SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST
SXEU31 DWAV 310800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.10.2015 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
Sa (Süd antizyklonal)
Keine markanten Wetterentwicklungen.
Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Samstag... ist die Strömung über Europa blockiert durch ein kräftiges
Hochdruckgebiet über Osteuropa. Es wird gestützt durch einen Höhenkeil, der von
Südwesteuropa bis in die Barentssee reicht. Das mit seinem Schwerpunkt über dem
Norden
Deutschlands liegende Höhenhoch verstärkt sich noch etwas.
Das Hoch weitet sich insgesamt etwas nach Westen aus, wobei der Gradient über
Mitteleuropa im Tagesverlauf wieder leicht auffächert. Das Absinken setzt sich
fort und die Temperatur steigt in 850 hPa auf ca. 15 Grad, die Absinkinversion
dürfte meist zwischen 900 und 950 hPa liegen.
Die Modelle sind insgesamt sehr optimistisch, was die Auflösung des Nebels und
Hochnebels angeht und lassen diesen im Laufe des Vormittags oft schon fast
vollständig verschwinden. Ganz so sonnig dürfte es deutschlandweit aber nicht
werden, zumindest gebietsweise hält sich die feuchte Grundschicht, am ehesten im
Südwesten, Teilen des Nordens und im Bereich der Donauniederungen, wie es von
UM, Cosmo Leps, Cosmo DE EPS signalisiert wird.
Der Südostwind spielt keine große Rolle, lediglich im östlichen
Mittelgebirgsraum, sprich: Erzgebirge, Elbtal sind durch "Böhmischen Wind" Wind-
und stürmische Böen möglich. Cosmo EU simuliert im Zusammenhang mit dem
Ausfließen der kälteren Luft aus dem Böhmischen Becken die Bildung eines Low
Level Jets mit 40 kt knapp unterhalb von 1000m, so dass im Erzgebirge auch
Sturmböen denkbar sind.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen dort, wo sich Nebel und Hochnebel alsbald
auflösen, 11 bis 15, mit leichter Föhnunterstützung an den Alpen, in Teilen
Nordrhein-Westfalens und Sachsens vielleicht bis 17 Grad. Bei zähem Nebel
bewegen sich die Temperaturen zwischen 7 und 10 Grad.
In der Nacht zum Sonntag setzt sich an der Nordflanke des quasistationären
Höhenhochs die Frontalzone nach Osten durch. Bedingt durch den über
Südskandinavien einsetzenden leichten Druckfall dürfte sich zumindest nördlich
der Mittelgebirge in Bodennähe eine südliche bis südwestliche Komponente
durchsetzen. Da es jedoch gradientschwach bleibt, sollten sich erneut Nebel und
Hochnebel bilden bzw. sich vorhandene Nebelfelder ausdehnen. Im
Mittelgebirgsraum ist vereinzelt Luftfrost zu erwarten, in der Mitte und nach
Osten hin gebietsweise auch leichter Bodenfrost.
Sonntag... erfolgt an der Nordflanke des nach wie vor mit Schwerpunkt über
Norddeutschland liegenden Höhenhochs
Geopotentialgewinn. Die Frontalzone wird hierdurch etwas nach Norden gedrückt.
Im Bodendruckfeld ist eine weitere leichte Gradientabnahme im Bereich der
europäischen Hochdruckzone erkennbar, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass sich
Nebel und Hochnebel auflösen, geringer ist als am Samstag.
Auch die Wahrscheinlichkeit für Wind- und stürmische Böen im Bereich der
östlichen Mittelgebirge ist geringer.
Großräumiges Absinken im Bereich des ausgedehnten Hochs lässt die Grundschicht
weiter schrumpfen, so dass höhere Berglagen oberhalb davon liegen. Die
Inversionslage dürfte sich hierdurch verschärfen.
Da zum einen die Luftmasse altert und zum anderen von Osten her trockenere und
kältere Luft einsickert, werden die Temperaturen etwas zurückgehen.
Zwar sind mit Hilfe der Sonne noch einmal 15 oder 16 Grad möglich, aber dies
dürfte wohl nicht mehr so verbreitet wie am Samstag der Fall sein. Meist werden
10 bis 14 Grad, in Gebieten mit zähem Nebel nur 5 bis 9 Grad erreicht.
In der Nacht zum Montag bleibt die schwachgradientige Hochdruckrandlage
bestehen, so dass sich erneut Nebel und Hochnebel bilden kann bzw. sich
vorhandene Nebelfelder ausbreiten.
Abgesehen von den küstennahen Gebieten und dem Westen muss verbreitet mit
leichtem Frost oder zumindest mit Frost in Erdbodennähe gerechnet werden, wobei
mit fortschreitender Auskühlung lokal am Erdboden um -5 Grad möglich sind.
Montag... verlagert sich das gesamte Zirkulationsmuster ein wenig nach Osten.
Das Höhenhoch gelangt mit seinem Schwerpunkt nach Böhmen, das Höhentief, das
bislang vor der Iberischen Halbinsel lag, greift dann auf diese über.
Das wetterbestimmende Bodenhoch zieht sich weiter nach Südosten zurück, wodurch
der Gradient weiter abnimmt.
Am Wettercharakter dürfte sich nicht allzu viel ändern. Das Nebeneinander von
Sonne und Hochnebel bzw. Nebel bleibt erhalten. Der Wind spielt wohl keine Rolle
mehr im Warnmanagement.
Die Aussagen der Modelle sind, was tiefe Bewölkung, bzw. Sonnenschein angeht,
gerade im Süden und der Mitte sehr optimistisch. Die Luftmasse altert aber
weiter und kühlt bodennah langsam ab, so dass wohl mehr Nebel und Hochnebel
auftritt als simuliert, entsprechend liegen die Temperaturen vor allem unter den
Wolken dann auch niedriger.
Gegenüber Sonntag ändern sich dabei die Temperaturen aber insgesamt nur
unwesentlich.
In der Nacht zum Dienstag breiten sich Nebel und Hochnebel wieder aus. Abgesehen
von den küstennahen Regionen und dem äußersten Westen gibt es bei geringer
Bewölkung verbreitet Bodenfrost und Luftfrost, am Boden gebietsweise um -5 Grad.
Modellvergleich und -einschätzung
--------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren die Entwicklung im Kurzfristzeitraum ähnlich mit den
üblichen Unschärfen bei der Nebel und Hochnebelproblematik.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.10.2015 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
Sa (Süd antizyklonal)
Keine markanten Wetterentwicklungen.
Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... ist die Strömung über Europa blockiert durch ein kräftiges
Hochdruckgebiet über Osteuropa. Es wird gestützt durch einen Höhenkeil, der von
Südwesteuropa bis in die Barentssee reicht. Das mit seinem Schwerpunkt über dem
Norden
Deutschlands liegende Höhenhoch verstärkt sich noch etwas.
Das Hoch weitet sich insgesamt etwas nach Westen aus, wobei der Gradient über
Mitteleuropa im Tagesverlauf wieder leicht auffächert. Das Absinken setzt sich
fort und die Temperatur steigt in 850 hPa auf ca. 15 Grad, die Absinkinversion
dürfte meist zwischen 900 und 950 hPa liegen.
Die Modelle sind insgesamt sehr optimistisch, was die Auflösung des Nebels und
Hochnebels angeht und lassen diesen im Laufe des Vormittags oft schon fast
vollständig verschwinden. Ganz so sonnig dürfte es deutschlandweit aber nicht
werden, zumindest gebietsweise hält sich die feuchte Grundschicht, am ehesten im
Südwesten, Teilen des Nordens und im Bereich der Donauniederungen, wie es von
UM, Cosmo Leps, Cosmo DE EPS signalisiert wird.
Der Südostwind spielt keine große Rolle, lediglich im östlichen
Mittelgebirgsraum, sprich: Erzgebirge, Elbtal sind durch "Böhmischen Wind" Wind-
und stürmische Böen möglich. Cosmo EU simuliert im Zusammenhang mit dem
Ausfließen der kälteren Luft aus dem Böhmischen Becken die Bildung eines Low
Level Jets mit 40 kt knapp unterhalb von 1000m, so dass im Erzgebirge auch
Sturmböen denkbar sind.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen dort, wo sich Nebel und Hochnebel alsbald
auflösen, 11 bis 15, mit leichter Föhnunterstützung an den Alpen, in Teilen
Nordrhein-Westfalens und Sachsens vielleicht bis 17 Grad. Bei zähem Nebel
bewegen sich die Temperaturen zwischen 7 und 10 Grad.
In der Nacht zum Sonntag setzt sich an der Nordflanke des quasistationären
Höhenhochs die Frontalzone nach Osten durch. Bedingt durch den über
Südskandinavien einsetzenden leichten Druckfall dürfte sich zumindest nördlich
der Mittelgebirge in Bodennähe eine südliche bis südwestliche Komponente
durchsetzen. Da es jedoch gradientschwach bleibt, sollten sich erneut Nebel und
Hochnebel bilden bzw. sich vorhandene Nebelfelder ausdehnen. Im
Mittelgebirgsraum ist vereinzelt Luftfrost zu erwarten, in der Mitte und nach
Osten hin gebietsweise auch leichter Bodenfrost.
Sonntag... erfolgt an der Nordflanke des nach wie vor mit Schwerpunkt über
Norddeutschland liegenden Höhenhochs
Geopotentialgewinn. Die Frontalzone wird hierdurch etwas nach Norden gedrückt.
Im Bodendruckfeld ist eine weitere leichte Gradientabnahme im Bereich der
europäischen Hochdruckzone erkennbar, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass sich
Nebel und Hochnebel auflösen, geringer ist als am Samstag.
Auch die Wahrscheinlichkeit für Wind- und stürmische Böen im Bereich der
östlichen Mittelgebirge ist geringer.
Großräumiges Absinken im Bereich des ausgedehnten Hochs lässt die Grundschicht
weiter schrumpfen, so dass höhere Berglagen oberhalb davon liegen. Die
Inversionslage dürfte sich hierdurch verschärfen.
Da zum einen die Luftmasse altert und zum anderen von Osten her trockenere und
kältere Luft einsickert, werden die Temperaturen etwas zurückgehen.
Zwar sind mit Hilfe der Sonne noch einmal 15 oder 16 Grad möglich, aber dies
dürfte wohl nicht mehr so verbreitet wie am Samstag der Fall sein. Meist werden
10 bis 14 Grad, in Gebieten mit zähem Nebel nur 5 bis 9 Grad erreicht.
In der Nacht zum Montag bleibt die schwachgradientige Hochdruckrandlage
bestehen, so dass sich erneut Nebel und Hochnebel bilden kann bzw. sich
vorhandene Nebelfelder ausbreiten.
Abgesehen von den küstennahen Gebieten und dem Westen muss verbreitet mit
leichtem Frost oder zumindest mit Frost in Erdbodennähe gerechnet werden, wobei
mit fortschreitender Auskühlung lokal am Erdboden um -5 Grad möglich sind.
Montag... verlagert sich das gesamte Zirkulationsmuster ein wenig nach Osten.
Das Höhenhoch gelangt mit seinem Schwerpunkt nach Böhmen, das Höhentief, das
bislang vor der Iberischen Halbinsel lag, greift dann auf diese über.
Das wetterbestimmende Bodenhoch zieht sich weiter nach Südosten zurück, wodurch
der Gradient weiter abnimmt.
Am Wettercharakter dürfte sich nicht allzu viel ändern. Das Nebeneinander von
Sonne und Hochnebel bzw. Nebel bleibt erhalten. Der Wind spielt wohl keine Rolle
mehr im Warnmanagement.
Die Aussagen der Modelle sind, was tiefe Bewölkung, bzw. Sonnenschein angeht,
gerade im Süden und der Mitte sehr optimistisch. Die Luftmasse altert aber
weiter und kühlt bodennah langsam ab, so dass wohl mehr Nebel und Hochnebel
auftritt als simuliert, entsprechend liegen die Temperaturen vor allem unter den
Wolken dann auch niedriger.
Gegenüber Sonntag ändern sich dabei die Temperaturen aber insgesamt nur
unwesentlich.
In der Nacht zum Dienstag breiten sich Nebel und Hochnebel wieder aus. Abgesehen
von den küstennahen Regionen und dem äußersten Westen gibt es bei geringer
Bewölkung verbreitet Bodenfrost und Luftfrost, am Boden gebietsweise um -5 Grad.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die Entwicklung im Kurzfristzeitraum ähnlich mit den
üblichen Unschärfen bei der Nebel und Hochnebelproblematik.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner