SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 30.01.2014 um 10.30 UTC



Deutschland liegt zwischen Tiefdruckgebieten auf dem Nordatlantik und einem kräftigen Hoch
über Osteuropa.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 06.02.2014


Von Sonntag bis Donnerstag liegt unser Gebiet prinzipiell immer vorderseitig eines
ostatlantischen Langwellentroges, wobei dieser mehrfach durch neue Tröge von Westen her
ersetzt wird. Damit laufen zeitweise auch mehr oder weniger kurzwellige Trog-Anteile über
Deutschland nordostwärts. Auch das Bodenfeld zeigt sich in einem Grenzbereich zwischen dem
Einflussgebiet nordatlantischer Tiefdruckgebiete und dem sehr starken Hoch über dem
europäischen Russland. Dabei ist über unserem Land der Druckgradient zunächst relativ
stark aufgefächert und die südöstliche Bodenströmung meist nur schwach. Ab Dienstag wird
der Gradient dann etwas stärker. Zeitweise passieren Okklusionen in abgeschwächter Form
Deutschland langsam ostwärts, eine erste am kommenden Wochenende, eine zweite
voraussichtlich am Dienstag. Nachts ist vor allem in der Osthälfte mit meist leichtem
Frost zu rechnen, während die Temperatur tags deutschlandweit auf 1 bis 9 Grad ansteigt.
Die höchsten Werte finden sich dabei im Westen.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree von Paul James zeigt eine aktuelle Lage SEz, morgen
übergehend in Sz. Von Samstag bis Donnerstag weist die absolute Mehrheit der
Ensemble-Mitglieder die Lage Sz auf. Montag und Dienstag simulieren sogar sämtliche
ECMF-Ensemble-Glieder die Lage Sz.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs im Vergleich zum gestrigen 00 UTC-Lauf
ist insgesamt gut, allerdings zeigen sich zum Ende der Woche hin besonders im
Höhendruckfeld gewisse Differenzen: So wird Freitag 00 UTC nun vor Westeuropa ein
markanter Langwellentrog simuliert, der im gestrigen Lauf allenfalls in Ansätzen innerhalb
der westlichen Frontalzone erkennbar war. Zum Samstag 00 UTC rückt dieser dann unter
Abschwächung nach Frankreich vor, während ein Cut-Off-Tief über dem westlichen
Mittelmeerraum zu finden ist. Für das Bodendruckfeld über Deutschland hat das aber nur
wenig Einfluss; es bleibt hier bei einer meist südlichen, zyklonal bestimmten Strömung,
die aber nun am Freitag etwas schwächer ausfällt als gestern noch simuliert.
Im Vergleich zum 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz sehr gut.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Abgesehen von gewissen Phasenunterschieden in der Bewegung der Trog-Rücken-Muster stimmt
GME gut mit den Ergebnissen des deterministischen ECMF-Laufs überein und stützt diese
damit. Das gleiche ist für GFS zu konstatieren, das insgesamt dem GME ähnlicher ist als
dem ECMF.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf repräsentiert gut das gesamte Ensemble, sowohl in Bezug auf
den Bodendruck als auch auf das 500 hPa-Geopotential.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird heute in zwei Cluster unterteilt, wobei
der deterministische Lauf im mit 30 Fällen besetzten Cluster 1 zu finden ist. Die Cluster
unterscheiden sich aber in der 168stündigen Prognose kaum. 192- bis 240stündig gibt es
drei Cluster, die 240stündig im Bodenfeld eine Wetterlage simulieren, die in C1 stark
zyklonal und windig geprägt ist, in C2 indifferent und in C3 eine antizyklonale Westlage
über Deutschland darstellt. Analoges trifft für die Höhendruckverteilung zu. Der
deterministische Lauf liegt im antizyklonal geprägten C3. Wenig Änderung auch bis t+360h;
keine wirklich winterliche Lage in Aussicht.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt die wahrscheinlichsten Temperaturen in 850 hPa meist um
den Gefrierpunkt, am kältesten ist es am Sonntag mit etwa -3/-4 Grad. Von heute bis
einschließlich Freitag sowie am Montag und Dienstag ist die Niederschlagschance nur
gering. Das Geopotential 500 hPa steigt unter leichten Schwankungen allmählich an.
NAEFS zeigt über Deutschland am Donnerstag 12 UTC (192stündige Prognose) eine ähnliche
Bodendruckverteilung wie ECMFdet und auch EPS-ECMF, wobei ECMFdet einen stärkeren
Druckgradienten über Deutschland aufweist als beide Ensembles. Das Höhendruckfeld ist
ebenfalls dem ECMFdet recht ähnlich.
Auch diverse andere externe Modelle sehen nach 180 Stunden (Donnerstag 12 UTC) eine wenig
winterliche Wettersituation in unserem Bereich: So geht CPTEC (das Modell des
brasilianischen Wetterdienstes) eher von einer Westlage aus, während NAVGEM eine milde
Südwestlage prognostiziert. Auch das japanische Modell von gestern 12 UTC zeigt für diesen
Termin eine milde Situation für unseren Raum.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI signalisiert weder für die Windböen noch für den Niederschlag signifikante Signale mit
Werten über 0.5.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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