SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 31.01.2014 um 10.30 UTC



Deutschland liegt zwischen Tiefdruckgebieten auf dem Nordatlantik und einem kräftigen Hoch
über Osteuropa, wobei der Tiefdruckeinfluss allmählich zunimmt.

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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 07.02.2014


Von Montag bis Freitag liegt unser Gebiet prinzipiell immer vorderseitig eines
ostatlantischen Langwellentroges, wobei dieser mehrfach durch neue Tröge von Westen her
ersetzt wird. Damit laufen zeitweise auch mehr oder weniger kurzwellige Trog-Anteile über
Deutschland nordostwärts. Auch das Bodenfeld zeigt sich in einem Grenzbereich zwischen dem
Einflussgebiet nordatlantischer Tiefdruckgebiete und dem sehr starken Hoch über dem
europäischen Russland. Dabei ist über unserem Land der Druckgradient zunächst relativ
stark aufgefächert und die südöstliche Bodenströmung meist nur schwach. Ab Dienstag wird
der Gradient dann etwas stärker; der Bodendruck fällt und die Isobarenkrümmung wird
zyklonal. Zeitweise passieren Okklusionen in abgeschwächter Form Deutschland langsam
ostwärts, eine erste am kommenden Wochenende, eine zweite voraussichtlich
Dienstag/Mittwoch und eine weitere Donnerstag/Freitag. Nachts ist bis Wochenmitte vor
allem in der Osthälfte mit leichtem Frost zu rechnen, danach nur noch vereinzelt. Die
Temperatur steigt tagsüber deutschlandweit auf 1 bis 7 Grad am Montag und dann langsam
ansteigend bis auf 4 bis 11 Grad am Freitag.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree von Paul James zeigt eine aktuelle Lage Sz. Bis Dienstag
ist Sz in nahezu allen Ensemble-Mitgliedern des ECMF die vorherrschende Großwetterlage. Ab
Mittwoch kommen dann auch SWa, SWz und TrW dazu.


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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs zum gestrigen 00 UTC-Lauf ist heute gut,
wenngleich sich zum Wochenende 08./09. Februar stärker zyklonale Verhältnisse über
Deutschland einstellen (niedrigeres Geopotential 500 hPa und tieferer Bodendruck).
Im Vergleich zum 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz sehr gut.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME stützt im allgemeinen die Prognosen des ECMF, aber ab Donnerstag liegt das
Temperaturniveau über Deutschland im GME niedriger als im ECMF. Randtiefentwicklungen, die
zum Donnerstag nach GME in die Biscaya hineinlaufen, werden vom ECMF weiter nördlich und
schwächer angesetzt. Auch GFS hat niedrigere 850 hPa-Temperaturen; Randentwicklungen sind
hier südlich des Zentraltiefs bei Schottland nur sehr schwach ausgeprägt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf repräsentiert gut das gesamte Ensemble, sowohl in Bezug auf
den Bodendruck als auch auf das 500 hPa-Geopotential.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird heute in vier Cluster unterteilt, wobei
der deterministische Lauf im mit 17 Fällen besetzten Cluster 1 zu finden ist. Die Cluster
unterscheiden sich aber in der 168stündigen Prognose über Deutschland nur marginal. 192-
bis 240stündig gibt es drei Cluster, die 240stündig eine Wetterlage simulieren, die als
West- oder Südwestlage mit leicht antizyklonalem Einschlag gekennzeichnet werden kann.
Wenig Änderung auch bis t+360h; keine wirklich winterliche Lage in Aussicht.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt die wahrscheinlichsten Temperaturen in 850 hPa meist um
den oder etwas unter dem Gefrierpunkt, am kältesten ist es am Sonntag und Montag mit etwa
-3 Grad. Montag und Dienstag wird weiterhin ein Niederschlagsminimum vom Ensemble
simuliert. Das Geopotential 500 hPa verläuft bis Freitag unter leichten Schwankungen etwa
konstant und steigt zum Wochenende leicht an.
NAEFS zeigt über Deutschland am Freitag 12 UTC (192stündige Prognose) eine ähnliche
Bodendruckverteilung wie ECMFdet und auch EPS-ECMF. Das Höhendruckfeld ist ebenfalls dem
ECMFdet recht ähnlich.
Auch diverse andere externe Modelle sehen nach 180 Stunden (Freitag 12 UTC) eine wenig
winterliche Wettersituation in unserem Bereich: So geht CPTEC (das Modell des
brasilianischen Wetterdienstes) eher von einer Westlage aus, während NAVGEM eine milde
zyklonale Südwestlage prognostiziert und das japanische Modell von gestern 12 UTC eine
zyklonale Südwestlage mit Randtief über Süddeutschland simuliert.


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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI signalisiert weder für die Windböen noch für den Niederschlag signifikante Signale mit
Werten über 0.5.


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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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