SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 27.10.2015 um 10.30 UTC



Teils neblig-trüber Hochdruckeinfluss und mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 03.11.2015


Am Freitag verlagert sich ein Cut-Off Tief von Mittelitalien unter Abschwächung
weiter nach Süden. Gleichzeitig verstärkt sich ein Höhenrücken von Südwesteuropa
in Richtungen Mittel- und Nordosteuropa, wobei sich ein kräftiges Bodenhoch über
Nordosteuropa (Samstag 00 UTC 1040 hPa Kerndruck) etabliert. Dabei werden an
dessen Westflanke relativ milde und bodennah auch feuchte Luftmassen
herangeführt. Samstag 12 UTC sollen in Südwestdeutschland 850 hPa Temperaturen
bis 14 Grad auftreten.
Bei dem nun abgeschlossenen hochreichenden Hoch dürfte sich auch eine
Absinkinversion entwickeln. Ob und wie verbreitet die Sonne scheinen wird, ist
aktuell noch unklar. Klar ist aber, dass sich quasi jede Nacht Nebel oder
Hochnebel bilden dürfte, der es jeden Tag etwas schwerer hat sich aufzulösen.

Der kräftige Hochdruckeinfluss soll bis Montag erhalten bleiben. Über dem
Atlantik bilden sich zwar immer mal wieder auch intensivere Zyklonen bzw. auch
Langwellentröge, deren Vorankommen wird aber von der kräftigen Antizyklone nach
Osten blockiert.

Am Montag simuliert ECMWF zwar eine Randtrogentwicklung, die über Frankreich auf
Westdeutschland übergreifen soll, jedoch wird kein Niederschlag oder
signifikantes Wetter daran simuliert.

Nachdem der Randtrog am Dienstag nach Norden abgezogen ist, verstärkt sich das
hochreichende Hoch erneut über Mittel- und Nordosteuropa.

Diese ruhige und eher milde Hochdrucklage soll bis zum Ende der erweiterten
Mittelfrist (nächste Woche Freitag) andauern.

Ab Mitte nächster Woche tropft über Osteuropa/Westasien ein Höhentief in
Richtung Balkan ab. Dabei sollen recht kalte Luftmassen in den östlichen
Mittelmeerraum transportiert werden, sodass dort Nachtfrost immer mehr
wahrscheinlich wird.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz ist im gesamten Mittelfristzeitraum recht gut. Auch der aktuelle
ECMWF Lauf simuliert bis zum erweiterten Mittelfristbereich eine stabile und
eher milde Hochdrucklage.

Erst ab Montag ergeben sich in den Vorläufen kleinere Unterschiede, so soll nach
den gestrigen 00 und 12 UTC Läufen eine Randtrogentwicklung etwas näher an
Norddeutschland herankommen als im aktuellen Lauf. Somit sollte sich auch der
Hochschwerpunkt zeitweise nach Osten verlagern. Mehr als stärkere Bewölkung
entlang der Küste wird aber auch dort nicht simuliert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


An sich simulieren alle betrachteten Globalmodelle ab Freitag den zunehmenden
antizyklonalen Einfluss. Jedoch werden die Hochzentren jeweils etwas anders
simuliert.
Ab Montag jedoch weicht ICON etwas von den anderen ab, indem es den Randtrog
etwas stärker als GFS und ECMWF simuliert und auch einen Tiefausläufer auf
Norddeutschland übergreifen lässt.

Viel Regen simuliert aber ICON nicht an der Front.

Das Temperaturniveau simulieren die betrachteten Globalmodelle ähnlich mild.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der Spread des Offenbacher Plumes ist eigentlich bis zum Dienstag relativ eng.
Zwar öffnet er sich etwas am Sonntag, im Gro liegen die Unterschiede aber nur um
ein paar Kelvin nach oben oder unten. Im 500 hPa Potenzialfeld gibt es zwar ab
Samstag größere Unterschiede, aber nur so weit, ob der Hochdruckeinfluss noch
stärker ausfällt.
Insgesamt ist bis zum 6.11. der Trend einer eher milden und trockenen
Hochdruckwetterlage zu erkennen.

Ein ähnliches Bild ist auch im GFS Ensemble zu erkennen.

Im Zeitbereich 120 bis 168 h gibt es im ECMWF Cluster 4 verschiedene Cluster.
Der operationelle und der Kontrolllauf befinden sich dabei mit insgesamt 10
Membern in Cluster 4. Insgesamt simulieren aber alle Cluster für Mitteleuropa
eine stabile Hochdrucklage. Jedoch wird der Schwerpunkt des Hochs jeweils etwas
anders simuliert.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Im gesamten Mittelfristzeitraum gibt es neben der nächtlichen Nebelbildung keine
Hinweise auf warnwürdige Wettergefahren.

In den Wahrscheinlichkeitsfeldern des ECMWF gibt es jedoch schwache Signale das
ab Samstag in Südostdeutschland Windböen auftreten können, in Richtung Sachsen
könnte auch der böhmische Wind wieder eine Rolle spielen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF, EPS, MOSMIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher

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