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Thema des Tages

Schneeflöckchen, Weißröckchen?

...wann kommst Du geschneit? So heißt die erste Zeile eines bekannten
Kinder- und Weihnachtsliedes. Und viele Kinder in Deutschland fragen
sich sicherlich auch schon, wann sie die erste Schneeballschlacht
machen, einen Schneemann bauen und den Schlitten für eine rasante
Abfahrt auspacken können, steht doch der meteorologische Winter am 1.
Dezember kurz bevor.

Im höheren Bergland konnte man solchen Aktivitäten in den vergangenen
Wochen schon nachgehen, hielt dort Winterwetter mit mehreren
Zentimetern Schnee und frostigen Temperaturen bereits Einzug. In den
meisten Niederungen dagegen war Schnee bisher Mangelware. Das ändert
sich jedoch bald, denn die Schneefallgrenze sinkt im Verlauf der
Woche immer weiter ab.

Zunächst wird es zum Anfang dieser Woche unter dem Einfluss des Tiefs
"Torsten" vorübergehend aber noch mal etwas milder, sodass bei
zeitweiligem Regen die Höchsttemperaturen tagsüber zwischen 3 und 9
Grad liegen. Die Schneefallgrenze steigt auf etwa 700 bis 900 m und
nur das höhere Bergland zeigt sich weiterhin im weißen Gewand.

Spätestens zur Wochenmitte hin dreht die Strömung jedoch immer mehr
auf nördliche Richtungen (siehe Bodenwetterkarte für Mittwoch,
29.11.2017, 12 Uhr, unter
http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2017/11/27.html) und
führt so auf ziemlich direktem Wege kalte Luftmassen polaren
Ursprungs zu uns nach Mitteleuropa und Deutschland. Über dem noch
recht warmen Meer - die Wassertemperaturen liegen vom Nordmeer bis
zur Nordsee aktuell bei 4 bis 11 Grad - wird diese Luft noch ein
wenig erwärmt. Damit sind ab Mittwoch Höchsttemperaturen von 2 bis 6,
ab Donnerstag nur noch von -1 bis 5 Grad zu erwarten. In den Nächten
tritt dann verbreitet leichter (Tiefstwerte unter 0 bis -5 Grad) bis
mäßiger (unter -5 bis -10 Grad), über Schnee auch strenger Frost
(unter -10 Grad) auf.

Wer jetzt noch keine Winterreifen aufgezogen hat, sollte dies
schleunigst nachholen (oder eben andere Verkehrsmittel wählen)!
Außerdem brauchen nicht winterharte Pflanzen nun ein Plätzchen im
Warmen, sofern sie nicht eh schon dort stehen oder es leider bereits
zu spät ist.

Die Luftmassen, die ab der Wochenmitte von Norden zu uns strömen,
nehmen auf dem Weg nach Süden über dem Meer nicht nur etwas Wärme,
sondern auch einiges an Feuchtigkeit auf. Damit kommt es in
Deutschland zu weiteren schauerartigen Niederschlägen, wobei sich
zunehmend bis in tiefe Lagen Schneeflocken unter den Regen mischen.
Etwas ausgenommen von den Niederschlägen bleiben der Norden und
Nordosten, dort bewirkt der Skandinavien-Föhn (für weitere
Informationen dazu siehe Thema des Tages vom 07.10.2017 unter
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2017/10/7.html)
trockeneres Wetter.

Schneeflocken bis in die Niederungen garantieren aber noch nicht,
dass diese auch auf dem Boden liegen bleiben. Tagsüber sind die
Temperaturen meist doch noch zu hoch, nur kräftige Niederschläge
könnten dann mit zusätzlicher Verdunstungsabkühlung vorübergehend
eine Schneematschdecke bringen. Treten die Niederschläge dagegen
günstig in der Nacht auf, sollte es schon eher für eine Schneedecke
reichen, die tagsüber jedoch wohl rasch wieder verschwinden dürfte.
Etwas "besser" stehen die Chancen für Neuschnee dagegen im Süden des
Landes, der topographisch gesehen generell ja höher liegt, sodass
dort kühlere Temperaturen vorherrschen. Darüber hinaus ist aber auf
jeden Fall verbreitet mit Glätte - insbesondere in den Nächten - zu
rechnen!

Der frühwinterlich geprägte Witterungsabschnitt dauert
voraussichtlich mindestens bis zum kommenden Sonntag, dem ersten
Advent, an. Dann kann passend dazu auf den Weihnachtsmärkten das Lied
"Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst Du geschneit?" bei einem
wärmenden Glühwein erklingen.

Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.11.2017

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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