SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 30.11.2013 um 10.30 UTC



In der zweiten Wochenhälfte Übergang zu nasskaltem Wetter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 07.12.2013


Am Dienstag liegt eine Höhenantizyklone über dem Nordwesten Frankreichs. Sie beeinflusst
mit ihrem nach Osten weisenden Rücken das Wetter in Deutschland. Im Bodenfeld dauert die
Antizyklonallage an, wobei sich über Mitteleuropa eine Brücke zwischen dem kräftigen Hoch
östlich von Neufundland und dem südosteuropäischen Hoch ausbildet.
Am Mittwoch schwächt sich die westeuropäische Höhenantizyklone allmählich ab und wandert
dabei nach Süden (Nordspanien). Im Bodenfeld bleibt vor allem die Mitte und der Süden
unter dem Einfluss der Hochdruckbrücke bzw. des Keiles.
Am Donnerstag weitet sich die Frontalzone langsam nach Süden hin aus, wobei auch ein
Austrogungsvorgang über dem nördlichen Atlantik und später auch Nordwesteuropa beteiligt
ist. Vorderseitig dieses Troges entwickelt sich ein Randtief, das von Seegebiet südlich
Islands bis nach Südnorwegen ziehen soll, kräftig (um gut 20 hPa), was in Deutschland in
der zweiten Tageshälfte zu einer recht windigen Situation führen könnte.
Am Freitag meridionalisiert sich die Höhenströmung weiter und es kommt zur Ausbildung
eines Langwellentroges, der am Tagesende große Teile Europas beherrscht. Das
südskandinavische Sturm- bzw. Orkantief zieht zum Bottenbusen weiter und auf seiner
Rückseite gelangt erwärmte Polarluft in unseren Raum.
Am Samstag bleibt der mächtige Langwellentrog stationär; von Norden her einlaufende
kurzwellige Tröge mit kleinen Randtiefs können das Wetter in Deutschland beeinflussen. Die
Witterung ist damit nasskalt mit Schneefall oberhalb etwa 500 Metern.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs gegenüber dem gestrigen 00 UTC-Lauf
ist, was die großräumigen Umstellungen in der zweiten Wochenhälfte betrifft, gut. Die
Intensität des Kaltlufteinbruchs wird heute gegenüber gestern allerdings etwas
abgeschwächt.
Im Vergleich zum gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz sehr gut.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME stimmt mit ECMF bis Donnerstag 00 UTC recht gut überein, am Freitag 00 UTC wird aber
der massive Austrogungsvorgang über dem nördlichen Nordatlantik nicht prognostiziert. Den
Trog als solchen gibt es auch im GME, eine starke Frontalzone südlich davon verhindert
aber sein Ausweiten nach Süden. Am Freitag und Samstag ist daher nach GME die Strömung
mehr zonal orientiert. Samstag 00 UTC simuliert GME einen "Schnellläufer" über der
westlichen Nordsee, der sich im Anschluss nach Norddeutschland verlagern soll.
GFS ist heute dem GME wesentlich ähnlicher als dem deterministischen ECMF-Lauf. Insofern
könnte man geneigt sein, die Wahrscheinlichkeit der massiven Austrogung am kommenden
Wochenende nun als etwas niedriger einzuschätzen als noch gestern.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf wird durch das gesamte Ensemble gut repräsentiert, sowohl
im Höhen- als auch im Bodenfeld.
Es werden heute für den Zeitraum 120 bis 168 Stunden vier Cluster angeboten, wobei der
deterministische Lauf im Cluster 4 und der Kontrolllauf im Cluster 1 liegen. 168stündig
zeigen die Cluster 1, 2 und 4 mehr oder weniger einen langwelligen Höhentrog über unserem
Gebiet, während C3 eine etwas antizyklonalere Lösung mit einer WNW-Strömung über
Deutschland anbietet. Im Folgezeitraum 192-240 h gibt es sechs Cluster, die 240stündig
überwiegend eine stark meridionale Zirkulation in 500 hPa zeigen; nur C5 und C6 sind etwas
zonaler orientiert.
In den Rauchfahnen von Offenbach ist der Dienstag der Tag mit den höchsten Werten in der
850 hPa-Temperatur und dem Geopotential. Bis zum Wochenende erfolgt dann ein deutlicher
Abfall, der in der wahrscheinlichsten 850 hPa-Temperatur von etwa 7/8 Grad auf -8 Grad
beträgt. Am Dienstag geben auch faktisch alle Ensemblemitglieder keinen Niederschlag.
ENS/GFS (40 Lösungen des US- und des kanadischen Modells) zeigen für Samstag mittag
(192stündig) den LW-Trog ähnlich wie ECMFdet, jedoch nicht ganz so stark nach Süden
ausgeweitet. Auch die Bodendruckverteilung über unserem Gebiet ist jener des (12 Stunden
jüngeren) ECMF-EPS sehr ähnlich.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Für Montag, Dienstag und Mittwoch detektiert EFI weder für die Windböen noch für den
Niederschlag über Deutschland signifikante Signale.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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