SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 26.10.2015 um 10.30 UTC



Meist ruhige und eher milde Herbstlage.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 02.11.2015


Am Donnerstag, zu Beginn der Mittelfristvorhersage greift ein Trog auf Europa
über. Dieser Trog tropft über dem Tyrrhenischem Meer ab und schwächt sich
insgesamt allmählich ab. Ein rasches Verlagern nach Osten wird dabei von einem
hochreichenden Hoch über Ost- und Südosteuropa blockiert.

Über dem Ostatlantik hingegen hat sich ein weiterer ausgeprägter Langwellentrog
entwickelt. Ein vorgelagertes Bodentief entwickelt sich sehr rasch zu einem
sogenannten Sturmtief (Donnerstag 12 UTC Kerndruck 965 hPa).

Währenddessen gelangt die zum Trog über Mitteleuropa gehörige Okklusion unter
Absinken und löst sich immer mehr auf. Auch die dazugehörigen Niederschläge
lassen im Verlauf des Donnerstags immer mehr nach.

Am Freitag gelangt Mitteleuropa zunehmend in Einflussbereich des auf der
Vorderseite des ostatlantischen Langewellentrogs aufwölbenden Höhenrückens. Die
eingeflossenen eher feucht-milden Luftmassen ( Samstag 00UTC verbreitet 850 hPa
Temperaturen um 10 Grad) sinken weiter ab und es könnte sich eine
Absinkinversion ausbilden, bei der auch die Nebel- und Hochnebelneigung wieder
stark zunimmt. Das dazugehörige Bodenhoch befindet sich dabei über Osteuropa mit
einem Kerndruck von 1040 hPa.

Die zum ostatlantischen Langwellentrog dazugehörigen Tiefausläufer werden vom
kräftigen Höhenrücken über Mitteleuropa blockiert. Im Nordseeumfeld wäre es
jedoch möglich, das die Frontalzone näher herankommt und auch stärkere Bewölkung
aufzieht.

Generell verstärkt sich aber die Antizyklone über Nordosteuropa am Wochenende,
sodass sich die Frontalzone wieder weiter nach Norden verdrängt wird.
Im Laufe des Wochenendes tropft der Langwellentrog über der Iberischen Halbinsel
ab, wobei der nördliche Anteil unter Verkürzung seiner Amplitude an der
Nordflanke der Antizyklone noch Osten abzieht.

Gleichzeitig bildet sich über dem westlichen Atlantik ein neuer Trog.

Diese eher ruhige und milde Hochdrucklage soll sich neben kleineren Störungen
bis Mitte nächster Woche halten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz ist bis kommendes Wochenende recht gut. Am Donnerstag wird zwar
die Cut-Off Entwicklung über Italien jeweils etwas anders simuliert, für das
Wettergeschehen über Deutschland macht dies jedoch kaum einen Unterschied.
Nachfolgend simulieren die vorherigen- und auch der aktuelle ECMWF Lauf ein
kräftiges Hoch über Ost - Südosteuropa. Deutschland befindet sich damit östlich
eines ausgeprägten Trogs über dem Ostatlantik und quasi unter einem sich immer
mehr verstärkendem Höhenrücken, der sich vom Mittelmeer bis nach Skandinavien
aufwölbt. Auch wenn zum Wochenende der Schwerpunkt des Hochs leicht variiert,
sind die Temperaturverteilung und auch der Druckgradient ähnlich. Eine deutliche
Zunahme des Windes oder ein deutlicher Temperaturrückgang ist in den Hauptläufen
nicht zu sehen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis zum kommenden Wochenende unterscheiden sich die betrachteten Globalmodelle
kaum voneinander. Am Sonntag hingegen lässt ICON den Trog als einiges auf Europa
übergreifen. GFS und auch ECMWF simulieren hingegen weiterhin den
Hochdruckeinfluss.

Das eher milde Temperaturniveau simulieren die Modelle ebenfalls ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis zum Samstag ist der Spread des Ensembles des ECMWFs recht gering.
Nachfolgend öffnet sich der Spread im 850 hPa Temperatur, sowie im 500 hPa
Potenzialfeld. Die einzigen nennenswerten Niederschlagssignale für die laufende
Woche gibt es nur am Mittwoch und Donnerstag, wenn der Trog auf Mitteleuropa
übergreift.

Das Ensemble von GFS weist einen ähnlichen Verlauf auf. Ein interessanter
Unterschied stellen aber die Niederschläge mit dem Trog dar. Im Median simuliert
GFS für Offenbach etwa um 5 mm und ECMWF um die 1 mm in 6 h. Ein Ausreißer von
GFS simuliert aber in 6 h jedoch auch mal an die 30 mm, bei ECMWF sind es
maximal 10 mm in 6 h.

In der Clusteranalyse des ECMWFs gibt es im Zeitbereich 120 bis 168 h 3
verschiedene Cluster. Der Haupt- und der operationelle Lauf befinden sich mit
insgesamt 24 Membern in Cluster 1. Der Unterschied zwischen den Clustern ist vor
allen darin zu finden, dass Cluster 2 und 3 das Übergreifen des Troges auf
Mittel deutlich abgeschwächt bis gar nicht simulieren. Den Hochdruckeinfluss
simulieren aber alle Cluster bis mehr oder weniger Mitte nächster Woche.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Meist ruhige Herbstlage. In den Nächten bildet sich vielfach Nebel, der sich
tagsüber nur zögerlich auflöst.

Auch wenn am Mittwoch/Donnerstag nach ECMWF keine Hinweise auf stärkere
Niederschläge vorhanden sind, besitzt GFS, wenn auch sehr unwahrscheinlich,
Signale für stärkere Regenfälle.

Wind und Frost (höchstens Bodenfrost) spielen im Mittelfristzeitraum eine
untergeordnete Rolle.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF, EPS, MOSMIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher

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