SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 29.11.2013 um 10.30 UTC



Anfangs ruhige, oft neblig-trübe Witterung, ab der zweiten Wochenhälfte Umstellung auf
nasskaltes bzw. winterliches Wetter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 06.12.2013


Am Montag bleibt die blockierende Höhenantizyklone über Westeuropa bestehen, während sich
das Bodenhoch von England über Deutschland ostsüdostwärts verlagert.
Am Dienstag dauert die Antizyklonallage an, wobei sich über Mitteleuropa eine Brücke
zwischen dem kräftigen Hoch östlich von Neufundland und dem südosteuropäischen Hoch
ausbildet.
Am Mittwoch schwächt sich die westeuropäische Höhenantizyklone allmählich ab und wandert
dabei nach Süden zur Biscaya. Im Bodenfeld breitet sich von Norden her eine westliche
Luftströmung über Deutschland aus.
Am Donnerstag weitet sich die Frontalzone langsam nach Süden hin aus, wobei auch ein
Austrogungsvorgang über Nordwesteuropa beteiligt ist. Vorderseitig dieses Troges
entwickelt sich ein Randtief, das von Seegebiet südlich Islands bis nach Südschweden
ziehen soll, kräftig (um gut 30 hPa), was in Deutschland in der zweiten Tageshälfte zu
einer sehr windigen Situation führen könnte.
Am Freitag meridionalisiert sich die Höhenströmung weiter und es kommt zur Ausbildung
eines Langwellentroges, der am Tagesende vom Ostseeraum nach Frankreich reicht. Das
südskandinavische Sturm- bzw. Orkantief zieht zum Baltikum weiter und auf seiner Rückseite
gelangt auf kürzestem Wege frische arktische Polarluft in unseren Raum.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs gegenüber dem gestrigen 00 UTC-Lauf ist
gut; die Umstellung in der zweiten Wochenhälfte von einer antizyklonalen Blockierungslage
zu einer GWL "Trog Mitteleuropa" wird nach wie vor prognostiziert. Der Temperaturrückgang
in 850 hPa wird nun im neuen Lauf sogar noch etwas intensiver vorhergesagt: Von Mittwoch
00 UTC bis Samstag 00 UTC geht die Temperatur von 10 auf -11 Grad über dem Südwesten
Deutschlands zurück.
Auch zum gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz gut, allerdings wird Freitag 00 UTC nun
das Orkantief über Südskandinavien wesentlich (ca. 20 hPa) stärker angenommen als noch 12
Stunden vorher, was einem markant intensiveren Druckgradienten über Deutschland
entspricht.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME zeigt 168stündig - im Gegensatz zu ECMF - nicht die beginnende Austrogung. Generell
bleibt nach GME das Geopotential über Deutschland hoch; die Zyklogenese über dem
nördlichen Nordatlantik wird zwar auch simuliert, das Sturmtief liegt aber Freitag 00 UTC
weiter im Norden und beeinflusst mit seinem Windfeld nur das norddeutsche Tiefland.
GFS ist dagegen dem deterministischen ECMF-Lauf deutlich ähnlicher.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis zur 144stündigen Vorhersage stimmen das Bodendruckfeld des deterministischen
ECMF-Laufs und des gesamten Ensembles sehr gut überein, 168stündig findet sich dann
natürlich die sehr starke Zyklogenese mit dem Orkantief über Südschweden im ENS nur durch
einen Bodentrog wieder. In den folgenden Vorhersageterminen zeigt aber das Druckfeld über
Deutschland erneut gute Übereinstimmung. Für das 500 hPa-Geopotential gilt Ähnliches; der
LW-Trog ist bis t+240 h auch im Ensemble gut erkennbar.
Es werden heute für den Zeitraum 120 bis 168 Stunden vier Cluster angeboten, wobei
deterministischer Lauf und Kontrolllauf im ersten Cluster (mit 19 Fällen) liegen.
168stündig zeigen die Cluster 1, 3 und 4 eine kräftige nordwestlichen Höhenströmung über
unserem Gebiet, während C2 eine etwas antizyklonalere Lösung mit einer WNW-Strömung über
der Nordhälfte Deutschlands anbietet. Im Folgezeitraum 192-240 h gibt es fünf Cluster, die
240stündig überwiegend eine westnordwestliche Höhenströmung über unserem Land zeigen, die
teils zyklonal, teils antizyklonal geprägt ist. C3 und C5 zeigen einen recht markanten
Rücken über Westeuropa und Deutschland unter dessen Vorderseite in einer nördlichen
Strömung.
In den Rauchfahnen von Offenbach ist der Dienstag der Tag mit den höchsten Werten in der
850 hPa-Temperatur und dem Geopotential. Bis zum Wochenende erfolgt dann ein deutlicher
Abfall, der in der wahrscheinlichsten 850 hPa-Temperatur von etwa 8/9 Grad auf -8/-9 Grad
beträgt. Am Dienstag geben auch faktisch alle Ensemblemitglieder keinen Niederschlag.
ENS/GFS (40 Lösungen des US- und des kanadischen Modells) zeigen für Freitag mittag
(192stündig) den LW-Trog weiter westlich positioniert als ECMFdet, nämlich von Spitzbergen
zu den Britischen Inseln hin und das vorderseitige Bodentief sitzt entsprechend mit 982
hPa vor der südnorwegischen Küste, während ECMF-EPS das Tief mit dem gleichen Kerndruck
über dem Bottenbusen sieht.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Für Sonntag, Montag und Dienstag detektiert EFI weder für die Windböen noch für den
Niederschlag über Deutschland signifikante Signale.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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