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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 28.08.2016 um 10.30 UTC



Überwiegend heiter und trocken. Am kommenden Wochenende vor allem im Süden und
Westen einzelne schwere Gewitter möglich. Dabei warm bis sehr warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 04.09.2016


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Mittwoch zeigt
die Geopotentialverteilung in 500 hPa eine leicht mäandrierende westliche bis
südwestliche Höhenströmung.
Dabei schiebt sich von Südwesteuropa ein Höhenkeil bis in die Mitte Deutschlands
vor. Eine Bodenhochzelle wandert von Westdeutschland über den Osten des Landes
nach Polen. Die Frontalzone erstreckt sich vom mittleren Nordatlantik über
Schottland bis nach Nordskandinavien. Am Donnerstag zieht die erste
Bodenhochzelle nach Russland ab, eine zweite folgt von Frankreich her nach. Eine
schwach ausgeprägte Kaltfront eines Tiefs bei Nordskandinavien überquert den
äußersten Norden Deutschlands ohne große Wetterwirksamkeit, allenfalls ein paar
Wolkenfelder können zeitweise den Sonnenschein etwas trüben. In Alpennähe können
zum Abend hin in der etwas feuchter und wärmer werdenden Luftmasse Wärmegewitter
entstehen. Sonst bleibt es durchweg sonnig und trocken.
Am Freitag bestimmt weiterhin Hochdruckeinfluss unser Wetter, in Alpennähe und
im Südwesten können abends lokale Wärmegewitter entstehen, ansonsten scheint
vielfach die Sonne und es bleibt trocken.
Am Samstag ändert sich das Bild allmählich. Der Höhenkeil zieht nach Südosten
ab, von den Britischen Inseln her nähert sich ein markanter Langwellentrog.
Dieser dehnt sich zur Nordsee hin aus, Deutschland gelangt auf seine
Vorderseite. Die Kaltfront eines Tiefs bei Schottland greift im Tagesverlauf auf
den Westen des Landes über, präfrontal und im Bereich der Front bilden sich
teils kräftige Schauer und Gewitter, mit Unwetterpotential. Am Sonntag folgt der
Höhentrog nach, in seinem Bereich kommt es im Tagesverlauf zur Bildung von
weiteren, teils erneut kräftigen Schauern und Gewittern.

Im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum befindet sich Deutschland
zunächst im Bereich des nach Süden abtropfenden Höhentroges, in einer deutlich
kühleren Luftmasse kommt es zur Bildung einzelner Schauer und Gewitter. Später
folgt dann von Westen her ein markanter Höhenkeil nach. Die Luftmasse erwärmt
sich wieder.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Auch der neueste ECMWF-Lauf von heute 00 UTC zeigt eine hohe Übereinstimmung mit
den vorangegangenen Läufen. Im kurzfristigen Vorhersagezeitraum wird Deutschland
in einer leicht mäandrierenden westlichen Höhenströmung von einem kurzwelligen
Höhentrog überquert, dem in rascher Folge schon am Dienstag ein markanter sich
amplifizierender Keil folgt. Dieser hat Deutschland auch zum Beginn des
mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Mittwoch fest im Griff, so dass
im allgemeinen Hochdruckeinfluss dominiert. Dabei dreht die Höhenströmung eher
auf südwestliche Richtungen und es wird in den Süden des Landes erneut sehr
warme Luft (T-850 hPa 15 Grad) herangelenkt. Dem trägt auch die
GWL-Klassifikation nach Paul James Rechnung, die für diesen Zeitraum die
Großwetterlage SWa prognostiziert.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Gravierende Unterschiede in den Prognosen von ECMF, ICON und GFS sowie GEM sind
nicht zu finden. Während in den 850 hPa-Temperaturen ICON ein wenig wärmer ist
als ECMF, ist GFS etwas kälter. Erst im erweiterten mittelfristigen
Vorhersagezeitraum gibt es ein paar größere Unterschiede so lässt zum Beispiel
GEM den markanten Langwellentrog bereits über Frankreich nach Süden hin
abtropfen, während ECMWF dies weiter östlich geschehen lässt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf (ECMWFdet) repräsentiert gut das Höhen- und das
Bodendruckfeld des gesamten Ensembles.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird in sechs fast gleich starke
Cluster aufgeteilt, die sich 168stündig auch in den Druckfeldern nicht markant
unterscheiden. C4 und C5 weisen dabei über Deutschland noch die stärkste
Antizyklonalität auf. C1 und C3 sind von dem Abtropfvorgang über Mitteleuropa
geprägt. Im Folgezeitraum bis 240 Stunden werden drei Cluster unterschieden, die
nach 240 Stunden Deutschland im Einfluss eines Höhenrückens sehen (vor allem
C2).
Die Offenbacher Rauchfahne, die heute mit hohen 850 hPa-Temperaturen zwischen 19
und 20 Grad startet, weist bereits zum Abend schon eine fallende Tendenz auf,
die sich mit der Kaltfrontpassage in der Nacht zum Montag intensiviert. Dieser
Temperaturabfall endet Dienstag in der ersten Tageshälfte bei 7/8 Grad. Danach
erfolgt ein moderater Anstieg bis Freitag/Samstag, wobei Samstag die
Schwankungsbreite der einzelnen Member des Ensembles schon so groß wird, dass
zumindest ab Sonntag kaum noch eine Aussage über den Temperaturtrend möglich
ist. Wahrscheinlich ist aber ein erneuter Abfall. Allerdings befinden sich der
haupt- und der Kontrolllauf am unteren Ende der Schwankungsbreite. Nach 240
Stunden reicht die Range der Temperaturen in 850 hPa von 0 bis 20 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Während von Dienstag bis Freitag EFI keine Signale für Windböen oder
Niederschlag liefert, gibt es solche bezüglich der Maximumtemperatur von
Donnerstag bis Samstag mit 0.5 bis 0.8, vor allem in der Mitte und im Süden. Ab
kommenden Samstag muss man vor allem im Süden und Westen in Gewittern mit
Starkregen rechnen. ECMWF rechnet dort mit Wahrscheinlichkeiten von 10 bis 15%
für Mengen >25 mm/12h
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, ECMWF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer

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