SXEU31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 271800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 27.11.2013 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
In der Mitte und im Süden örtlich gefrierender Regen mit Glatteis, Unwetter nicht
ausgeschlossen.
Örtlich markante Eisglätte durch überfrieren (Samstagfrüh Westen, Mitte!!!)
An der Küste besonders an der Ostsee Sturmböen

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... Das bis in die obere Troposphäre reichende Hoch bleibt für die wetterlenkende
Strömung entscheidend. So dreht über der Nordhälfte Deutschlands in der unteren
Troposphäre auf West bis Nordwest und führt allmählich mildere Luft heran. Die
korrespondierende Warmfront hat den Nordwesten Deutschlands erreicht. In untersten
schichten bleibt im Mittelgebirgsraum aber sehr zäh noch eine flache windschwache
Kaltluftschicht übrig. Im Laufe der Nacht nimmt durch WLA die Hebung zu, so dass im
Mittelgebirgsraum bis in den Norden Bayerns Niederschläge aufkommen, die anfangs zum Teil
als Schnee, nach Westen hin und im Lee des Thüringer Waldes aber recht rasch in Regen oder
Sprühregen übergehen. Die simulierten Niederschlagsmengen der deutschen Modellkette liegen
meist zwischen 0,5 und 2 mm, in Staulagen in der 2. Nachthälfte vereinzelt bei bis zu 5 mm
(CsomoEu). Neben markanten Glättewarnungen sind in einigen Bereichen selbst
Unwetterwarnungen nicht auszuschließen.
Der Wind nimmt im Norden noch etwas zu und erreicht Böen Bft 7, Richtung Rügen auch Bft 8.
Auch auf dem Brocken sind Sturmböen möglich.
Im Süden ist bei klarem Himmel nochmals strenger Frost möglich.

Donnerstag ... Die Warmfront des nach Nordwestrussland ziehenden Tiefs erreicht etwa bis
Mittag den Main, wobei allerdings die schwache Kaltfront des Tiefs dieselbe einholt, was
zur Okklusion führt. Die davor ausgelösten leichten Schnee- und Regenfälle überschreiten
bis Mittag die Donau und am Nachmittag die Alpen. Die Niederschlagsmengen liegen
allerdings meist nur zwischen 0,5 und 2 mm in 6 Stunden, in Staulagen vereinzelt darüber.
Nichts desto Trotz muss vor allem vom Main bis zum Donautal mit gefrierendem Sprühregen
gerechnet werden, da auch unterhalb von 850 hPa mit einer warmen Nase im Temp gerechnet
werden.
In Alpennähe dürfte durch die orographische Hebung die Schneephase überwiegen.
Die Strömung dreht nach Abzug des Höhenrückens Richtung Alpen allgemein auf Nordwest,
wobei hinter der Okklusion in der Höhe nur wenig kältere Luft einströmt. Durch kräftige
Winde wird die Troposphäre durchmischt, so dass es nicht nur im Norden, sondern auch im
Osten recht mild wird mit Werten um 7 Grad (Küste um 10 Grad). Im Süden halten sich
wahrscheinlich die Kaltluftreste recht zäh bis in den Nachmittag hinein, so dass die
Temperatur zum Teil bis zum Abend noch bei 0 Grad hängen bleibt.

Der Wind frischt im Norden und Osten auf, so dass besonders an der Ostsee stürmische Böen
auftreten. In Gipfellagen von Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge sind Sturmböen
wahrscheinlich.

Freitag ... gelangt Deutschland nach Abzug eines flachen Höherückens und des
Bodenhochkeils in den Einflussbereich des von Westeuropa übergreifenden Troges. Das dem
Trog vorlaufende Frontensystem kommt infolge nahezu frontsenkrechter Windkomponente rasch
südostwärts voran und greift mittags auf den Nordwesten über. Die vorlaufenden
Niederschläge erreichen in der 2. Tageshälfte zunächst die Mitte, am späteren Abend dann
den Süden Deutschlands. Dabei steigt die Schneefallgrenze im nördlichen Mittelgebirgsraum
vorübergehend in die Kamm- und Gipfellagen an. Im Süden ist die Schneefallgrenze deutlich
niedriger und im Donautal ist auch noch gefrierender Regen denkbar.

Mit dem Übergreifen des Frontensystems frischt der Wind spürbar auf. Im Norden und in der
Mitte sind bis in tiefere Lagen verbreitet Windböen, an der Küste und in höheren Berglagen
teils Sturmböen und auf höheren Berggipfeln auch schwere Sturmböen zu erwarten.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen deutschlandsweit Werte zwischen 3 und 8 Grad.
Lediglich ganz im Südosten und am Alpenrand können sich noch Kaltluftseen halten.
In der Nacht zum Samstag weitet sich der allmählich nach Nordostdeutschland schwenkende
Trog nach Südwesten aus. Im Bereich dieses Troges setzt sich labil geschichtete
Höhenkaltluft durch. Dies prägt die Niederschläge zum einen konvektiv. Auch kurze Gewitter
sind nicht ganz auszuschließen (besonders Küste). Zum anderen erfolgt bis in mittlere
Lagen wieder ein Übergang der Niederschläge in die feste, zumindest aber die Mischphase.
In den Hochlagen der Mittelgebirge und auch am (westlichen) Alpenrand kann es durchaus
auch kräftigere Schneefälle mit mehr als 10 Zentimetern innerhalb von 12 Stunden geben.

Samstag ... Ein Bodentief, das aus einer Mischform zwischen Okklusionspunkt- und
Skagerrakzyklogenese hervorging, zieht über die Südspitze Schwedens und die Ostsee hinweg
nach Weißrussland. Die Trogspitze des zugehörigen Höhentiefs, das auf ähnlicher Spur
zieht, greift in der ersten Tageshälfte auf den Süden über, so dass sich die
Schneefallsignale dort verstärken. Innerhalb von 6 Stunden sind Mengen über 5 cm möglich.
Besonders im Bereich der Kaltfront (die ehemals eine Okklusion war) können im Bergland
noch starke Böen auftreten; auch an der Küste sind Böen Bft 7 möglich.
In der 2. Tageshälfte kommt es allmählich von Norden zur Wetterberuhigung, da bis zum
Abend der Höhenkeil des steuernden atlantischen Hochs nach Norddeutschland schwenkt und
korrespondierend auch der Bodendruck steigt.
Damit lassen die Niederschläge weitgehend nach.



Modellvergleich und -einschätzung
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Hinsichtlich der synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten
Unterschiede ableiten.

Die Niederschlagsphase wird zum Teil unterschiedlich behandelt. GFS und Finemesch
simulieren bis morgen Abend überwiegend Regen (Nieselregen) und nur am Alpenrand Schnee.
Somit ist bei diesen Modellen die Glatteisgefahr größer.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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