und Norden hinweg ostwärts. Dahinter kräftigt sich ein Höhenrücken von
Südwesten her und weitet seinen Einfluss ostwärts zu uns aus.
Die nur recht langsam weiter ostwärts vordringende Front bleibt weiterhin recht
wetterinaktiv und abgesehen von der starken Bewölkung und etwas Sprühregen ist
daran nichts zu erwarten.

Der Druckgradient nimmt weiterhin ab und somit ist der Wind kein Thema mehr.

Insgesamt dominiert am Donnerstag die Bewölkung. Chancen auf Sonne gibt es am
ehesten im Westen. Auch bei den Temperaturen gibt es kaum Veränderung zu heute.
Die Tagesmaxima liegen zwischen 10 Grad an der Oder und 16 Grad im Westen.

In der Nacht zum Freitag breiten sich erneut Nebel- und Hochnebelfelder aus.
Frost und Bodenfrost dürften kein Thema sein.


Freitag ... verstärkt sich der Höhenrücken von Südwesteuropa in Richtungen
Mittel- und Nordosteuropa, wobei sich das Bodenhoch über Nordosteuropa kräftigt
(Freitag 18UTC mit mehr als 1040hPa über Weißrussland). Dabei werden an dessen
Westflanke relativ milde und bodennah teils sehr feuchte Luftmassen aus Südosten
herangeführt. Die Temperatur steigt in der unteren Troposphäre am Freitag erneut
überall über 10 Grad, von daher sind im Westen bei Sonne wieder Tagesmaxima um
16 Grad möglich.

Bei dem hochreichenden Hoch dürfte sich auch eine Absinkinversion entwickeln. Ob
und wie verbreitet die Sonne scheinen wird, ist unklar. Nach der Statistik ist
davon wahrscheinlich der Westen begünstigt sowie die höheren Lagen in der
abgesunkenen Luft und eventuell die Nord/Nordwestseiten der Gebirge durch
Leeeffekte.

Klar ist aber, dass sich in der Nacht erneut Nebel oder Hochnebel bilden dürfte.
Bodenfrost ist vor allem in höheren Lagen der Mittelgebirge anzutreffen sowie
vereinzelt dort wo es gering bewölkt bleibt.


Samstag ... liegt das Höhenhoch zunächst über dem Norden Deutschlands und
verstärkt sich im Tagesverlauf und dehnt sich weiter nach Süden aus. Das davon
gestützte Bodenhoch liegt mit seinem Zentrum über der Ukraine. Auf seiner
Rückseite wird bei uns mit einer südöstlichen bis südlichen Strömung weiterhin
milde Luft aber auch etwas trockenere Luft zu uns geführt. Die T850 steigt dabei
in der Mitte bis auf 14 Grad.

Aktuell wird von den Modelle und der Statistik am Samstag verbreitet
Aufheiterungen simuliert. Davon profitieren vor allem der Norden und die Mitte.
Trotz des Absinkens im Hoch und der dadurch entstehenden Inversionen scheint der
Wind nach derzeitigem Stand der Dinge auszureichen, die Bildung bzw. die
Konservierung der Nebel- und Hochnebelfelder zu unterbinden. Dennoch ist
gebietsweise auch mit zähem Nebel und Hochnebel zu rechnen.
Die Temperaturen steigen auf 13 bis 19 Grad.

Ein mögliches Warnelement ist der Südostwind. Er frischt in Gipfellagen kräftig
auf und kann in exponierten Lagen in Böen Bft 7 bis 8 erreichen.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Basisfelder stimmen ganz gut überein. Unsicherheiten bereiten allerdings
schon für die kommende Nacht die prognostizierten Niederschlagsfelder
hinsichtlich räumlicher Verteilung und Menge. Nach den Ensembles sollten die
Niederschläge heute Nacht nur im Südwesten ein Gebiet südlich vom Werdenfelser
Land bis zur Eifel betreffen. Dabei können vor allem im Schwarzwald auch über
10mm/12h fallen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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