SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 30.11.2017 um 10.30 UTC



Anfang der Woche Milderung, im höheren Bergland Schnee.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 07.12.2017


Am Sonntag, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, liegt nach dem EZMW-IFS
Deutschland nach wie vor im Bereich eines Langwellentroges, dessen Achse aber
östlich unseres Landes liegt. Auf dem nahen Ostatlantik liegt dagegen ein Keil,
der auch ein kräftiges Bodenhoch stützt. Ein Zentraltief liegt vor der Küste
Nordnorwegens. Dessen Warmfront greift am Sonntag auf den Nordwesten
Deutschlands über, wobei etwas mildere Nordseeluft die zuvor bei uns liegende
gealterte Polarluft verdrängt. Die Regenfälle der Warmfront erreichen in der
Nacht zum Montag die Alpen, wobei die Schneefallgrenze von Nordwesten her auf
800 m steigen dürfte. Im Osten des Landes okkludiert das Frontensystem, dorthin
gelangt in der Nacht schon wieder etwas kältere Luft. Mit dem Übergreifen der
Warmluft muss vor allem in den Nächten (Sonntagfrüh im nördlichen
Mittelgebirgsraum, Nacht zum Montag im Süden) teils auch mit gefrierendem Regen
gerechnet werden, eventuell auch mit Schneefall bis in tiefe Lagen.
Am Montag und Dienstag liegt Deutschland im Bereich einer nordnordwestlichen
Höhenströmung und einer nordwestlichen Bodenströmung, wobei ein über Deutschland
schleifendes Frontensystem mildere Luft im Südwesten von kälterer im Nordosten
trennt. Am Dienstag kommen die Drucksysteme nach Osten voran und überall setzt
sich die mildere Luft (0 bis -2 Grad in 850 hPa) durch. Es kommt weiterhin zu
Regenfällen, Schnee fällt im östlichen Bergland sowie in Hochlagen des
westlichen Berglands und ab mittleren Lagen der Alpen.
Am Mittwoch und Donnerstag verlagert sich der Schwerpunkt des ursprünglich
atlantischen Hochs nach Südeuropa, wobei der Süden Deutschland noch lange Zeit
unter Hochdruckeinfluss steht. Die sich abschwächende Höhenströmung dreht auf
westliche Richtungen. Dabei ist es am Mittwoch meist niederschlagsfrei, dürfte
aber recht trüb werden. Am Donnerstag sollte es dann zunehmend zu Auflockerungen
kommen, bevor am Abend die Kaltfront eines in die Nordsee ziehenden Tiefs mit
Regen auf den Nordwesten übergreift. Dabei wird es im Nordwesten auch windig.
In der erweiterten Mittelfrist soll sich das Tief über der Nordsee noch
verstärken und dort einnisten, während sich auf dem Atlantik wieder ein Hoch
aufbaut. Dabei gelangt Deutschland wieder unter Trogeinfluss und polare
Meeresluft bestimmt wieder das Wettergeschehen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des aktuellen EZMW-Laufs mit seinen beiden Vorgängern ist bereits
ab Montag nicht mehr gut. Während die letzten beiden Läufe am Montag recht
zyklonal aufgestellt sind, zeigte der gestrige 00-UTC-Lauf den Trog weiter im
Osten und die Lage über Deutschland zyklonaler. In den Folgetagen wurde dagegen
der gestrige 00-UTC-Lauf wieder zyklonaler (erneute Troglage), während der
aktuelle Lauf zu antizyklonaler Prägung tendiert. Der gestrige 12-UTC-Lauf liegt
dazwischen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die vorliegenden Globalmodelle (EZMW, ICON, GFS, GEM, NAVGEM) zeigen grob die
gleiche Entwicklung. Allerdings ist die Lage der Frontalzone in der Mitte der
kommenden Woche noch recht unsicher. Möglicherweise schleifen Fronten in der
Mitte oder im Norden Deutschlands oder es wird vorübergehend antizyklonal. Auf
jeden Fall bleibt es aber recht mild und auch in den mittleren Berglagen ist
Schnee dann kein Thema mehr.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Im Zeitraum von Dienstag, 00 UTC bis Donnerstag, 00 UTC verteilt sich das
EZMW-EPS auf 3 Cluster, die sich zunächst stark ähneln. C3 (12 Mitglieder +
Hauptlauf) lässt Mitte der kommenden Woche den Rücken etwas weniger aufwölben
(bzw. das Hoch etwas "flacher"). Zum Donnerstag gelangen wir nach allen Clustern
wieder eher unter Tiefdruck, wobei aber auch C3 die zyklonalste Variante (mit
Sturm) anbietet. In der erweiterten Mittelfrist werden westliche Lagen und
Troglagen angedeutet, mit einem Schwerpunkt auf den westlichen Lagen.
Die Rauchfahnen für Offenbach zeigen ab Montag langsam weiter ansteigende
Temperaturen in 850 hPa (bis +2 Grad am Donnerstag), wobei ab Mittwoch die
Unsicherheit steigt und der Hauptlauf eher am warmen Rand der Verteilung liegt.
Zum Freitag deutet sich wieder ein Rückgang an. Deutliche Niederschlagssignale
gibt es ebenso am Freitag. Das Potenzial soll bis Donnerstag stetig ansteigen,
danach aber wieder zurückgehen, beim Hauptlauf aber viel deutlicher als im
Ensemble.
Bei den Rauchfahnen des GFS ähnelt sich die Potenzialentwicklung mit EZMW. Bei
GFS sind aber am Donnerstag die Niederschlagssignale wieder größer. Die
Temperaturen steigen beim GFS-Ensemble nächste Woche weniger an (im Gegensatz
zum Hauptlauf!), fallen aber am nächsten Wochenende dafür auch kaum ab.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI zeigt am Montag und am Dienstag im Südosten leichte Signale für Wind und
Niederschlag. Leichte Signale für Schnee werden am Sonntag in der Mitte, am
Montag im Südosten Deutschlands gezeigt.

STURM: Cosmo-LEPS zeigt leichte Hinweise auf stürmische Böen an den Küsten am
Montag und Dienstag. Am Dienstag sind auch im nördlichen Bergland Signale
vorhanden. Das EZMW-EPS zeigt auch im weiteren Wochenverlauf weiterhin Signale
für stürmische Böen an den Küsten. Am Freitag erhöhen sich die
Wahrscheinlichkeiten.

SCHNEEFALL: Am Sonntag und in der Nacht zum Montag zeigt Cosmo-LEPS Signale für
mehr als 10 cm Neuschnee in praktischen allen höheren Mittelgebirgen. Am Montag
und in der Nacht zum Dienstag gibt es deutliche Signale für mehr als 20 cm
Neuschnee in 24 Stunden im Erzgebirge, Schwarzwald, Bayerwald und an den Alpen.
Am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch gibt es noch deutliche Signale für
mehr als 10 weitere Zentimeter Neuschnee vor allem im östlichen Alpengebiet.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann

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