SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 28.11.2017 um 10.30 UTC
Weiterhin frühwinterlich kalt, ab Samstag /Sonntag Milderung, beginnend mit
Schneefall von Nordwesten, in Regen übergehend.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 05.12.2017
Zu Beginn des Mittelfristzeitraumes liegt ein umfangreiches Höhentief über
Mitteleuropa, das bis zum Samstag ins westliche Mittelmeer abtropft. Mit einem
weiteren Höhentief, das am Samstag über Nordostskandinavien ebenfalls durch
einen Abtropfvorgang aus der Arktikfront entsteht, formiert sich eine
dipolartige Sruktur in der Höhenströmung. Deutschland liegt zwischen diesen
Polen weiterhin in hochreichend kalter Luft, wettertechnisch aber relativ
günstig, da es in diesem Bereich zu großräumig leichten Absinkvorgängen kommen
muss. Dies erklärt die vergleichsweise geringen Niederschlagssummen.
Eine beginnende Umstellung der frühwinterlichen Witterung hin zu etwas milderen
Temperaturen zeichnet sich im Laufe des Sonntags ab. Mit einer zögerlichen
Annäherung des breitgefächerten ostatlantischen Höhenkeiles drehen die Boden-
und Höhenströmung im Laufe dieses Tages auf Nordwest und führen mildere Luft
heran, die ursprünglich aus mittleren Breiten des Atlantiks stammt. Allerdings
dreht die Strömung über der Nordosthälfte Deutschlands bodennah am Montag
vorübergehend nochmals auf Nord und führt damit skandinavische Kaltluft in diese
Regionen. Am Dienstag verlagert sich das westeuropäische Bodenhoch dann aber
schon so weit nach Osten, dass dieser Vorgang endet und sich mit Rückdrehen des
Windes auf West wieder der Zustrom milderer Luft einstellt. Der Süden und die
Mitte Deutschlands sind dann antizyklonal, der Norden leicht zyklonal
beeinflusst.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz der letzten drei Modellläufe des ECMF kann weiterhin als gut
bezeichnet werden. Alle zeigen bis Sonntag früh einen Fortbestand des mächtigen
mitteleuropäischen Höhentroges, der sich immer mehr ins westliche Mittelmeer und
bis nach Nordafrika ausweitet. Somit ist ein deutliches Signal für einen
Fortbestand der winterlichen Witterung bis zum Sonntag gesetzt. Im Laufe des
Sonntags kann aus Nordwesten ein Tiefausläufer langsam südostwärts vordringen,
der einen Vorstoß milderer Luft einleitet. Auch dieses Szenario wird von allen
Modellläufen sehr ähnlich mit relativ kleinen zeitlichen Varianten angeboten.
Erwähnenswert ist allerdings, dass der neueste Lauf am Montag nach Durchzug des
Tiefausläufers in die Nordosthälfte Deutschland mit nördlichem Wind nochmals
einen Schwall kalter Luft aus Skandinavien einströmen lässt. Sie wird am
Dienstag mit Rückdrehen auf Nordwest aber bereits wieder südostwärts abgedrängt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
ICON und GFS weisen in die gleiche Richtung wie ECMF, zeigen ab Sonntag
ebenfalls eine Milderung, die bei ICON früher beginnt (Samstag) und nur
vorübergehend in der Nordosthälfte Deutschlands unterbrochen wird.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Zeitraum Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC liegen 5 Cluster vor, Haupt- und
Kontrolllauf liegen im mit 13 Membern besetzten Cluster 2. Alle Cluster zeigen
jedoch in Mitteleuropa einheitlich die Höhentiefsituation.
Im Zeitraum Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC existieren 3 Cluster, Haupt- und
Kontrolllauf liegen beide im mit 31 Membern besonders stark besetzten Cluster 1.
Die nordwestliche Höhenströmung über Deutschland an der Ostflanke eines
breitgefächerten westeuropäischen Höhenkeiles betont die vergleichsweise milde
Lösung, die auch in Cluster 2 mit immerhin noch 16 Membern erkennbar wird.
In der Rauchfahne von Offenbach zeichnet sich deutlich in 850 hPa die
Trendumkehr hin zu höheren Temperaturen schon ab der 2. Tageshälfte des Samstag
beginnend ab. Die Erwärmung findet am Sonntag weitgehen ihren Abschluss, zum
Montag hin deuten einige Ergebnisse einen leichten Rückgang an, im Mittel ist
aber nahezu Konstanz zu verzeichnen. Dagegen zeigt die Rauchfahne bspw. von
Greifswald stärkere Signale für einen vorübergehenden erneuten
Temperaturrückgang zum Montag hin.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Cosmo-Leps lässt am Samstag für die Küstengebiete Wahrscheinlichkeiten von 30%
für Böen Bft 7 zu, bei ECMF-EPS betragen diese Wahrscheinlichkeiten bis zu 50%.
Bezüglich Dauerniederschlägen liefern weder ECMF-EPS noch Cosmo_Leps
signifikante Wahrscheinlichkeiten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMF, MOS-MIX,EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer
ausgegeben am Dienstag, den 28.11.2017 um 10.30 UTC
Weiterhin frühwinterlich kalt, ab Samstag /Sonntag Milderung, beginnend mit
Schneefall von Nordwesten, in Regen übergehend.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 05.12.2017
Zu Beginn des Mittelfristzeitraumes liegt ein umfangreiches Höhentief über
Mitteleuropa, das bis zum Samstag ins westliche Mittelmeer abtropft. Mit einem
weiteren Höhentief, das am Samstag über Nordostskandinavien ebenfalls durch
einen Abtropfvorgang aus der Arktikfront entsteht, formiert sich eine
dipolartige Sruktur in der Höhenströmung. Deutschland liegt zwischen diesen
Polen weiterhin in hochreichend kalter Luft, wettertechnisch aber relativ
günstig, da es in diesem Bereich zu großräumig leichten Absinkvorgängen kommen
muss. Dies erklärt die vergleichsweise geringen Niederschlagssummen.
Eine beginnende Umstellung der frühwinterlichen Witterung hin zu etwas milderen
Temperaturen zeichnet sich im Laufe des Sonntags ab. Mit einer zögerlichen
Annäherung des breitgefächerten ostatlantischen Höhenkeiles drehen die Boden-
und Höhenströmung im Laufe dieses Tages auf Nordwest und führen mildere Luft
heran, die ursprünglich aus mittleren Breiten des Atlantiks stammt. Allerdings
dreht die Strömung über der Nordosthälfte Deutschlands bodennah am Montag
vorübergehend nochmals auf Nord und führt damit skandinavische Kaltluft in diese
Regionen. Am Dienstag verlagert sich das westeuropäische Bodenhoch dann aber
schon so weit nach Osten, dass dieser Vorgang endet und sich mit Rückdrehen des
Windes auf West wieder der Zustrom milderer Luft einstellt. Der Süden und die
Mitte Deutschlands sind dann antizyklonal, der Norden leicht zyklonal
beeinflusst.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz der letzten drei Modellläufe des ECMF kann weiterhin als gut
bezeichnet werden. Alle zeigen bis Sonntag früh einen Fortbestand des mächtigen
mitteleuropäischen Höhentroges, der sich immer mehr ins westliche Mittelmeer und
bis nach Nordafrika ausweitet. Somit ist ein deutliches Signal für einen
Fortbestand der winterlichen Witterung bis zum Sonntag gesetzt. Im Laufe des
Sonntags kann aus Nordwesten ein Tiefausläufer langsam südostwärts vordringen,
der einen Vorstoß milderer Luft einleitet. Auch dieses Szenario wird von allen
Modellläufen sehr ähnlich mit relativ kleinen zeitlichen Varianten angeboten.
Erwähnenswert ist allerdings, dass der neueste Lauf am Montag nach Durchzug des
Tiefausläufers in die Nordosthälfte Deutschland mit nördlichem Wind nochmals
einen Schwall kalter Luft aus Skandinavien einströmen lässt. Sie wird am
Dienstag mit Rückdrehen auf Nordwest aber bereits wieder südostwärts abgedrängt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
ICON und GFS weisen in die gleiche Richtung wie ECMF, zeigen ab Sonntag
ebenfalls eine Milderung, die bei ICON früher beginnt (Samstag) und nur
vorübergehend in der Nordosthälfte Deutschlands unterbrochen wird.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Im Zeitraum Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC liegen 5 Cluster vor, Haupt- und
Kontrolllauf liegen im mit 13 Membern besetzten Cluster 2. Alle Cluster zeigen
jedoch in Mitteleuropa einheitlich die Höhentiefsituation.
Im Zeitraum Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC existieren 3 Cluster, Haupt- und
Kontrolllauf liegen beide im mit 31 Membern besonders stark besetzten Cluster 1.
Die nordwestliche Höhenströmung über Deutschland an der Ostflanke eines
breitgefächerten westeuropäischen Höhenkeiles betont die vergleichsweise milde
Lösung, die auch in Cluster 2 mit immerhin noch 16 Membern erkennbar wird.
In der Rauchfahne von Offenbach zeichnet sich deutlich in 850 hPa die
Trendumkehr hin zu höheren Temperaturen schon ab der 2. Tageshälfte des Samstag
beginnend ab. Die Erwärmung findet am Sonntag weitgehen ihren Abschluss, zum
Montag hin deuten einige Ergebnisse einen leichten Rückgang an, im Mittel ist
aber nahezu Konstanz zu verzeichnen. Dagegen zeigt die Rauchfahne bspw. von
Greifswald stärkere Signale für einen vorübergehenden erneuten
Temperaturrückgang zum Montag hin.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Cosmo-Leps lässt am Samstag für die Küstengebiete Wahrscheinlichkeiten von 30%
für Böen Bft 7 zu, bei ECMF-EPS betragen diese Wahrscheinlichkeiten bis zu 50%.
Bezüglich Dauerniederschlägen liefern weder ECMF-EPS noch Cosmo_Leps
signifikante Wahrscheinlichkeiten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMF, MOS-MIX,EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer