SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 280800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 28.11.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
TM
Heute vor allem im Schwarzwald Schnee bis 20 cm/12h. An den Küsten stürmische
Böen, im Tagesverlauf nachlassend. In den kommenden Tagen zunehmend winterlich.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... liegen wir auf der Vorderseite eines Troges, der sich ausgehend von
einem Höhentief über der Nordsee nach Südwesten erstreckt. Der Trog erfasst bis
zum Abend den Norden und den Westen. Korrespondierend dazu hat sich am Boden ein
Tief entwickelt, das aktuell über Dänemark liegt, sich im Tagesverlauf
abschwächt und in Richtung Nordosten verlagert. Ausgehend von dem Tief überquert
heute eine weitgehend okkludierte Front die Mitte und den Süden und erreicht
bereits in den Mittagsstunden die Alpen.

Wettermäßig bedeutet dies für die Südhälfte Niederschläge, die langsam nach
Süden ziehen und am Abend fast nur noch den äußersten Süden betreffen. Dabei
muss über 500 m mit Schnee gerechnet werden. Vor allem im Schwarzwald können
dabei nochmals über 20 cm Neuschnee in 12 h zusammenkommen. Auch die östlichen
Mittelgebirge bekommen Neuschnee, allerdings nur in den Hochlagen. Dort sind um
5 cm drin. Auch im Norden gibt es Regenschauer, sie erfassen insbesondere den
Küstenbereich. Hier ist auch ein Gewitter nicht ausgeschlossen. Weiterhin
überquert ein Bodentrog den Südwesten und sorgt dort noch Regen und Regenschauer
und vielleicht in den höchsten Lagen für Schnee.

Neben dem Niederschlag ist vor allem der Wind noch ein Thema. Zwar nimmt der
Gradient mit dem Durchzug des Tiefs im Norden wieder ab, aber vor allem an der
Küste gibt es steife bis stürmische Böen aus Südwest. In exponierten Lagen sind
auch Sturmböen möglich. Am Abend verlagert sich das Hauptwindfeld in den Bereich
der Ostsee. Auch in den Gipfellagen der Berge sind stürmische Böen oder
Sturmböen wahrscheinlich, auf dem Feldberg im Schwarzwald auch schwere
Sturmböen.

Die Temperaturen erreichen heute zwischen 9 Grad an der Küste und 3 Grad in den
Mittelgebirgen. Für freundliche Abschnitte besteht heute allerdings Fehlanzeige.


In der Nacht zum Mittwoch weitet sich der Trog über die Westhälfte hinweg weiter
nach Süden aus. Dadurch kommt ganz Deutschland unter höhenkalte Luft mit
Temperaturen in 500 hPa von unter -30 Grad. Dies fördert im Küstenbereich die
Schaueraktivität. Weiterhin gibt es an den Alpen und mit der Trogachse vor allem
im Südwesten weitere Niederschläge, die oberhalb von etwa 400 m in Schnee
übergehen. Dadurch sind vor allem im Schwarzwald nochmals ein paar CM Neuschnee
drin. Der Wind schwächt sich ab und Windwarnungen sind anfangs noch an der
Ostsee nötig. Auch auf den Gipfeln der Mittelgebirge schwächt sich der Wind
langsam ab. Am Morgen sind dann voraussichtlich keine Windwarnungen mehr nötig.
Die Temperaturen sinken in den Bergen in den leichten Frostbereich. Weiterhin
ist in weiten Teilen des Südens und der Mitte sowie ganz im Norden mit
Bodenfrost zu rechnen. Folglich muss streckenweise mit Glätte durch
überfrierende Nässe, im Bergland durch Schnee, gerechnet werden.


Mittwoch... erreicht die Haupttrogachse die Westhälfte unseres
Vorhersagegebiets, sodass weiterhin in der Höhe kalte Luft mit Temperaturen
unter -30 Grad in 500 hPa, bzw. etwa -5 Grad in 850 hPa zu uns gelangt.
Allerdings ist der Feuchtegehalt der Luftmasse deutlich geringer als heute,
sodass es zwar Schauer gibt, die oberhalb von 300 bis 400 m als Schnee fallen.
Größere Neuschneemengen werden allerdings nicht mehr simuliert. Das meiste wird,
abgesehen vom Alpenrand, im Schwarzwald simuliert, allerdings max. 5 cm in 12 h.
Im Osten bleibt es am Mittwoch gebietsweise auch trocken, u.U. ist ganz im Osten
sogar mal die Sonne zu sehen.
Insgesamt wird der Mittwoch abgesehen von etwas Schnee und Glätte im Bergland
meist warnfrei. Die Tageshöchstwerte liegen bei 1 Grad in den Mittelgebirgen und
7 Grad an der Küste.

In der Nacht zu Donnerstag ändert sich an der großräumigen Situation nicht viel.
Der Trog sorgt weiterhin für etwas Niederschlag, der sich nur noch im Norden in
der flüssigen Phase befindet, sonst fällt Schnee. Die Mengen sind zwar nicht der
Rede wert, aber selbst tiefe Lagen im Süden und in der Mitte werden bis zum
Morgen angezuckert. Der östliche Alpenrand gerät in das Aufgleiten auf der
Nordseite eines Tiefs über dem Balkan und so gibt es auch dort Schnee, hier sind
auch 10 cm Neuschnee möglich.
Die Temperatur sinkt verbreitet auf den Gefrierpunkt ab. Nur an den Küsten
bleibt es frostfrei.


Donnerstag... verlagert sich der Trog nur unwesentlich weiter nach Osten. ICON
simuliert im Bereich des Troges über Nordwestdeutschland sogar ein kleines
Cut-Off. Durch die höhenkalte Luft ist die Schichtung labil (unter -33 in 500
hPa, -5 bis -7 in 850 hPa). Somit muss fast im gesamten Bereich mit Schauern
gerechnet werden. Diese fallen nur an der Nordseeküste noch als Regenschauer,
sonst als Schnee oder Schneeschauer. Die Mengen liegen jedoch meist unter 1 cm
Schnee, nur in den Bergen werden um 2 cm Neuschnee, im östlichen Alpengebiet, im
Aufgleitbereich des Balkantiefs, auch um 5 cm Neuschnee prognostiziert. Somit
bestehen im Bergland winterliche Straßenverhältnisse. Im Nordosten kann es am
Donnerstag sogar trocken bleiben. Windwarnungen sind nicht erforderlich.
Das Temperaturniveau sinkt im Vergleich zum Vortag etwas ab, Die Höchstwerte
liegen bei 4 Grad im Nordwesten und 0 Grad im Alpenvorland. In den Gebirgen gibt
es leichten Dauerfrost.

In der Nacht zum Freitag simuliert ICON erneut ein Cut-Off. Das entstandene
Höhentief umfasst Deutschland und Polen und Teile von Frankreich. So kann es in
der Nacht verbreitet weiter leichte Schneeschauer geben. Nur auf den Bergen
können nennenswerte Neuschneemengen zusammenkommen.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle stimmen recht gut mit der deutschen Modellkette überein.
Nennenswerte prognose- oder warnrelevante Unterschiede sind nicht zu erkennen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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